Another Bad Boy Story

Kapitel 8

Sanft löst Jace unsere Hände voneinander.

"Nach dir", weist er mich an in die Bibliothek zu gehen.

"Du willst mir doch nur auf den Hintern gucken", murmele ich genervt.

"Mist, jetzt hast du mich erwischt", gibt er zurück und grinst wie immer frech.

Statt was zu erwidern betrete ich die Bibliothek und sehe mich in dem großen Raum um. Irgendwie fasziniert mich die Bibliothek immer wieder. Es ist ein riesiger Raum und es gab Bücher über Bücher.

"Dann fang mal an zu suchen", sagt Jace und lässt sich auf das kleine Sofa fallen und legt seine Füße hoch.

"Ja sicher. Das glaubst du doch selber nicht", gebe ich empört zurück.

"Oh doch", erwiderte er und sieht mich an.

"Kannst du knicken", ist mein einziger Kommentar dazu.

Jace macht immer noch keine Anstalten sich zu bewegen, weshalb ich mich neben ihn aufs Sofa setze.

"Dann halt nicht", murmele ich schulterzuckend und lehne mich zurück.

Sanft zieht Jace mich zu sich rüber und schlingt seine Arme um mich.

"Jace", stöhne ich genervt auf und versuche mich,mich ihm zu entziehen.

Statt seinen Griff um mich zu lösen, verstärkt er ihn. Ich war machtlos gegen ihn. Mit einer Hand schiebt Jace sanft meine Haare zur Seite, was mich Augenblicklich erschaudern lässt. Behutsam streicht er mit seiner Hand über meinen Nacken. Automatisch bildet sich eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper. Sanft legen sich Jace Lippen auf meinen Nacken und verteilen dort federleichte Küsse. Meine Atmung beschleunigt sich, ohne das ich etwas dagegen tun kann. Was passiert hier gerade? Plötzlich wird die Tür aufgerissen. Erwischt schrecke ich hoch. Glücklicherweise hat Jace mich sofort losgelassen. Unsere Lehrerin mustert uns eindringlich, scheint aber nichts zu bemerken.

"Haben sie schon Bücher gefunden oder brauchen sie Hilfe?", fragt sie und sieht zwischen Jace und mir hin und her.

"Wir brauchen Hilfe",antworte ich mit brüchiger Stimme. Was ist nur los mit mir? In Gedanken versunken merke ich nicht sofort das Jace neben mir steht.

"Dann kommt mal mit", ruft unsere Lehrerin euphorisch. Nachdem sie uns die für unser Thema passenden Bücherregale gezeigt hat, verlässt sie den Raum so plötzlich wie sie gekommen ist. Und schon bin ich wieder mit Jace alleine.

Grinsend mustert er mich und kommt näher auf mich zu. Automatisch weiche ich ihm aus, bis ich gegen das Bücherregal stoße. Jace kommt immer näher.

"Interessant welche Wirkung ich auf dich habe", haucht er mir ins Ohr.

"Bild dir bloß nichts darauf ein", gebe ich zurück.

"Nicht? Ich fand deine Reaktion ziemlich eindeutig", sagt er überzeugt und mustert mich.

Statt zu antworten verdrehe ich nur die Augen.

"Lass uns jetzt endlich die Bücher suchen. Moment, kannst du überhaupt lesen?", frage ich provokativ.

"Ja stell dir vor das kann ich".

"Wow", sage ich und nicke anerkennend.

Die nächsten zwei Schulstunden verbringen wir damit an unserem Referat zu arbeiten. Als es zur Pause schellt, verlasse ich schnurstracks die Bibliothek und laufe zurück ins Klassenzimmer. Dort warten Matt und Ruby auf mich. Als wir wenig später mit etwas zu essen in der Mensa sitzen, erzähle ich den beiden erstmal was in der Bibliothek passiert ist.

"Oh Gott", ist Rubys erste Reaktion.

Matt wird sofort nervös und unruhig. "Ich trau dem nicht Malou. Jace ist echt eigenartig", murmelt er.

"Er ist ein arroganter und selbstverliebter Mistkerl", meckere ich.

"Aber er ist heiß", fügt Ruby noch hinzu.

"Sein Charakter macht das alles zu nichte", erwidere ich empört.

Woraufhin mir Ruby zustimmt. Die restlichen Stunden verlaufen unspektakulär und gehen schnell vorbei. Nachdem ich mich von Ruby und Matt verabschiedet habe, mache ich mich auf den Weg zu meinem Auto.

Mein treuer Wegbegleiter taucht natürlich keine Sekunde später neben mir auf.

"Och ne", murmele ich genervt. Jace erwidert nichts und geht nur neben mir her.

"Malou?", fragt er irgendwann in die Stille.

"Ja?", gebe ich verwundert zurück. Hat er mich gerade wirklich mit meinem richtigen Namen angesprochen?

"Gehst du mit mir aus?", fragt er und musterte mich von der Seite.

"Nein?", fragt ich verwirrt zurück.

"Wieso nicht?".

"Wieso sollte ich? Du bist unmöglich, dreist und du nervst mich", antworte ich und mustere ihn mit hochgezogener Augenbraue.

"Du wirst schon noch wollen", murmelt er überzeugt.

Genervt schüttele ich mit dem Kopf. "Du spinnst".

Ohne noch ein weiteres Wort steige ich in mein Auto und fahre los. Heute habe ich ausnahmsweise mal frei und muss somit nicht zur Arbeit.Kaum betrete ich das Haus springt Lilli mir auch schon in die Arme.

"Hey Kleine", rufe ich fröhlich und wirbele sie herum. Behutsam stelle ich sie wieder auf den Boden.

"Wie war es in der Schule?", frage ich sie.

"Gut, ich hab in der Pause mit Jaden gespielt. Wir wollten uns heute auch wieder verabreden", strahlt sie.

"Kommt Jaden hierher oder willst du zu ihm?", fragt ich sie lächelnd während ich meine Schuhe ausziehe.

"Ich möchte zu ihm. Kannst du mich später fahren?", mit großen Augen sieht sie mich.

"Klar", lächele ich gequält. Was tut man nicht alles für seine kleine Schwester? Fröhlich hüpft Lilli durch die Küche.Nachdem wir zusammen Mittag gegessen haben, machen wir erstmal Hausaufgaben.

"Ich bin fertig. Können wir jetzt los?", fragt Lilli und sieht mich lächelnd an. Mit einem Nicken bejahe ich ihre Frage.

Und wenige Minuten später stehen wir vor Jace Haus und klingeln. Seine Mum öffnet uns die Tür.

"Oh hey Malou, hey Lilli. Das ist ja schön, dass ihr hier seid.", begrüßt sie uns lächelnd.

"Hey Christina. Lilli möchte mit Jaden spielen", gebe ich lächelnd zurück.

"Das dachte ich mir schon. Kommt ruhig rein ihr beiden", mit einer Geste weißt sie uns ein reinzukommen. Lächelnd gehen Lilli und ich rein und ziehen unsere Schuhe aus. Lilli läuft sofort nach oben zu Jaden.

"Bleib doch noch hier Malou", fordert Christina mich auf noch etwas zu bleiben."Ich wollte mir gerade einen Tee machen. Möchtest du auch einen?".

"Gerne", antworte ich freundlich und gehe hinter ihr her in die Küche.

Mit einem Tee setzen wir uns beide vor den Ofen im Wohnzimmer. Bei einer so netten Mum wie Christina kann ich mir nicht erklären warum Jace sich so verhielt, wie er es nunmal tat.