Horror, Mord und Verwirrung

214 17 2
                                    

Nachdem Derek weg war und ich bereit war fürs Kino, klingelte mein Handy. Das Display verriet mir: Hanna.

Mit einem ,,Heii Hanna.", nahm ich ab und zog mir dabei meine Schuhe an.

,,Alex, ich bin gleich bei dir. Erzähl mir nachher wies mit dem blassen Hottie war.", witzelte sie, dabei hätte ich schwören können, dass sie nen Pedoblick zog.

,,Jaja. Ich steh mal vor die Tür. Bis gleich." Ich legte auf und Band mir meine hohen Schuhe zu. Sie sind schwarz und passen perfekt zu meinem schwarzen Pullover, den ich anhabe.

Ich ging vor die Tür, da ertönte ein huppen. Ich erkannte von der Ferne den Cabrio von Hanna. War klar, dass sie mit dem kommt. Schnell hüpfte ich auf den Beifahrersitz und lächelte sie an. Als sie losfuhr, schaute sie immer mal wieder zu mir, bis sie es vor Neugier nicht mehr aushielt.

,,Und, was wollte er bei dir?", fragte sie neugierig.

Ich lachte. Wie süss sie doch war. ,,Ich hatte meine Kette verloren, als ich heute morgen in ihn reinlief. Er brachte sie zurück.", erklärte ich kurz und knapp, da blickte sie mich verblüfft an.

,,Wieso hast du mir nicht erzählt, dass das passiert ist?! Du kanntest ihn schon, bevor ich dir sagte wer der Hottie ist." Sie schmunzelte. ,,Erzähls mir genau, bitte.", flehte sie schon fast.
Ich erzählte ihr die Kurzfassung, damit gab sie sich zufrieden.
,,Da ist etwas zwischen euch, ich spühre das. Als ihr euch heute im Gang angestarrt habt, wusste ich es." Sie lachte. Toll, war das so offensichtlich? ,,Ich glaube manchmal die Stimmungen und Gefühle anderer Wahrzunehmen.", meinte sie ernst.

,,Tolle Fähigkeit.", sagte ich lachend.

Vor dem Kino angekommen, stellten wir uns in die lange Schlange. Wie ich das warten doch hasse. Geduldig kann man mich wohl nicht nennen. Seufzend schaute ich mich in der Gegend um. So viele Menschen wollten diesen Film schauen gehen. Ehm, welchen überhaupt?

,,Hanna, welchen gehen wir eigentlich schauen?", fragte ich sie verwirrt.

Sie lachte. ,,Den neuen Horrorfilm. True Bloodstory. Und wenn ich Jack sehe, können wir vordrängeln.", meinte sie und schaute zum Eingang. ,,Komm mit." Sie zog mich am Arm mit, zu einem blondhaarigen Jungen.

,,Hanna. Ich dachte schon, du kommst zu spät. Geht rein, hier eure Karten.", sagte er freundlich und drückte Hanna zwei Karten in die Hand.

,,Uuuuh, danke Jack." Sie nahm die Karten in die Hand und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. ,,Wir sind dann drin, bye."

Wir liefen an den restlichen Menschen vorbei, ins Kino auf unsere Plätze. Wir sassen irgendwo in der Mitte.
Der Film war richtig gruselig und wahrscheinlich der beste Horrorfilm überhaupt.

Am nächsten Morgen machte ich mich für die Schule bereit. Mein Ziel wird es sein, herauszufinden, weshalb Derek auf meine Frage so abweisend gewirkt hat. Schnell zog ich mir noch meine Kette an und lief nach unten in die Küche. Mein Dad sass am Esstisch, trank Kaffee und las die Zeitung.

,,Traurig.", sagte er und schüttelte den Kopf.

Fragend schaute ich ihn an. ,,Was ist passiert?", fragte ich besorgt.

,,Gestern Abend wurde ein Mädchen ermordet. Sie war in deinem Alter. Kennst du sie vielleicht? Mona Vanderwoord heisst sie."

,,Der Name sagt mir nichts. Wer war es denn?" Ich nahm ihm die Zeitung aus der Hand und las die Nachricht durch.

Ein 17-jähriges Mädchen wurde gestern Abend ca. um 11Uhr ermordet. Der Täter läuft noch auf freiem Fuss...sie ist ausgeblutet...

Wer könnte das nur tun, das ist grausam. Ich gab meinem Vater die Zeitung zurück und lief aus der Küche. ,,Heute Abend gehst du nicht heraus, verstanden?!", rief er mir nach.

,,Mach dir keine Sorgen, ich habe nichts vor...", seufzte ich und warf mir meine Jacke über. ,,Ich geh dann mal zur Schule."

Derek geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Das erste was ich machen werde, wenn ich in der Schule bin, ist mit ihm zu reden. Vielleicht hat Hanna recht und zwischen uns ist wirklich etwas.

Ich lief den Gang entlang und suchte nach Derek. Ohne Erfolg. Stattdessen fand ich Hanna bei ihren Freunden, ich schloss mich ihnen an.

,,Alex, da bist du ja.", begrüsste mich Hanna und umarmte mich. ,,Ou, das sind Mara, Ellen und Kol." Sie zeigte der Reihe nach erst zur braunhaarigen Mara, die ziemlich nett wirckte, danach zu Ellen, die orangeblonde Haare hatte und zu guter Letzt noch zu Kol, der braune Augen und hellbraune Augen hatte.

,,Heii.", begrüsste ich alle und schaute wieder zu Hanna. ,,Weisst du wo Derek ist, ich muss mit ihm reden.", fragte ich sie.

,,Nein, aber ich glaube er kommt heute auch nicht mehr.", meinte sie desinteressiert und lächelte Mara an. ,,Ich hab gestern Jack gesehen, du hast definitiv Chancen bei ihm..."

Merkwürdig, weshalb war er nicht hier? Das klingeln der Schulglocke unterbrach meine Gedanken und ich lief in die nächste Stunde. Nun hatte ich Geschichte bei einem Lehrer, den ich noch nicht kannte. Langsam öffnete ich dei Tür und lief ins Schulzimmer. Eine ältere Frau kam lächelnd auf mich zu. Das müsste wohl die Geschichtslehrerin sein.

,,Du musst Alex sein, ich bin Miss Goldbird. Möchtest du dich vielleicht noch der Klasse vorstellen?", begrüsste sie mich und schüttelte mir die Hand.

Möchte ich das? ,,Nein schon gut.", meinte ich und versuchte freundlich zu bleiben. Die Frau, die jetzt leicht verwirrt wirkte, liess mich dann an den letzten freien Tisch sitzen und begann mit dem Unterricht. Diesmal sass neben mir keiner. Müsste Derek neben mir sitzen?
Ich blickte nach draussen und beobachtete den Regen, der floss. Eine schöne Abwechslung, der Regen. Dort wo ich vorher wohnte, fand ich es zu warm. Ich mag die Kälte, auch wenn die Wärme manchmal auch schön ist. Die Kälte lässt mich das Echte im Leben fühlen. Sie bringt mir Zeit zum nachdenken.

Mein Blick wanderte zu einer dunkelgekleideten Gestalt, die am Strassenrand stand. Durch den Nebel und dem Regen konnte man fast nichts erkennen, aber ich könnte schwören, dass ich blaue Augen erkennen konnte. Dereks blaue Augen. Wieso war er nicht in der Schule? War er es wirklich?
Die Stimme der Lehrerin, liess mich erschrocken hochfahren und ich blickte ihr direkt in die Augen. Sie schaute wieder von mir weg und fuhr den Unterricht fort. Und mein Blick, der wieder zur Strasse führte, zeigte mir, dass er nicht mehr da war. War er es denn wirklich?

Cold HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt