Kapitel 17

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Dina:

Ich wachte mit dröhnenden Kopfschmerzen auf. Die Sonne schien in mein Zimmer und erwärmte meine Haut auf eine angenehme Temperatur, trotzdem zog ich die Decke über meinen Kopf, um die Helligkeit etwas abzudimmen. Mir fiel auf, dass ich noch meine Klamotten von gestern trug und sofort stellte sich eine Frage, auf welche ich die Antwort nicht kannte. Wie um Alles in der Welt bin ich gestern ins Bett gekommen? Ich konnte mich noch daran erinnern, wie ich mit Nate auf mein Zimmer gegangen war, der Rest blieb jedoch irgendwo in meinem Gehirn vergraben. Als ich merkte, dass ich wohl nicht länger schlafen konnte, setzte ich mich langsam auf und hielt mir den Kopf. Nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte, ließ ich meine Beine aus dem Bett gleiten und stand mit wackeligen Beinen auf.

Nachdem ich mein unbequemes Kleid durch eine Jogginghose und einen etwas zu großen Pulli ersetzt hatte, warf ich einen Blick in den Spiegel und erschrak bei meinem Anblick. Meine Schminke war total verschwommen und meine Haare zerzaust, also nahm ich die Bürste vom Nachtschrank und begann durch meine schwarzen Strähnen zu kämmen. Anschließend band ich sie zu einem engen Zopf auf dem Kopf zusammen und machte mich torkelnd auf den Weg, da ich schon wusste, was mich in ein paar Minuten erwarten würde. Ich öffnete die Tür und ging in Richtung Bad, hielt mich währenddessen an der Wand fest, da ich mein Gleichgewicht irgendwo liegen gelassen hatte. Plötzlich öffnete sich die Badezimmertür und ein halbnackter Michael stand vor mir, doch als er mich sah, erschrak er erst und schaute mich dann ängstlich an, was mich verwunderte. Ich wusste nicht, wieso und antwortete deshalb nur „Morgen." Überrascht schaute er mich an und nickte langsam, jedoch immer noch etwas misstrauisch. „Morgen.", sagte er und ich glaubte seine Stimme zittern zu hören. Was ist los mit dem Kerl? Wieso verhält er sich so? Doch ich hielt mich nicht länger mit ihm auf, sondern ging ins Bad. Auf dem Boden waren immer noch nasse Fußabdrücke, welche wahrscheinlich von Michael kamen, doch ich ignorierte das und setzte mich vor die Kloschüssel.

Nachdem ich gefühlt mein komplettes Inneres ausgekotzt hatte, wusch ich mir das Gesicht und putzte mir die Zähne. Ich sah zwar immer noch fertig aus, aber schon lange nicht mehr so schlimm wie noch vor ein paar Minuten und auch mein Gleichgewicht schien langsam wieder zu mir zu finden. „Guten Morgen!", flötete Bryana, die nur in Ashtons Hemd von gestern ins Bad reinkam. „Morgen. Na? Gut geschlafen?", fragte ich sie und hob einen Mundwinkel an. Sie wusste, was ich damit andeuten wollte und grinste. „Kurz, aber entspannt.", sagte sie und kicherte. „Du warst gestern so schnell weg. Wo warst du?", fragte sie mich, während sie sich das Gesicht mit Wasser wusch. „Mir.. Ähm.. Mir ging es nicht so gut. Das Getränk gestern schien wohl doch nicht so klug gewesen zu sein.", sagte ich und hielt mir den Bauch. Muss ja nicht jeder wissen, dass ich gestern mit Nate geschlafen habe. Oder habe ich nicht mit ihm geschlafen? Wo ist er eigentlich? „Oh, du Arme, ich hoffe dir geht es besser.", sagte sie und lächelte mich aufmunternd an.

„Guten Morgen ihr zwei.", kam auf einmal eine andere Stimme von der Tür und wir schauten gleichzeitig in dieselbe Richtung. „Morgen Arz.", meinte Bryana und trat einen Schritt zur Seite, um Lukes Freundin Platz zu machen. „Geht es dir gut, Dina?", fragte die Brünette mit einem besorgten Gesichtsausdruck und ich zog die Augenbrauen zusammen. „Ja, wieso fragst du?" „Ich könnte schwören ich habe gestern Weinen und Schluchzen aus deinem Zimmer gehört.", sagte sie und stemmte eine Hand in die Seite, ich zuckte nur mit den Schultern. „Also mir geht es gut. Du hast dich wohl verhört.", sagte und sie nickte. Habe ich gestern Abend geweint? Und wenn ja, wieso? Normalerweise hatte ich meine Tränen gut unter Kontrolle und konnte sie vom Laufen abhalten.

„Was habt ihr heute noch so vor?", fragte Bryana in die Runde ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Nichts besonderes, wieso fragst du?", hinterfragte ich ihr Angebot und sie schenkte mir ein Grinsen. „Ich dachte, wir könnten uns ein bisschen besser kennen lernen. Was haltet ihr davon, wenn wir zusammen shoppen gehen?", fragte sie und schaute abwechselnd von mir zu Arzaylea. „Finde ich gut.", stimmte sie zu und ich nickte auch. „Klar, wieso nicht." Auch wenn ich mich im Moment nicht wirklich in der Lage fühlte, lange herumzulaufen, stimmte ich zu, denn ich könnte ein paar gute Freundinnen echt gebrauchen und vielleicht könnten sie mir auch etwas helfen, mich wieder an gestern zu erinnern. „Dann gehen wir heute Nachmittag und vielleicht können wir heute Abend mit den Jungs Essen gehen oder so.", sagte Bry und ich schluckte. „Von mir aus."

Eigentlich hatte ich vor Michael etwas aus dem Weg zu gehen, aber ich konnte mich ja weit von ihm wegsetzen, dann müsste ich mich nicht mit ihm unterhalten. Der Gedanke, dass ich ihn vielleicht mehr mochte als ich wollte, machte mir irgendwie Angst. „Gut, dann ist das beschlossen. Ich würde jetzt gerne duschen gehen.", meinte Arzaylea und Bryana und ich verließen somit das Bad. Mein Magen knurrte, kein Wunder, denn ich hatte ja seinen ganzen Inhlat in die Kloschüssel gewürgt und Bryana kicherte. „Geh du schonmal runter, ich komme gleich nach. Ich ziehe mich nur noch schnell um.", erklärte sie mir und ging dann in Ashtons Zimmer. Ich drehte mich um und ging in Richtung Treppe.

Als ich nach unten kam, war noch keiner da, also begann ich nach einem Arzneikästchen zu suchen, um etwas gegen meine Kopfschmerzen zu unternehmen und fand tatsächlich, wonach ich gesucht

hatte. Anders als üblich nahm ich mir gleich zwei Tabletten, ich würde sonst den Tag nicht überstehen und löste sie in einem Glas Wasser auf. Mit einem Schluck leerte ich das komplette Gefäß und begann dann den Tisch herzurichten. Ich stellte Teller und Gläser hin und breitete fast den gesamten Inhalt des Kühlschranks auf der Platte aus. „Wie wäre es mit Spiegeleiern?", kam plötzlich Bryanas Stimme von dem Eingang der Küche. „Klar. Wenn du die Pfanne findest.", lachte ich und stellte Orangensaft auf den Tisch. „Ich kenne mich schon etwas hier aus. Das sollte also nicht allzu schwer sein.", sagte sie und nahm dann die Pfanne aus der Schublade. „Wie lange seit ihr schon zusammen? Du und Ash meine ich." „6 Monate, 23 Tage und... 15 Stunden.", antwortete eine männliche Stimme und kurz darauf legte Ashton seine Hände um ihre Hüfte. „Guten morgen, babe!", flüsterte er ihr ins Ohr und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Gibt es ein süßeres Pärchen? Mit einer kurzen Handbewegung hatte er sie umgedreht und legte ihr einen Kuss auf die Lippen, weshalb ich meinen Blick abwendete, denn komischerweise erinnerte mich das an meinen und Michaels Kuss, wenn man das sich Berühren unserer Lippen als Kuss werten konnte. „Ich habe echt die beste Freundin auf der Welt. Ich meine, du bist nicht nur wunderschön und charismatisch, lustig und klug, sondern du kannst auch kochen. Ich glaube ich kann dich nie wieder gehen lassen.", sagte er und schaute ihr tief in die Augen. Sie lächelte und zuckte mit den Schultern. „Du bist auch nicht schlecht.", sagte sie und grinste ihn frech an. „Guten morgen ihr Turteltauben.", sagte jetzt eine weitere Stimme, Luke, der mit Arzaylea im Raum auftauchte.

Als die Eier fertig waren, setzten wir uns an den Tisch und begannen zu essen. Nach ein paar Minuten kamen Calum und Michael, die Treppe runter und setzten sich dazu. „Schöne Grüße von Harry und den Anderen. Sie hätten sich ja persönlich verabschiedet, wollten euch aber nicht stören.", warf Calum ein und Luke schaute grinsend zu seiner Freundin. Die zwei machten Ash und seiner Freundin echt Konkurrenz. „Ach ja, wir wollten heute einen Mädels Nachmittag machen und dachten uns, wir könnten heute Abend alle zusammen Essen gehen. Was denkt ihr? Wir könnten ins 'Château des Fleures' gehen.", meldete sich Arzaylea zu Wort. „Klar. Dann können wir heute Nachmittag aufnehmen und treffen uns dort vor Ort?", fragte Calum und wir nickten. Mir fiel auf, dass Michael immer wieder zu mir schaute und ziemlich still war. Was zum Teufel ist los mit dem Kerl?

Wir aßen alle auf und die Mädels und ich machten uns fertig. Ich zog mir eine kurze schwarze Hotpants an und warf mir ein weißes Top über, welches hinten durch mehrere Striemen zusammengehalten wurde und somit viel von meinem Rücken zeigte. Mein roter BH gab dem Ganzen das Gewisse etwas und ich sah mich nochmal schnell zufrieden im Spiegel an, bevor ich meine Tasche nahm, noch Geld und Handy einsteckte und dann aus meinem Zimmer, die Treppen runter und dann ins Wohnzimmer hüpfte. Ich freute mich total darauf endlich Mal wieder was mit Mädchen zu machen, denn ich war seit guten 2 Monaten bei meinem Onkel und hatte meine Freundinnen zu Hause seitdem nicht mehr gesehen. „Wow. Das steht dir echt gut.", meinte Arzaylea, als sie mich sah und ich lächelte sie dankend an. „Können wir gehen?", fragte ich und beide nickten. Sie gaben ihren Freunden noch schnell einen Abschiedskuss und ich bemerkte, dass Michael mich kritisch beäugte. Wenn er jetzt etwas sagt, schwöre ich, ich schlage ihn in Grund und Boden! Zum Glück machte er keinen Aufstand und wir konnten endlich gehen.

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Ja, ich weiß, wieder nur ein Füller, aber glaubt mir, es wird noch besser.

Dina kann sich also nicht mehr an das erinnern, was Michael am Abend zuvor zu ihr gesagt hat, also schein alles gut zu laufen für den Gitarristen, oder?

Schreibt doch Mal in die Kommentare, was ihr glaubt das passieren wird.

Nächstes Kapitel wird wieder etwas länger und auch mit mehr Hintergrund, also seit nicht allzu böse, dass das hier so kurz ist.

Okay, genug gelabert, bis Mittwoch! :)


Dumbass/{Michael Clifford}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt