Kapitel 3

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Auf einmal legten sich von hinten zwei Hände um meine Taille und ich erschrak etwas, doch dann vernahm ich Logans Stimme an meinem Ohr. „Es tut mir leid wegen vorhin." Bei seiner Nähe und trotz der Wärme die er ausstrahlte, bekam ich eine leichte Gänsehaut. Zusätzlich dazu fing mein Herz an zu rasen und ich hoffte, dass er es nicht hörte. „Ist schon okay." Dann blinkte mein Handy auf. Ich hatte eine Nachricht von Ben bekommen, der ich weniger Bedeutung beimaß als Logan.

Ben <3
Danke, dann sehen wir uns morgen. Gute Nacht und schlaf gut <3

„Dein Lover hat geschrieben.", sagte Logan etwas genervt und entfernte seine Hände von meiner Taille. „Ben ist nicht mein Lover, sondern mein bester Freund.", sagte ich während ich mich umdrehte. „Wie auch immer, ich geh wieder ins Bett." Ich schnaubte leise, denn ich hasste Streit und hierbei wusste ich nicht einmal, warum er sauer war. „Willst du ein Stück Pizza, wenn sie fertig ist?" „Ne lass mal." und mit diesen Worten verließ er die Küche. „Logan warte." Ich hatte keine große Hoffnung, dass er zurückkommen würde, doch ich irrte mich zum Glück.

„Was ist?" „Das wollte ich dich fragen." Er sah mich verständnislos an, woraufhin ich wieder anfing zu sprechen. „Erst bist du wütend, dann nett, dann merkwürdig, dann wieder nett. Warum?" „Du willst wissen warum?" „Ja." „Du willst den Grund wirklich wissen?" „Ja, sonst hätte ich nicht gefragt." „So gerne ich es dir sagen würde, ich kann nicht.", mit diesen Worten verschwand er ein zweites Mal aus der Küche.

Ich setzte mich nachdenklich an den Küchentisch und antwortete Ben während ich auf meine Pizza wartete.

Ich
Dafür sind Freunde da, bis morgen. Gute Nacht, schlaf du auch gut <3

Ich war gespannt, was Ben mir morgen erzählen wollte, allerdings blieb ich nicht lange bei diesem Gedanken hängen. Eine andere Person drängte sich immer wieder dazwischen. Warum konnte ich diesen Idioten und meine Gefühle für ihn nicht einfach vergessen oder wenigstens in eine Kiste sperren und den Schlüssel wegwerfen, so dass ich sie nicht mehr fühlte. Ich wurde aus ihm einfach nicht schlau und das regte mich tierisch auf. Ich dachte noch eine Weile über alles nach, was heute zwischen Logan und mir passiert war als ich durch ein Piepen aus meinen Gedanken gerissen wurde. Ich hatte extra den Timer am Herd eingestellt damit ich meine Pizza nicht vergas denn, wenn ich ehrlich bin, war mir das schon einmal passiert, weil ich so in Gedanken war.

Ich setzte mich wieder an den Tisch und aß meine Pizza bevor ich mir meine Flasche schnappte und in mein Zimmer zurückging.

Am nächsten Morgen war ich überrascht, dass mein Bruder immer noch nicht zu Hause war. Normalerweise schlief er immer daheim und nicht bei einer seiner One-Night-Stands, aber vielleicht war er auch einfach nur bei einem Kumpel.

Ich ging in die Küche und machte mir erst einmal Haferbrei. Ich liebte Haferbrei.
Nachdem der Brei fertig war, füllte ich ihn in eine Schüssel und schnippelte eine Banane hinein. Dann kam auch schon ein verschlafener Logan in die Küche und grummelte ein guten Morgen in meine Richtung. „Guten Morgen.", erwiderte ich.

„Was gibt's zum Frühstück?" „Seit wann fragst du denn, sonst nimmst du dir doch auch worauf du Lust hast?" „Wenn ich das tun würde, dann würde mich dein Bruder umbringen.", murmelte Logan so, dass ich kaum was verstand. Ich hatte mich bestimmt auch geirrt mit dem was ich zu verstehen glaubte, denn der Satz hätte keinen Sinn ergeben. Allerdings wollte ich dann doch auf Nummer sichergehen.

„Was hast du gesagt?" „Nichts." Er stand auf und holte aus unserem großen Kühlschrank sein Frühstück, welches aus Brot und Fleischwurst bestand. Währenddessen ging ich zum Küchentisch und setzte mich hin, um zu essen.

Nachdem Frühstück, welches sehr ruhig abgelaufen war, ging ich wieder hoch in mein Zimmer, da ich noch meine Tasche für mein Tanztraining packen musste.
Ben hatte mir vor dem Frühstück geschrieben, dass er mich um 11 Uhr abholen wollte und nun war es schon 10:30 Uhr. Schnell zog ich meinen Pyjama aus und tauschte ihn gegen eine locker sitzende Jogginghose und meinen Sport-BH über den ich noch ein luftiges Shirt zog, welches meinen Bauch frei ließ.

Anschließend nahm ich meine Tasche und stellte sie auf mein Bett. Da ich meine Trainingsklamotten schon anhatte, packte ich nur noch was zu trinken, Wechselklamotten, Deo, ein Handtuch, meine Turnschuhe und meinen Mp3.Player ein.

Gegen 10:45 Uhr ging ich wieder runter und fand Logan auf dem Sofa am Fernsehgucken vor. Ich wunderte mich etwas, denn ich hatte damit gerechnet, dass er schon längst wieder weg war. Ich setzte mich neben ihn und er ließ seinen Blick einmal flüchtig über mich gleiten bevor er sich wieder dem Fernseher zu wand.

„Wo willst du denn in dem Aufzug hin?", erkundigte er sich in einem eher abfälligen Tonfall. „Training.", gab ich ihm kurz und knapp als Antwort. „Ach und zu welchem Training trägt man das?" „Go Go Tanzen.", konterte ich, da seine Frage einen Unterton hatte, der mir nicht gefiel. Seine Gesichtszüge entglitten ihm und ich musste mich beherrschen, damit ich nicht laut loslachte. Gott sein Dank klingelte es in dem Moment an der Tür.

Ich ging hin und sah in die mir nur allzu bekannten grünen Augen von Ben. „Bereit für dein Training?", fragte er und grinste dabei. „Sie geht heute nicht zum Training.", erklärte ein sauer dreinblickender Logan. Ich umarmte Ben kurz und flüsterte ihm ins Ohr, dass er mitspielen sollte. „Ach und warum sollte ich nicht zu meinem Training gehen?", wendete ich mich dann wieder Logan zu, der immer noch sauer aussah. „Ganz einfach, weil dein Bruder wohl kaum erfreut wäre zu hören, dass du zum Go Go Tanzen gehst."

Ich sah, dass Ben versuchte nicht zu lachen, doch er war schon immer schlecht darin gewesen sein Lachen zu unterdrücken und als ich Ben lachen hörte, konnte ich auch nicht mehr an mich halten. „Was gibt es denn da zu lachen?", fragte Logan, der anscheinend immer noch wütend war. „Ich würde sagen Chloe hat dich ganz gut verarscht." Logan sah immer noch sauer aus, was mich allerdings nicht davon abhielt weiter zulachen.

„Was ist hier denn los?", hörte ich die Stimme von meinem Bruder hinter Ben. „Ich habe Logan ein wenig verarscht und ihn glauben lassen, dass ich jetzt zum Go Go Tanzen gehe." „Als ob ich dich dahingehen lassen würde.", meinte Daniel nur mit einem Grinsen im Gesicht. „Wir sind dann jetzt auch mal weg." „Viel Spaß." „Danke."



TROUBLE of LOVE l #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt