31. Urlaub mit ihm?!

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Song: Holiday - Green Day

Gerade kam ich aus der letzten Abiturklausur, nur noch die Reitprüfungen standen nach den Osterferien an, doch ich war gerade nur noch mit den Gedanken auf Mallorca, bei meinem Ferienhaus und meinen Kiteboard. Endlich hatte ich wieder Zeit, in der Zeit, die seit Februar vergangen war, hatte ich fast ununterbrochen gelernt. Ben war ich aus dem Weg gegangen. Ich wusste nicht genau, wie ich reagieren sollte und was ich sagen sollte, er hatte zwar schon einige Male versucht, mit mir zu reden oder überhaupt Kontakt aufzunehmen, doch ich blockte jedes Mal ab oder ignorierte ihn mit Musik.

Mit Alessia war ich, im Gegensatz dazu, aber wieder super gut befreundet, doch wir mieden das Thema Ben O'Hair endgültig. Ihre Verkuppelversuche hatten sehr schnell aufgehört und das Flirten auch, was mich irgendwie doch sehr erfreute. Leider.

Jetzt ging ich hoch in mein Zimemr und packte meinen Koffer zu Ende. In zwei Stunden musste ich losfahren zum Flughafen und dann wartete nur noch Erholung auf mich! Wenn ich an meine Finka und den Strand dachte, machte mein Herz einige Freudensprünge.

"Ah Mrs McAllister, warten Sie mal kurz." Irritiert drehte ich mich zu meiner Lehrerin um. "Mr. Dreyer bat mich, Sie zu informieren, dass Sie doch bitte unverzüglich in sein Büro kommen sollten." erklärte sie und ich ging mit komischen Gefühl in der Magengegend zum Büro des Direktors. Auf geht's zur Privataudienz in die Höhle des Löwen.

"Guten Tag Cassy. Ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden. Ich möchte, dass du Ben mit in deine Finka nimmst."
Moment mal, hatte ich das gerade richtig gehört? Ben und ich sollten zehn Tage zusammen verbringen, in meiner privaten Finka? Ungläubig und mit riesigen Augen starrte ich ihn an.
"Ich möchte es eigentlich sehr gerne, da ihr ja dasselbe Schicksal in Bezug auf eure Eltern teilt. Er wirkt in der letzten Zeit so niedergeschlagen und ein Tapetenwechsel könnte ihm auch gut tun." erklärte der Mann gegenüber von mir. "A-aber das geht nicht." stammelte ich. "Doch Cassy. Ich möchte das gerne und dulde keine Widerrede." Er klang gereizt. Juhu, Didlussion verloren.
"Wie dem auch sei." Gerade noch konnte ich die Wut in meiner Stimme unterdrücken, doch schon auf dem Weg in mein Zimmer stampfte ich wütend die Treppen hoch.
Kurz klopfte ich bei Ben, platzte dann aber einfach so rein und erblickte einen nur mit einer kurzen Jogginghose bekleideten Ben vor mir. Unwillkürlich starrte ich auf seinen linken Unterschenkel, wandte dann aber schnell wieder meinen Blick seinem Gesicht zu. "Pack dein Zeug, in zwei Stunden an meinem Auto. Ich nehne an, du weißt, worum es geht." "Sehr wohl Chefin." Er salutierte vor mir mit einem niedlichen Lächeln, doch ich setzte eine neutrale Miene auf und verließ das Zimmer, um mich um meinen eigenen Mist zu kümmern.

In Jogginghosen bekleidet lud ich gerade meinen Koffer in meinen Kofferraum, als zwei starke Arme noch einen hineinwuchteten. Sofort wusste ich, um wen es sich handelte. "Setz dich schon mal in mein Auto, wenn du dich um nichts mehr kümmern musst." sagte ich barsch und ließ den Kofferraum zuschnappen. Ich selbst lief aber noch einmal in den Stall, um Devi und Alessia zu verabschieden.
"Du fährst mit Ben? Wie das?" Entsetzt sah sie mich an. "Mr. Dreyer zwingt mich dazu." erklärte ich und zog sie in eine feste Umarmung. "Hab trotzdem Spaß." murmelte sie in mein Ohr und verschwand dann in der Sattelkammer. "Ciao Baby, wir sehen uns in zehn Tagen." Ich küsste noch schnell Dark-Devils Nüstern und ging dann schnellen Schrittes zu meinem Auto. In knapp fünf Stunden werde ich schon auf Mallorca in der Sonne sein. Immerhin ein Grund zur Freude.

"Können wir?" fragte ich und er nickte, woraufhin ich augenblicklich mit quietschenden Reifen davon fuhr. Weg vom regnerischen Irland, rein in die Sonne.
Am Parkplatz angekommen lud ich beide Koffer aus und stellte ihm wortlos seinen vor die Füße, er bedankte sich mit einem Lächeln. Schleimer.
"Guten Abend Señora. Palma de Mallorca um 18:00?" Eine schlecht blondierte Frau mit Zahnpastalächeln blickte von ihrem Tresen zu mir hoch. Wortlos reichte ich ihr meine Bordkarte und meinen Ausweis, den Koffer tat ich auf die Waage. Mit Idealgewicht rollte er langsam nach hinten und verschwand, und so blieb ich mit meinem Rucksack stehen.
"Einen angenehmen Aufenthalt wünschen wir Ihnen!" Sie verabschiedete sich wieder mit einem falschen Lächeln und ich blickte nur arrogant zu ihr runter. Normalerweise war ich ja nicht so arrogant, aber bei so menschlichen Barbies wie sie konnte ich einfsch nicht anders.

Murrend setzte ich mich auf eine Bank und wartete darauf, dass Ben auch endlich mit der Gepäckaufgabe fertig war. Woher er ein Ticket hatte war mir immernoch schleierhaft...
"Fertig. Könnnen wir?" Fröhlich grinsend kam er auf mich zu und ich stand langsam auf. In der letzten Zeit hatte ich viel zu viel gesessen, ich wurde schon ganz steif.
"Ich dachte, ich bin hier der Krüppel, nicht du." lachte er, doch ich sah nur mit ausdrucksloser Miene vor mich hin.
Wir betraten den Bereich des Sicherheitschecks und ich nahm wie gewohnt meine Accessoires von meinem Körper und meinen Rucksack in den Behälter. Diese ganze Prozedur istt schon fast alltägliche Routine geworden und wenn jedes Mal dasselbe Flughafenpersonal da wäre, wären wir schon längst per Du.
Am Terminal angekommen mussten wir nur noch circa fünfzehn Minuten warten, da wir irgendwie so viel Zeit vertrödelt hatten. Ben trat an das große Fenster des Terminals und beobachtete mit leuchtenden Augen die ankommenden und abfliegenden Flugzeuge. Diese glänzenden whiskeyfarbenen Augen, als er sich zu mir umdrehte, sahen aus wie die eines kleinen Kindes, wenn es Süßigkeiten bekommt.
Einfach niedlich.

"Flight 3784 Boarding." Also zog ich Ben am Arm mit zum Schalter und wir stellten uns an.
Und dann, irgendwann gefühlt zehn Stunden später, rollte unser Flugzeug auf die Startbahn.
Das, was jetzt kommt, war immer mein Lieblingsakt beim Fliegen:
Der Start.

Der Pilot drückte den Schubhebel nach vorn, sodass das Flugzeug beschleunigte und man selbst sanft in den Sitz gedrückt wird. Mein Magen schlug freudige Purzelbäume, als die Nase der großen Boeing sind in die Luft erhob und man wenige Sekunden später sich komplett im Steigflug befand.
Mein Magen beruhigte sich erst wieder, als die Maschine ihre Reiseflughöhe erreicht hatte und ein Servicewagen mit einer Stewardess den Gang entlang rollte.

Boys?- No, thanks!#Wattys2017  [ABGESCHLOSSEN✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt