Kapitel 11

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{Edited}

Michael:

Ihre Schritte waren trotz aller Vorsicht gut auf dem Holzboden zu hören. Sie versucht wohl so leise wie möglich zu sein, doch das gelang ihr nicht sonderlich gut.

"Bitte halt dich zurück, Michael. Mit der strengen Masche wirst du bei ihr nicht ankommen.", stellte Calum fest und legte mir eine Hand auf die Schulter, warscheinlich um mich etwas zu beruhigen.

Wir hatten uns alle vor einigen Minuten auf der Couch versammelt und darauf gewartet, dass Dina wieder herkam. Ungefähr eine halbe Stunde nachdem ich Cal zum Aufnehmen geholt hatte, hatte ich mich unter einem Vorwand davongestohlen, um mich unbemerkt bei unserem Gast zu entschuldigen. Ich hatte eingesehen, dass meine Worte ziemlich hart waren und ich mich kindisch verhalten hatte. Wir waren verdammt nochmal erwachsene Menschen und schafften es nicht, unseren Streit in den Griff zu bekommen.

Wie dem auch sei, als ich in ihr Zimmer getreten war, um mein Vorhaben umzusetzen, hatte ich gemerkt, dass sie nicht mehr da war. Das Fenster war noch offen, weshalb ich es schließen wollte, als ich aber näher ans Fensterbrett getreten war, hatte ich etwas entdeckt, was mich eigentlich hätte wütend machen sollen. Dort lag ein fast vollständig gerauchter Joint.

Eine ganze Zeit lang hatte ich überlegt, was ich machen sollte, denn ich hatte ihr ja gedroht, ihrem Onkel von allem zu erzählen, wenn ich sie nochmal erwischen würde, aber das wollte ich nicht wirklich tun. Ich war nicht eine dieser spießigen Petzen und würde es auch nicht werden. Nach einigen Minuten überlegen hatte ich beschlossen es für mich zu behalten, es auch vor den Jungs zu verheimlichen, denn dann würden sie mich nicht damit aufziehen, dass ich meine Drohung nicht wahrgemacht hatte.

Keiner würde erfahren, dass ich ihn gefunden hatte, auch Dina wollte ich das verheimlichen, sonst würde sie merken, dass ich nur geblufft hatte und würde wer weiß was anstellen. Lautlos schlich sie ins Wohnzimmer, doch als sie uns sah, fror ihr Gesichtsausdruck ein.

"Verdammt.", jammerte sie und an ihrer Haltung konnte ich sehen, dass sie mit dem Schlimmsten rechnete. Sie verschränkte die Hände vor der Brust und verlagerte ihr Gewicht auf ein Bein. "Und? Wie sieht meine Strafe aus? Eine Woche Hausarrest?", fragte sie und verdrehte genervt ihre Augen.

"Wir werden dich doch nicht bestrafen.", erklärte Luke. "Wir sind nicht deine Eltern."

"Ihr könnt mir nichts vorschreiben.. Warte was?" Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich zu einem verwirrtem, ihre Augen wurden groß, doch im nächsten Moment zog sie die Augenbrauen zusammen. "Ihr seid nicht sauer?", fragte sie misstrauisch. Mir fiel auf, dass ihre Haare ziemlich zerzaust waren, aber ich ignorierte das vorerst.

"Jungs, kann ich mit ihr allein reden?", flüsterte ich den Anderen zu und sie nickten zögernd.

"Aber bring sie nicht um!", mahnte mich Ashton mit einem ernsten Gewichtausdruck. Für was hielten sie mich?

"Mach ich schon nicht.", versicherte ich und setzte ein Lächeln auf.

Damit gingen die Jungs zurück in Richtung Terrasse und ließen uns allein. Ich hatte mir einige Worte bereit gelegt, denn Calum hatte recht. Mit der strengen Masche würde ich nichts erreichen.

"Willst du mir jetzt wieder irgendwelche Verbote erteilen oder gefällt dir nicht, wie ich angezogen bin. Ich warne dich, wenn du auch nur ein Wort..", begann sie aufgebracht fast schon zu schreien, doch ich unterbrach sie.

"Hör mir doch erstmal zu." Sie verstummte und Schutz einmal durch den Raum, bevor ihre Augen wieder meine trafen. "Pass auf, ich wollte mich entschuldigen, für das, was ich gestern gesagt habe. Ich habe mich echt kindisch verhalten. Die Abigail-Geschichte nervt mich einfach nur und da habe ich wohl etwas die Kontrolle verloren. Also, es tut mir echt Leid, was ich gesagt habe. Ich habe kein Wort so gemeint, wie ich es gesagt habe.", erklärte ich und an ihrem Gesichtsausdruck konnte ich sehen, dass sie davon überrumpelt war.

Dumbass/{Michael Clifford}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt