Epilogue

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2 Jahre später...

Die Tür klapperte.

"Lou? Hast du meinen Kaffee mitgebracht?", fragte ich, ohne von meiner Hausarbeit aufzusehen.

"Ja, hab ich", sagte sie und gleichzeitig erschien der Becher vor meiner Nase. Genießerisch schloss ich die Augen und atmete ein.

"Grazie."

Sie beugte sich über meine Schulter, "Was genau machst du da? Oder warte - ich will es gar nicht wissen." Ich blinzelte sie an und sie drückte mir einen Kuss auf die Wange.

"Hast du schon mit deinem Bruder geskypt?", fragte Lou, während sie zu meinem Kleiderschrank spazierte.

Ich schüttelte den Kopf. "Heute noch nicht. Mach ich aber sp- uuufff!"

Genervt zog ich die Klamotten von meinem Hinterkopf, drehte mich um und funkelte sie an.

"Was. Soll. Das?!"

Sie stemmte die Hände in die Hüften. "Wir zwei gehen jetzt raus. Wenn du so weitermachst, kannst du weiße Kinderschminke als Foundation nehmen. Los!"

Seufzend scheuchte ich sie aus dem Zimmer und zog mich um.

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"Wo gehen wir hin? Ich muss noch eine ganze Menge erledigen", jammerte ich, während Lou mich quer über den Campus schleifte.

Als ich unser Ziel sah, breitete sich jedoch ein Lächeln auf meinem Gesicht aus: "Die Bibliothek? Sag das doch gleich!"

Lou warf mir einen "Halt-die-Klappe-und-nerv-mich-nicht-sonst-gibt-es-keinen-Kaffee"-Blick zu. Soviel zu nonverbaler Kommunikation.

Sie stieß die Tür auf und schob mich hindurch. Mein Schuh blieb natürlich prompt an der Fußmatte hängen und ich wäre der Länge nach hingeflogen -  wenn mich nicht zwei kräftige Hände davor bewahrt hätten.

Verlegen schob ich meine Haare aus dem Weg. "Danke, ich - OH MEIN GOTT! Lou, du blöde Kuh!"

Lachend schlang ich meine Arme um Calum und drückte ihn an mich. "Scheiße, ich hab euch vermisst, Jungs", murmelte ich und spürte, wie sich Tränen in meinen Augen sammelten.

Danach waren Ashton, Michael und Luke an der Reihe.

"Früher warst du nie so eine krasse Heulsuse!", rief Michael und wurde dafür mit einem Todesblick der Bibliothekarin belohnt.

Später am Abend saßen wir in meinem Lieblingscafé, redeten über die vergangenen zwei Jahre und genossen den Sonnenuntergang.

Ich beobachtete sie alle - und war zum ersten Mal seit Monaten im Einklang mit mir selbst.

Where I am // 5SOSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt