Schule

317 17 4
                                    

Die Neue zu sein ist immer schwer.
Noch keine Freunde. Kennt keinen. Ist Anfangs alleine. So sieht mein bevorstehender Tag aus.
Also ätzend.
Mein Wecker beginnt, wie jeden morgen, zu läuten, so dass ich schreiend vom Bett falle. Erschrocken fuhr ich hoch und stellte den Wecker aus. Danach streckte ich mich noch einmal gähnend und lief auf meinen Spiegel zu. Na toll. Meine Haare standen mir an allen Seiten ab. Schnell sprang ich unter die Dusche und machte mich bereit für den ersten Schultag.

Endlich bereit, warf ich mir meinen Schulthek über die Schulter und lief aus der Tür, da hörte ich noch meinen Vater rufen:,,Viel spass in der Schule!" Mit einem genervtem ,,danke.", ging ich dann auf mein Auto zu. Langsam starrtete ich meinen Wagen und fuhr los.
So schlimm kann es nicht werden, versuchte ich mir einzureden. Sei einfach du selbst, das schaffst du schon.
Endlich in der Schule angekommen stieg ich aus dem Auto und lief auf die Schule zu. Einige Schüler waren bereits vor der Schule in Grüpchen versammelt, andere liefen ins Schulhaus. So eine war ich, ich lief ins Schulhaus. Auf dem Weg zum Sekretariat, begegnete ich viele abcheckende Blicke, die mir langsam auf die nerven gingen. Man muss ja immer beglotzt werden wenn man neu ist. Na toll, nun ist meine Stimmung noch mehr im Mülleimer als zuvor. Noch einpaar Gänge weiter kam ich bereits am Zielort an. Dem Sekretariat. Eine beschäftigtwirkende Frau stand an der Theke und sortierte die Blätter. Ich räusperte mich, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ihr Blick wandert fragend hoch zu mir. ,,Was kann ich für dich tun?", fragte sie halbherzig.

,,Ich möchte gerne meinen Stundenplan abholen." Ich versuchte ein aufrechtes Lächeln zu zeigen. Aber eben, versuchte.

Sie durchwühlte weitere Blätter und schaute mich danach streng an. ,,Name?"

,,Alex White.", antwortete ich ebenso scharf.

Sie zuckte mit den Augenbrauen und probierte dann zu lächeln. Probierte. ,,Die Neue also. Willkommen auf der Midnight High.", witzelte sie, als wäre es hier das Grauen. Aber ich geb da dann schon meine eigene Meinung dazu. Sie reichte mir ein Blatt Papiere und wedelte dann mit der Hand herum. ,,Jetzt geh, hab zu tun!"

Nettes Ding. Nicht. Ich lief aus dem Raum und betrachtete den Stundenplan, damit ich wusste in welches Zimmer ich sollte. Na toll. Mathe in der ersten Stunde. Und das im 3. Stock. Da es bereits geläutet hatte, sprintete ich hoch auf der Suche nach dem entsprechendem Zimmer. Im 3. Stock blieb ich dann hilfesuchend stehen und strich mir mit dem Zeigefinger fragend über meine Unterlippe. Na toll, wo war dieses Zimmer?! Ich lief weiter den Gang entlang, bog dann links ab in den nächsten Gang und lief in eine harte Brust hinein. So tollpatschig ich bin, verlor ich beinahe mein Gleichgewicht und machte mich bereit für den eiskalten Boden, der erstaunlicher Weise nie kam. Stattdessen hielt mich ein starker kalter Arm an meiner Taille fest und half mir wieder zu stehen.

,,Tut mir leid.", murmelte er lächelnd. Mein Blick von seiner harten Brust wandert hoch in sein Gesicht, zu seinen strahlend blauen Augen. Ich fasse an sein kaltes Handgelenk und wich einen Schritt zurück.

,,Ehm, danke fürs auffangen.", sagte ich und lächelte ebenfalls zurück. Wieso war er so unnatürlich kalt? Ich strich mir mein braunes Haar hinters Ohr und betrachtete weiterhin seine blauen Augen.

,,Bist du neu hier?", fragte er schliesslich und weckte mich so aus meinen Gedanken.

,,Ja. Ich suche gerade mein Mathezimmer.", seufzte ich. Mein Blick wandert zur Uhr, dann wieder in seine Augen. ,,Und ich muss mich beeilen." Ich lächelte.

Cold HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt