Kevin Rudolf - Let It Rock (DJ Veaux Remix)
Lang ist es mitlerweile her, dass ich mein Abitur gemacht habe, genaugenommen ganze fünf Jahre. Ich weiß, ultra lange Zeit, dennoch die fast beste meines Lebens.
Ein halbes Jahr war ich dann noch durch Europa geritten mit Alessia und Florence, denn auch sie hat ihr Abitur in England gemacht und so zogen wir nach unserer Backpackingtour zu Pferd in eine WG in London. Treue Begleiter waren bis heute unsere Pferde: Moondancer, Mister Green und mein Prachtexemplar von Pferd.
Die Reiterei habe ich weiter beibehalten, natürlich, es wäre dumm, wenn wir beide uns von unserem Sport getrennt hätten. Denn unsere Leidenschaft ist in den letzten Jahren nur noch gestiegen und so tourzen wir aktuell durch die ganze Welt, immer auf irgendwelchen Turnierplätzen unterwegs. Diese Reise hier ging nach Aachen, denn Aachen fehlte noch auf meiner Liste der vielen Siege in den vier Sterne Prüfungen.Durch das ganze Preisgeld habe ich mir einen gemütlichen, kleinen Hof in Irland gelauft, wo wir nach diesem Turnier auch wieder hin zurück wollten. Der Heimatverbund war eben doch stärker als der Wille zur Reise.
Mein geräumiger LKW rollte auf den Platz und geschickt manövrierte ich ihn an das Stallzelt heran, sodass alle bequem abladen konnten. Florence und Alessia würden später mit dem Auto nachkommen, sodass man nicht überall mit dem riesigen LKW hinfahren mussten.
Ich klickte Moondancers und Mister Greens Stricke in die Halfter ein und führte alle beide rein in das geräumige Stallzelt, mein Schatz musste leider noch warten. In ihren Boxen nahm ich ihnen jeweils die Halfter und Transportgamaschen ab.
"Hey Baby. Na, die Reise gut überstanden?" Ich gab meinem Liebling einen Kuss auf die Nase und ließ ihn locker neben mir her trotten. Vergeblich suchte ich seine Box in der Nähe der anderen, na super, ich durfte bis an das Ende des Zeltes laufen, wie immer, wer denkt sich überhaupt diese Boxenordnung auf?Neben Devi war bereits ein hübscher Fuchs mit breiter Blesse eingezogen, welcher uns beiden neugierig beäugte. Die beiden Pferd fingen an, sich zu beschnuppern und durch die Gitterstäbe hindurch sich gegenseitig zu untersuchen.
Komisch, ich hätte schwören gucken, ich kenne dieses Pferd irgendwoher, doch woher nur? Diese weißen Socken, diese Fellzeichnung, woher nur? Vielleicht von Turnieren, vielleicht von England her?Ich schüttelte den Kopf, da klingelte nichts in meinem Kopf, zumindest nicht ohne seinen Reiter gesehen zu haben.
Die Sattelschränke waren gefühlt auf der Fahrt noch schwerer geworden, sodass ich wirklich Mühe hatte, diese auszuladen. Das hat man eben davon, wenn man keine Pfleger hat, verdammter Mist."Baby." Zwei quietschende Mädchen stürmten auf ihre Pferde zu. Ein lockeres Lächeln stahl sich auf meine Lippen, das konnten nur meine zwei besten Freundinnen sein, die so laut hier rumquietschenden. Ihre jeweiligen Typen wären glücklich, wenn die beiden sie mal so anhimmeln würden, aber darauf nuss man sich eben einstellen, wenn man mit einer Reiterin zusammen ist.
"Hallo Mädels, ich bin auch noch da." Mit verschränkten Armen lief ich auf die beiden zu, darauf bedacht, grimmig zu gucken. Deren Blicke, unbezahlbar.
"Och Cassy, sei nicht sauer. Die Pferde sind eben sehr wichtig. Ohne sie wären wir nicht einmal hier." Entschuldigend blickte Alessia mich an, sodass mein Blick weicher wurde und ich lächeln musste. "Das zuehst du jedes Mal wieder ab, du dummes Kind." Schmollend lief Florence raus zum LKW, Alessia und ich folgten ihr lachend.Schlussendlich parkte ich ihn dann auf dem großen Parkplatz, der dafür vorgesehen war, stieg dann aus und in den Jeep der beiden wieder ein.
"Wartet! Wir haben was vergessen!" rief ich. War ich hier die einzige, die mitdenkt?
"Was denn?" Irritiert drehte sich Alessia von Beifahrersitz zu mir nach hinten um.
"Unsere Koffer." Ich musste grinsen über unsere eigene Dummheit.
"Scheisse!" Fluchend wendete Florence das Auto und fuhr wieder zu meinem schicken, schwarzen LKW, neben dem aber jetzt noch ein genauso großer stand.
Schnell holte ich unsere drei Koffer aus dem Wohnabteil. Dabei betrachtete ich den LKW neben mir näher. Er war in einem schicken Schwarz lackiert und oben zierte ihn ein schicker, goldener Schriftzug.
Doch was dort geschrieben war, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren:
O'Hair Stables - IrelandDaher kannte ich auch den Fuchs, es war Fly-High! Meine Handfläche landete auf meiner Stirn, wieso war ich nur so blöd?
"Leute, wisst ihr, wem der LKW gehört?" fragte ich, immer noch ungläubig. "Haben es schon gesehen. Er ist hier." Mitleidig schauten die beiden mich an.
Stimmt, er ist hier- um zu reiten- um zu siegen- um mich zu demütigen- endgültig. Das kann er vergessen, eine McAllister lässt sich nicht demütigen, schon gar nicht von so einem Arschloch wie Ihm!"Gehen wir. Wenn er Krieg will, kann er ihn bekommen." Meine Stimme gefror zu Eis, so hart und kalt wie sie war hätte man auch glauben können, ich sei ein Serienkiller.
"Cassy, alles gut?" Besorgt musterte mich Florence. "Alles in bester Ordnung. Er wird nicht gewinnen, niemals!" Der letzte Satz war gemurmelt, wie zu mir selber.Im Hotel angekommen bezog ich schnell mein Zimmer und räumte den Koffer aus. Heute Abend würde eine kleine, private Gala stattfinden, zur Eröffnung der Spiele. Die Presse wusste aber nicht Bescheid.
Ich also ging kurz duschen, um danach vor der Qual der Wahl zu stehen: welches Kleid ziehe ich an.
Nach langem Hin- und Herüberlegen entschied ich mich für ein türkises, kurzes Kleid, welches meine langen Beine und meine gebräunte Haut betonte.
Nach dem Schminken und dem Haaremachen klopfte ich jeweils an den Türen der beiden anderen, welche dann schnell raustraten und wir uns gemeinsam zum Saal aufmachten."Santé. Auf ein gutes Turnier!" Alle hoben ihre Gläser und stießen an, auch Alessia, Florence und ich.
Und dann sah ich Ihn, in einem schwarzen Anzug.
Er hat sich verändert, ist männlicher geworden: ein kantiges Gesicht, Bartstoppeln und mehr Muskeln. Seine Statur war kräftiger geworden, was bei ihm einfach nur noch heißer aussah.
Forschend und kalt blickte er in meine Augen, unsere Blicke trafen sich. Keine Wärme, keine Herzlichkeit, kein Gefühl, all das hatte ich gelöscht mit dem Satz, den ich heute am meisten bereute:
"Können wir nicht einfach Freunde bleiben?"
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Boys?- No, thanks!#Wattys2017 [ABGESCHLOSSEN✔]
Teen FictionAchtung: vulgäre Sprache, Kraftausdrücke und Beleidigungen enthalten! ------------------------------------------------ Cassy's Leben ist der Reitsport. Sie geht auf ein Eliteinternat, ist erfolgreiche Vielseitigkeitsreiterin und hat ein Pferd, welch...