(Unedited)
"Chloe? Hey, wach auf", höre ich eine Stimme und schlage die Augen auf. Calum beugt sich über mich. "Was- Wo sind wir?", frage ich und setze mich auf. Er sieht mich nur an, bevor er aus dem Bus steigt. Ich stolpere ihm hinterher und sehe mich um. Wir stehen mitten in der Wüste. "Cal? Hey, das ist nicht witzig!", rufe ich wütend. Plötzlich höre ich, wie der Bus gestartet wird. Adrenalin fließt durch meine Adern, als ich herumwirbele und dem fahrenden Bus hinterher renne. Es nutzt nichts. Taumelnd bleibe ich stehen und falle auf die Knie. "Scheiße! Verdammte Scheiße!", schluchze ich zornig auf. Ich zucke zusammen, als sich eine Hand auf meine Schulter legt. Angestrengt blinzele ich den Tränenschleier weg und schaue nach oben. Schreiend falle ich nach unten und krabbele von dem Zombie weg. Bis ich gegen einen weiteren knalle, der mich packt und festhält. Verzweifelt schlage ich um mich -ohne Erfolg. Schluchzend versuche ich, nicht darüber nachzudenken, was gleich passieren wird. Schon spüre ich heißen Atem an meinem Hals. "Chloe? Hey, wach auf! Du bist in Sicherheit!", höre ich entfernt jemanden rufen. Jemand rüttelt an mir und ich schlage die Augen wieder auf.
Verschwitzt und schluchzend fuhr ich aus dem Schlaf und stieß beinahe mit Calum zusammen, der mich geweckt hatte. Beklommen sah ich mich um und sackte zusammen, als ich sah, dass wir nicht in einem Bus waren, sondern in einem Hotelzimmer. "Hey, alles klar?", fragte Calum besorgt. Ich sah ihn an und nickte langsam, während ich die Tränenspuren von meinen Wangen wischte. "Ja. Nur schlecht geträumt", murmelte ich und schwang meine Beine über die Bettkante. Mit kalten Fingern griff ich nach einem Hoodie, den ich absichtlich zu groß gekauft hatte, und einer Leggings. "Ich geh duschen. Bin gleich wieder da", sagte ich zu Cal und ging.
Sobald ich die Tür verriegelt hatte, lehnte ich mich dagegen und rutschte daran hinunter auf den Boden. Das kommt davon, wenn man zu viel The Walking Dead guckt, dachte ich und widerstand nur mühsam dem Drang, meinen Kopf gegen die Tür zu schlagen. Daran war nur Sam schuld, er hatte mich praktisch dazu gezwungen die Serie mit ihm zu gucken!
Ich zuckte zusammen, als es klopfte. "Chloe? Cal hat gesagt, du hättest einen Alptraum gehabt?" Grummelnd stand ich auf. "Ja, schon. Aber mir geht es gut. Und sag den anderen - insbesondere Cal -, dass ich keine vier zusätzlichen Moms brauche. Das ist zwar süß von euch, aber eine reicht mir völlig. Danke, Ash", antwortete ich und zog mich aus. Als keine Antwort kam, stieg ich in die Dusche. Während ich duschte, dachte ich nach. Mittlerweile war ich seit 2 Tagen bei den Jungs und wir waren vor einigen Stunden in Philly angekommen. Und sie gingen mir jetzt schon auf die Nerven. Entweder benahmen sie sich wie Kleinkinder, schrien und rannten wie Irren rum, oder sie bewachten mich wie Glucken.
Seufzend stellte ich das Wasser ab und verließ die warme Kabine. Am liebsten wäre ich ja wieder reingesprungen, begnügte mich aber mit einem flauschigen, großen Handtuch. Ich rubbelte mich schnell trocken und schlüpfte in meine Unterwäsche, cremte mir das Gesicht ein und zog dann den Rest über. Mit den verschwitzten Sachen überm Arm und nassen Haaren enterte ich das Zimmer und platzte in eine Gluckenbesprechung. Falls ihr euch darunter nichts vorstellen könnt: Mike, Cal, Ash und Luke hatten sich auf den beiden großen Betten ausgestreckt und quatschten. Über mich, denn als ich reinkam, verstummten sie und sahen mich alle ernst an. Ich ignorierte sie und stopfte die Klamotten in eine große Plastiktüte. Danach schlenderte ich zurück ins Bad und kämmte die Knoten aus meinen Haaren. Ich föhnte sie nur an und band mir einen hohen Pferdeschwanz. Im Zimmer nahm ich mein Handy und mein Portmonee vom Nachttisch und schlüpfte in meine - ehemals weißen - Chucks. Die Jungs beobachteten mich schweigend. Erst als ich praktisch schon aus dem Zimmer war, ergriff Calum das Wort. "Wann kommst du wieder?" Ich sah über die Schulter zurück. "Weiß ich noch nicht. Aber ich hab den Ausweis und den Zimmerschlüssel dabei, falls ihr schon im LFF seid. Und nein, ich weiß noch nicht, ob ich hinkomme oder hier auf euch warte. Sollte was sein, könnt ihr mich auf dem Handy erreichen." Damit ging ich raus und schloss die Tür nachdrücklich hinter mir.
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Ich lief schon eine ganze Weile ziellos durch die Stadt und hatte ein wenig runtergekühlt. Seufzend zog ich mein Handy raus und sah auf die Uhr. Perfekt. Die Jungs müssten schon beim Soundcheck sein. Ich machte mich zügig auf den Rückweg ins Hotel; mir war vorhin eine tolle Idee gekommen.
Im Zimmer angekommen, zog ich mich schnell um. Sport-BH, ein luftiges Top und Shorts. In meinen Rucksack warf ich ein kleines Handtuch vom Hotel, eine Flasche Wasser, eine kleine Handytasche, die ich an meine Shorts klemmen konnte, Kopfhörer und meine Wertsachen. Dann schlüpfte ich in meine Sportschuhe und verließ das Hotel wieder.
Auf meinem Streifzug hatte ich einen kleinen Park entdeckt, zu dem es mich nun zog. Ich wählte eine kleine, freie Grünfläche und stellte den Rucksack an einen Baum direkt daneben. Ich klipste die Hülle an meine Shorts, steckte die Kopfhörer ein und wählte eine Playlist aus. Sobald die ersten Töne erklangen, schloss ich die Augen und tanzte.
Meine Gedanken hörten auf, sich im Kreis zu drehen. Ich kam zur Ruhe. Und war das erste Mal seit langem wieder vollkommen im Reinen mit mir selbst.
Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, während ich mich drehte. Mein Tanzstil? Eine Mischung aus Ballett, Streetdance und südamerikanischen Schritten.
Ich öffnete die Augen und tat vor Schreck einen Schritt zurück. Ein scharfer Schmerz zuckte durch meinen Knöchel und ich keuchte auf, als mein linkes Bein mich nicht mehr trug. Der Mann, der mich beobachtet hatte, trat besorgt auf mich zu. "Alles in Ordnung? Es tut mir Leid, ich wollte Sie nicht erschrecken. Ich fand es lediglich faszinierend, Ihnen beim Tanzen zuzusehen." "Ich- nein, mein Knöchel ist im Arsch", zischte ich mit verzerrtem Gesicht. Wütend hüpfte ich zu meiner Tasche, packte mein Handy ein und zog das Handtuch raus. Während ich den Schweiß abrieb, sah ich den Kerl an. "Sie kennen nicht zufällig einen Arzt oder sowas in der Nähe?", fragte ich schließlich. Er dachte kurz nach, bevor er antwortete. "Doch, ich kenne einen Sportfacharzt ein paar Blocks entfernt. Er ist ein guter Freund von mir. Sie müssten allerdings in den sauren Apfel beißen und sich von mir helfen lassen, denn so kommen Sie nicht weit." Ich stieß ein frustriertes Schnauben aus und schloss kurz die Augen. Schnell ging ich meine wenigen Optionen durch und nickte schließlich. "Na schön. Aber ich warne Sie, wenn das irgendein Trick ist, sind Sie dran", drohte ich und packte alles zusammen. Der Mann lachte nur kurz, und schob mir, sobald ich stand, den Arm um die Taille. Ich fühlte mich ziemlich unwohl damit, allerdings blieb mir ja nichts anderes übrig.
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Der Weg zu diesem Arzt war schweigend verlaufen, und erst als wir vor der Tür standen, sagte mein Begleiter etwas. "Wenn wir drinnen sind, gebe ich seiner Helferin Teresa Bescheid, so dürftest du schneller drankommen."
"Danke."
Ich hüpfte die Treppe rauf und in die Praxis. Mein Helfer ging auf die Anmeldung zu und sprach kurz mit einer rundlichen Blondine. Als er zurückkam, lächelte er mich an. "Teresa meinte, du könntest jetzt gleich in ein Behandlungszimmer. Komm, ich helfe dir."
Sobald ich auf der Liege saß, schielte ich auf die Uhr. Verdammt, so langsam sollte ich mich doch bei den Jungs melden; das Konzert begann schließlich bald. Andererseits konnte ich ihnen dann nicht die Wahrheit sagen, denn ich traute ihnen zu, hierher zu rasen und mich anzupampen. Ich war aber eine grottenschlechte Lügnerin. Seufzend legte ich den Kopf in den Nacken und schloss die Augen, bis ich hörte, wie die Tür aufging.
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Hallooo! :D
Neues Kapitel und die Widmung geht an @klariklaro1301 wegen unserem 'Gespräch' in Stranger ;D Wer das Buch nicht kennt, muss es unbedingt lesen!! Es ist von dropthathoran. :))
Jana xx
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Where I am // 5SOS
Fanfic*COMPLETED* "Was war das denn bitte?!" "Hey, Ash? Ich glaube, sie ist die Richtige dafür." Was passiert, wenn man eine britische Chaos-Queen, eine Wette und vier Australier - aka 5SOS - mixt? Genau - man erhält eine aufregende, verrückte Reise quer...