Rasch machte ich meine Augen auf. Voll allen Seiten spürte ich durchbohrende Blicke. Ich hob langsam meinen Kopf, meine Beine fühlten sich schwach an. Langsam konnte ich alles hören. Ein Gelächter ertönte in der Klasse. Als mein Bewusstsein wieder normal wurde, merkte ich, dass mich alle anstarrten. Ich setzte mich auf.
„Was ist los ?" fragte ich, nachdem ich meine Hand an meinen Kopf legte. Ich spürte eine angeschwollene Stelle an meinem Hinterkopf. Es würde eine heftige Beule geben.
„Du bist einfach umgekippt" sagte Sarah ( meine beste Freundin) mit eine unsicheren Stimme.
„Für ein paar Sekunden hattest du dich gar nicht mehr bewegt..." Ihre Stimme brach ab und in ihren Augen hatte sie Tränen. Die viel mir um den Hals, dass mir langsam die Luft ausging.
Die Bilder vor meinen Augen wurden schärfer. Alle aus meiner Klasse standen um uns herum. Ich wich ihren Blicken aus.
„Wir haben einen Lehrer gerufen. Er sollten gleich kommen" sagte Lucas.
Lucas kannte ich genau wie Sarah und den Rest der Klasse schon seid der 7. Klasse. Mit ihm könnte ich mich schon immer schon gut verstehen, doch ich sah ihn noch nie so besorgt. Er setzte sich neben mir hin ohne seinen Blick von meinem Gesicht abzuweichen, als ob er versuchen würde etwas aus meinen Blick herauslesen zu wollen.
Frau Schmidt stürmte in die Klasse rein, gefolgt von dem Schuldirektor der ahnungslos um sich guckte.
Die Lehrerin, die erst seid einem Monat auf unserer Schule war, war ungefähr 25 Jahre alt, ziemlich hübsch und Verständnisvoll ( im Gegensatz zu ein paar anderen von meinen Lehrern). Sie sah mich voller Verwirrung in den Augen an und sofort wusste ich, dass sie sich noch nie in solcher Situation befunden hatte.
„Rufen sie einen Krankenwagen, zur Sicherheit" sagte der Schuldirektor was Frau Schmidt in Bewegung setzte. Sofort war sie hinter der Tür verschwunden. Mithilfe von Lucas und Sarah kam ich auf die Beine. Ich probierte einen Schritt zu laufen aber mein Fuß rutschte aus, und hätten die beiden mich nicht gehalten, wäre ich umgefallen.
Auf einmal durchfuhr meinen Kopf mit den Händen. Ich befand mich nicht mehr in der Schule.Ich stand in einem Park. Es war dunkel, vermutlich schon spät in der Nacht. Etwa 15 Meter von mir entfernt stand eine Bank unter einen leuchtenden Laterne. Ich ging ein paar Schritte auf die Bank zu. Man könnte kaum etwas hören außer dem Windrausch.
Auf einmal sah ich in der Dunkelheit eine Silhouette von einem Jugendlichen. Die Person, dessen Gesicht ich noch nicht sah, rannte in meine Richtung. Immer wieder drehte sie sich kurz um und rannte weiter. Als sie nur noch ca. 20 Meter von mir entfernt war, begann ich Angst zu haben. Als das Licht der Laterne das Gesicht der Person erleuchtete, erkannte ich ihn. Es war Lucas, dich ich konnte in seinen Gesicht Angst erkennen. Er rannte an mir vorbei, als könnte er mich nicht sehen. Er hinterließ eine Staubwolke die sich hinter jeden seiner Schritte bildete. Dann war er in der Dunkelheit verschwunden. Einen Moment später sah ich eine weitere Gestallt. Diesmal konnte ich das Gesicht nicht erkennen. Es war wie verschwommen.
„Wo ist sie ? Sag mir Lucas sonst..." Rief die Person, jedoch da brach das Bild ab.Ich machte meine Augen auf.
„Was...?" meine Stimme versagte und mein Hals war trocken.
„Alles in Ordnung?" Fragt Thomas, der etwa drei Schritte vor mir stand.
Ich hob meinen Kopf hoch und löste die Arme.
„Ja, ich... Es war nur stärker Druck" antwortete ich schnell. Bessere Antwort fiel mit nicht ein.
Niemand sagte etwas. So still war meine Klasse nicht einmal bei den Klassenarbeiten. Ich schaute mich um. Sarah sah genauso verwirrt aus wie der Rest der Klasse, Lucas jedoch schien eher besorgt zu sein.
Hatte ich gerade einen Traum ? Was waren das für bildet? Ich beschloss mich später damit zu beschäftigen.
„Maja, komm mit, wir gehen runter. Der Krankenwagen sollte gleich da sein" sagte Frau Schmidt , die wieder in der Tür stand. Ich nickte.
Die Klassen löste sich und die Leute gingen aus dem Klassenraum. Lucas legte sich mein Arm um seinen Hals und mit kleinen Schritten, machten wir uns auf dem Weg zum Fahrstuhl. Sara und die Lehrer folgten uns und der Rest der Klasse ging mit der Treppe nach unten. Im Gang waren viele Leute. Wahrscheinlich war gerade pause. Alle starrten mich nachforschend an. Na toll, ich wusste jetzt schon, was das größte Thema des Tages sein würde, und zwar darüber, wie ein komisches Mädchen mitten ein Schultag in Ohnmacht fällt um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Paar Mädchen sahen mich angeekelt an, als hätte ich Schokolade überall im Gesicht. Da Lukas etwa 10 cm größer war als ich musste ich teilweise auf den Zehenspitzen laufen. Ich schaute zu Lucas hoch, und probierte mit dem Blick ihm klarzumachen, dass er zu groß ist und deswegen sich etwas bücken sollte. Unsere Blicke trafen sich, jedoch machte etwas was mich überraschte. Er nahm mich in den Arm, wie ein kleines Kind. Dann guckte er mich fragen an, ob es okay ist. Ich nickte, obwohl ich fand dass ich nicht getragen werden musste. Erstens fühlte ich mich etwas besser und zweitens, sahen mich dadurch die anderen Schülerinnen noch mehr verärgert an.
(Vielleicht sollte ich auch erwähnen das Lucas einer der beliebtesten Jungs in unserer Schule war. )
Ich liege zwar nicht viel, aber ich überlegte mir trotzdem ob ich ihm nicht etwas schwer war. Lucas war ziemlich stark aufgebaut. Seine dunklen Haare hat er sich um frisiert. Er hatte einen ziemlich kantiges Gesicht und strahlend blaue Augen. Am linken Ohr hat er einen silbernen Ohrring und am Hals hat er eine Kette mit einem silbernen Anhänger.
Lukas trug mich etwa 20 Meter bis zum Fahrstuhl und stellte mich wieder auf die Beine. Frau Schmidt kam von hinten und drückte dem Fahrstuhl Knopf. Die Tür öffnete sich. Lukas, Frau Schmidt und ich ging rein, Sara und der Schuldirektor gingen mit der Treppe. Die Tür schloss sich und wir fuhren runter.
Obwohl es nur zwei Stockwerke waren die wir runter fahren mussten, schien der Aufzug lange zu brauchen.
„Du fährst erst mal ins Krankenhaus. Der Direktor wird deine Mutter anrufen damit sie zu dir kann" sagte Frau Schmidt. Ich hatte immer das Gefühl sie könnte mich nicht leiden, jedoch sprach sie mit einer ruhigen Stimme.
Meine Beine fühlten sich immer noch an die Pudding und ich hatte auf meinem ganzen Körper das Gefühl als ob ich frieren würde. Es war zwar 30° draußen aber meine Haut fühlt er sich wie 10° an.
Dann öffnete sich die Tür. Lucas ist nämlich wieder auf den Abend. Zumindest war warm, was mir sehr gut tat.
Ich hatte immer noch im Kopf die Szene aus dem Park. Was sollte sie denn bedeuten? Diese Angst in Lucas Augen, und der Mann der ihn anscheinend drohte.
Lukas trug mich zum Krankenwagen wo die Sanitäter ein Rollbett aufgestellt hatten und in unsere Richtung geschoben. Langsam legte mich Lukas aufs Bett, was sehr hart und ungemütlich war.
Das Bett wurde in den Krankenwagen gepackt.
„Zwei Leite können mitkommen " sagte der Sanitäter.
„Ich nehme Lucas mit dem Auto. Sarah bleibst du bei Maja ?" Fragte Frau Schmidt ohne wirklich auf eine Antwort zu warten. Sie machte mit einer Kopfbewegung Lucas klar, er soll mit ihr mitkommen. Er nickte und ging Frau Schmidt hinterher.
Sarah stieg ein, gefolgt von einem Sanitäter. Der Krankenwagen fuhr los.
„Also Maja, haben Sie heute schon was gegessen? Können sie sich an etwas erinnern was passiert ist?" Fragte der Sanitäter.
„Ich weis nicht" antwortete ich ihm.
„Okay, bist du gegen irgendwelche Medikamente oder Nahrung allergisch ? Und nimmst du vielleicht grad irgendwelche Medikamente zu dir ?" fragte der Mann.
„Nein" antwortete ich.
Der Sanitäter schrieb etwas in eine Akte runter. Er war ein junger Mann, nicht älter als 30. Er hatte hellbraune Haare und einen drei Tage Bart. Er lächelte mich ab und zu an, blieb jedoch konzentriert.Im Krankenhaus war viel los. In der Aufnahmestation rannten überall Ärzte und Krankenschwestern hin und her und sorgten für die Patienten. Alle sah ziemlich organisiert aus. In den Betten lagen Personen mit Platzwunden, Kinder mit Tränen in den Augen und Eltern die mit den Ärzten redeten. Im Raum kam immer wieder eine Durchsage. Eine handelte von einem Autounfall und dass sich alle drauf vorbereiten sollten, eine andere handelte von gebrauchten Krankenschwestern an einen bestimmten Bett.
Von mir wurde schnell ein Rollbett entlang geführt. Auf dem Bett lag eine schwangere Frau, die laut schrie. In ihren Armen hielt sie ihren Bauch und auf ihrer Stirn bildeten sich Schweißtropfen. Auf einmal ging alles sehr langsam an mir vorbei. Wie in einem verlangsamen Tempo.In meinem Kopf erschien wieder eine Szene: auf einem Bett lag die gleiche schwangere Frau. In den Armen hielt sie ein Baby, das sehr laut schrie. Die Frau lachte und neben ihr stand ein Mann der die beiden anlächelte. War das deren Kind?
Auf einmal wachte ich wieder auf. Wie auf einen Knopfdruck war alles wieder normal. Das Rollbett mit der schwangeren Frau wurde weggebracht. Niemand schien bemerkt zu haben was passiert war. Ich kannte diese Frau doch gar nicht. Ich verstand in diesem Moment gar nichts mehr, aber ich beschloss mir den Kopf jetzt darüber auch nicht zu zerbrächen.
„ Maja, gleich wird ein Arzt kommen und dich untersuchen. Deine Freundin kann so lange bei dir bleiben" sagte der Sanitäter aus dem Krankenwagen, und stellte mein Bett an die Wand. Ich nickte und er ging weg. An der weißen Wand hinter mir stand mehrere Geräte, von denen ich nicht wusste wozu sie dienten, und um das Bett herum war ein mint-grüner Vorhang das jedoch nicht zugeschlagen war. Somit sah ich alles was ich in der Aufnahmestation abspielte.
„Geht es dir schon besser?" Fragte mich Sarah.
„Ich glaub schon". Ich sah wie sich Sarah entspannte, und die Sorgen in ihren Augen verschwand langsam.
Eine junge Ärztin kam zu uns. Sie hatte einen üblichen weißen Arztkittel, einen hellgrünen Anzug an. An ihren Oberteil steckte noch ein Namensschild. Ihren langen blonden Haare hatte sie sich zu einem Zopf gebunden, und trug goldene Ohrringe.
„Hallo Maja, ich bin Dr. Patrick ihre zuständige Ärztin. Also ich würde sie mal untersuchen. Ist das in Ordnung oder willst du lieber auf deine Eltern warten" fragte sie. Die Frau gefiel mir. Sie besaß eine nette Aura, die ich deutlich erkennen konnte. Ihr Selbstvertrauen und Erfahrung könne man ihr Ansehen.
„Sie können mich du'zen. Äh... Wir müssen nicht warten" antwortete ich ihr. Dr. Patrick nickte.
Sie nahm ein Stethoskop, und legte die Hörer auf meinen Rücken, es war kalt und für einen Moment hatte ich Gänsehaut. Ich sollte tief ein und aus atmen. Dann machte ich sie noch ein paar Untersuchungen.
„ Wir müssen auf deine Eltern jetzt warten, um weitere Untersuchung durchzuführen, aber für mich scheint es als ob du einen Vitaminmangel hättest. Das kann man in deinem Fall gleich behandeln, jedoch zu Sicherheit brauche ich ein paar Tests. Möchtest du vielleicht noch etwas mitteilen? Hast du irgendwo Schmerzen außer an deinen Hinterkopf? Übelkeit oder Schwindelgefühle?" Sie sah mich fragend an.
„Nein, nicht wirklich, außer das ich müde bin" antwortete ich ihr. Es wunderte mich, dass mit in Wirklichkeit kaum etwas fehlte. Ich wusste ja, das im Warteraum viele ernsthaft kranke Leute saßen und auf eine Behandlung warteten, ich hätte nicht einmal etwas schlimmes und wurde bereits behandelt. Irgendwie machte es mir ein schlechtes Gefühl, aber ich konnte es ja nicht ändern.
„Also, zumindest sind wir sicher das ich trotzdem von dir nächste Woche in Mathe anschreiben kann " sagte lachend Sarah. Ich brachte ein Lächeln zu Stande, aber ich hörte ihr nicht wirklich zu.
Was war mit mir los ?********************
Hi Leute,
Ich hoffe euch hat der erste Kapitel gefallen.
Ich weiß das er ziemlich lang war aber ich muss euch sagen das manche sogar länger würden es sei denn ich werde die Kapiteln 1/2 schreiben und immer zwei. Was sagt ihr dazu?
Was sagt ihr zu den Charaktern ( Maja, Lucas und Sarah)?Ich würde mich sehr über eure Kommentare freuen :)
Ich weis noch nicht wann ich den nächsten Kapitel veröffentliche aber ihr werdet nicht lange warten.
(^-^)
Antxnina
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Orakel - Die innere Stimme [ON HOLD]
FantasyEinen Einblick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu haben klingt gar nicht so schlecht, aber Verfolgung, Kampf um Leben und Tod, Verlusst, schon weniger. Als ich erfahre, dass ich ein Orakel bin, kann ich es gar nicht ernst nehmen. Doch ic...