Unkontrolliert

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Hanna und ich sassen beide auf meinem Bett und diskutierten über Verschiedenes.

,,Am Montag ist das erste Cheerleadertraining.", witzelte Hanna. Ich verdrehte die Augen.

,,Wir müssen nur hoffen, dass wir nicht gleich wieder herausgeworfen werden." Ich lachte.

,,Warst du gestern noch mit Ellen unterwegs?", fragte sie, als sie von der gekommenen Nachricht aufschaute.

,,Nein, wieso?"

,,Ellen erzählte mir, dass sie entweder einen schlimmen Traum oder einen echten Albtraum Moment hatte."

Die Wahrheit ist, ich versuchte sie zu retten, wurde dabei leider von einem Vampir attackiert. Ich brachte diese Wörter aber nicht über meine Lippen. ,,Ich weiss es nicht.", meinte ich nur in Gedanken versunken. Ich bin so verwirrt. Am liebsten würde ich einfach drauf losheulen.
Ich hörte das Klingeln der Haustür. ,,Ich komm gleich wieder.", sagte ich zu Hanna und lief aus dem Zimmer, direkt vor die Haustür.

Leicht zögerlich öffnete ich die Tür. Ein dunkelhaariger Mann in meinem Alter mit braunen Augen stand vor mir. Er kam mir irgendwie bekannt vor.

,,Kann ich dir helfen?", fragte ich noch immer verwirrt, weshalb er mir so bekannt vorkam. Hinter ihm war die dunkle Nacht zu erkennen.

,,Ehrlich gesagt ja." Nach diesem Satz färbten sich seine Augen rot. Oh nein, es war der Vampir von Gestern. Schnell knallte ich die Tür zu und rief nach Hanna. Sie rannte schnell zu mir nach unten.

,,Was ist los?", fragte sie mich. In diesem Moment schleuderte die Tür direkt auf sie drauf. Bewusstlos fiel sie zu Boden. Erschrocken kehrte ich mich um und blickte dem Vampir in die Augen.

,,Verschwinde!!! Was willst du von mir!", schrie ich ihn an und wich immer weiter zurück.

,,Dein Blut riecht einfach köstlich. Und da dein Retter in Not nicht hier ist, kann ich es in vollen Zügen geniessen.", fauchte er. Plötzlich stand er direkt vor mir und funkelte mich gierig an.

,,Versuchs gar nicht erst!", fauchte ich zurück.

,,Woher plötzlich das Selbstvertrauen?" Sein Blick wanderte zu meiner Kette. ,,Versteh schon. Dann werde ich dich halt Foltern müssen, da ich nichts anderes mit dir machen könnte..." er hielt inne und dachte nach.

Schnell rannte ich aus dem Haus direkt in die dunkle Nacht hinein. Keine Minute später tauchte der Vampir mit einem Messer vor mir auf und Schnitt mir in den Bauch. Ich stöhnte vor Schmerz auf. Langsam kniete ich zu Boden und sammelte mich wieder. Ich musste irgendwie zu Derek gelangen, wieso auch immer. Bei ihm fühle ich mich sicher. Und welchen Retter meinte er? Ich kann mich nicht an ihn erinnern. Bauchhaltend rannte ich weiter. Plötzlich tauchte er wieder vor mir auf. Wieso ausgerechnet ich? Ich kickte ihm in die Eier und hoffte, dass es bei Vampiren ebenfalls ein Schwachpunkt war. Volltreffer. Als er zu Boden kniete, rannte ich weiter. Vor Dereks Haus blieb ich dann stehen und klopfte so fest es ging an.

,,Derek!!", rief ich immer und immer wieder. ,,Derek Hilfe!", kam nur noch ein flüstern von mir. Ich lehnte mich gegen die Tür. Der Schmerz der Stechwunde in meinem Bauch schmerzte zu fest. Schwach atmete ich noch, da öffnete sich die Tür und ich fiel in zwei kalte Arme.

Er schloss die Tür ab und brachte mich auf seine Couch. ,,Alex? Alex was ist passiert?", fragte er, als er meine Wunde entdeckte.

,,Ein Vampir. Ein Vampir ist einfach in mein Haus gekommen und...und hat mich angegriffen. Er hat mich mit einem Messer gestochen..." ich holte tief Luft und versuchte gut durchzuatmen. Unsere Blicke trafen sich. Seine blauen Augen waren zum dahinschmelzen. Ich entdeckte einen roten Schimmer in seinen Augen, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Seine Augen wurden roter. Moment, er war auch ein Vampir? Nun waren seine Augen so rot wie die des Vampirs.

,,Derek, deine Augen? Du bist ein...Vampir?", brachte ich stotternd über meine Lippen.

Er fixierte das Blut an meinem Bauch. Anscheinend hatte er sich nicht unter Kontrolle. Er schloss schnell seine Augen und wich mit unmenschlicher Geschwindigkeit zurück.

,,Es tut mir leid. Du hattest es gestern schon erfahren, ich war dein Retter. Nun habe ich mich nicht unter Kontrolle. Dein Blut. Es zieht mich magisch an.", gab er preis. Ich schaute ihm in seine sich wechselnden Augen. ,,Verschwinde schnell nach oben und schliess dich ein!!!"

Ich tat was er mir befahl. Jedoch rammte er die Tür zu Boden. ,,Du kannst es kontrollieren, ich weiss es.", versuchte ich es ihm einzureden. Er rannte auf mich zu und kam an mir vorbei, als würde er sich versuchen aufzuhalten. Ich rannte weiter nach oben, bis ich auf dem Dach ankam und nach unten schaute. Weiter konnte ich nicht. Derek tauchte hinter mir auf. Was sollte ich jetzt tun.

,,Ich will dich nicht verletzen, Alex.", sagte er und kam dabei immer näher.

Ich machte einen Schritt zurück und rutschte beinahe ab. Schnell fing ich mich wieder ein und stellte mich gerade hin. Mein Puls raste. Es würde ihn wahrscheinlich zerbrechen, würde er mich töten.

,,Es ist nicht deine Schuld vergiss das nicht. Es war meine Entscheidung." Mir huschte eine einsame Träne die Wange hinunter. Ich breitete meine Arme hoch und machte mich bereit zu fallen.

,,Nein, tu das nicht.", flehte Derek.

Ich schloss meine Augen und liess mich nach hinten fallen. Der Wind flatterte durch meine Haare. Es fühlte sich an, als wäre ich schwerelos. Bereit für den Aufprall, kam ich dem Boden immer näher. Plötzlich spürte ich zwei kalte Arme unter mir. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und blickte in zwei normalaussehende Augen. Erleichtert atmete ich aus.

,,Du hast mich gefangen.", stellte ich sprachlos fest.

,,Ich werde dich immer fangen.", flüsterte er mir zurück. Vorsichtig stellte ich mich auf meine Beine und stützte mich an ihn.

Ich strich ihm über die Wange. ,,Gut zu wissen.", flüsterte ich in sein Ohr. Ein brummen erklang aus seiner Brust. Fragend musterte ich ihn.

,,Das passiert, wenn mich ein Mädchen einfach durch den Wind bringt. Ich hab mich in dich verliebt, Alex.", sagte er und lächelte leicht.

,,Was wenn ich sage, das habe ich auch?", fragte ich verführerisch.

,,Dann habe ich Glück.", schmunzelte er.

Ich habe mich tatsächlich in ihn verliebt. Und ich habe es geschafft, dass er an was anderes als Blut dachte. Er dachte an mich, nur an mich.

Cold HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt