Vampirbesuch

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Ich öffnete meine tränenverseuchten Augen und blinzelte ein paar Mal. Einen Umriss neben mir nahm ich war. Derek. Er blieb die ganze Nacht hier, wie süss. Ich kuschelte mich immer mehr an ihn und genoss es bei ihm zu liegen. Ich konnte seinen Atem auf meinem Kopf spüren, sie brachte mir Gänsehaut. Er lachte leise, anscheinend hatte er es gespürt.

,,Heii.", seufzte ich lächelnd und versuchte mir im Dunkeln sein Gesicht anzusehen.

,,Hey.", meinte er schlaftrunken. ,,Du siehst süss aus, wenn du versucht im Dunkeln etwas zusehen." Er lachte. War klar, er sah bestimmt alles als wäre es Tag. Ich warf die Decke auf ihn und stieg vom Bett um das Licht anzuschalten. Gleich kam mir ein verschlafener Vampir entgegen und drückte mich sanft an die Wand. Er hauchte mir einen kleinen Kuss auf die Lippe. ,,Wie geht es dir?", fragte er besorgt.

Wie es mir geht? Ich habe Gestern meinen Vater verloren. Natürlich geht es mir da nicht gut, doch Dereks Anwesenheit heitert mich auf.
,,Gut, weil du da bist.", flüsterte ich und strich ihm sanft über die Wange. Ich wusste, dass es Halbwegs gelogen war, deshalb huschte mir eine einsame Träne die Wange entlang. Er strich sie sanft weg und zog mich in eine schöne Umarmung. Auch wenn sie kalt war, fand ich sie wärmend, sie wärmte mein Herz. Und diese Art von Wärme brauchte ich in diesem Moment.

Die Tränen flossen immer weiter. Alles an diesem Haus erinnerte mich an meinen Vater. Der Geruch, die Möbel, die Bilder, einfach alles. Ich löste mich aus der Umarmung und schaute mich in meinem Zimmer um. Mein Vater hatte dieses Zimmer extra für mich eingerichtet. Er hatte so viel für mich getan und ich habe ihn dafür nie gedankt. Vor Trauer warf ich alle Möbel zu Boden.

,,Alles hier hat mir mein Vater geschenkt!", schrie ich umher. Derek versuchte mich zu beruhigen.

Schnell stürmte ich aus dem Zimmer ins Wohnzimmer und erschrak, als ich eine Person vor mir teuflisch lächelnd auffand. Der Vampir. Alles war seine Schuld.

,,Was willst du von mir?!", schrie ich ihn an. Wieso musste er mir das antun?!

Sein Lächeln wurde breiter. ,,Ich möchte dich. Komm einfach mit, dann hast du alles hinter dir...", meinte er.

Derek stellte sich blitzschnell vor mich und begann zu knurren. Plötzlich wurde die Haustür aufgerissen und eine zu Bekannte Person kam herein. Hanna. Was wollte sie hier? Sie streckte ihre Hände in Richtung des Vampires, der danach kopfhaltend zu Boden ging. Was passierte da?

Sie schaute uns an. ,,Schnell raus hier!", befahl sie uns. Wir eilten aus der Tür. ,,Du Monster!", schrie sie den Vampir an.

Plötzlich begann das Haus zu brennen. Hanna begann zu lächeln und lief langsam rückwärts, ohne dem Vampir noch was an zu tun. Als sie aus der Tür war, wollte sie der Vampir angreifen, jedoch wurde er von einer unsichtbaren Kraft im Haus gehalten.

,,Tu mir das nicht an!!", bettelte er.

Im nächstem Moment schloss Hanna die Tür und lief auf uns zu. Dabei flog das Haus in die Luft. Was war gerade passiert?

Ich nahm Hanna in eine kurze Umarmung. ,,Wie hast du das getan? Was ist passiert? Ich..."

Sie begann zu lächeln. ,,Ich erklär dir alles noch. Aber komm, wir gehen zu mir nach Hause. Und du, Vampir, verschwindest!", meinte sie ernst. Woher wusste sie das alles?

,,Er gehört zu den Guten.", verteidigte ich ihn.

,,Du weisst es also." Sie hielt kurz inne. ,,Aber mitkommen darf er trotzdem nicht."

Derek kam auf mich zu. ,,Ist schon gut, ich sehe dich später wieder."

Als Derek weg war, machten wir uns auf den Weg zu Hanna nach Hause. Nun sassen wir auf ihrem Bett und unterhielten uns.

,,Du bist eine Hexe?", fragte ich sie ungläubig. Sie nickte lachend. ,,Woher wusstest du..."

,,Man kann meine Gedanken nicht manipulieren und ich hatte nie wirklich eine Gehirnerschütterung. Ich weiss also alles noch.", begann sie zu erzählen. ,,Meine Mutter weihte mich im Krankenhaus ein, sie arbeitet dort ja als Ärztin, ich spürte, dass du in Gefahr warst, deshalb ging ich gleich los."

Ich lächelte leicht und liess mich nach hinten in die weiche Matratze fallen. ,,Das ist unglaublich. Danke nochmal, dass du uns gerettet hast..."

,,Also was das angeht. Ich wollte zuerst nur dich retten." Sie hielt inne. ,,Wieso lässt du dich mit ihm ein, er ist ein..."

,,Ich weiss.", stoppte ich ihren Satz. ,,Aber er ist anders. Er ist lieb und süss. Und..."

,,Ein Vampir.", stellte sie verzweifelt fest. ,,Denkst du nicht, dass er mindestens 100 Menschen umgebracht hat?!", sagte sie verzweifelt.

,,Mein Vater ist gestorben. Mein Haus ist abgefackelt und ich habe kein Geld.", begann ich und hielt kurz inne. ,,Anstatt um über ihn zu reden, könnten wir vielleicht meiner Lage helfen?"

Sie dachte nach. ,,Du kannst hier bleiben.", entschied sie sich. Lachend umarmte ich sie, dabei vielen wir gemeinsam vom Bett. Sie war echt die beste freundin der Welt. Und eine Hexe, kaum zu glauben.

,,Danke für alles. Ich kanns nicht glauben, du bist eine Hexe.", witzelte ich.

ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. ,,Du darfst es aber keinem sagen, versprochen?"

,,Versprochen." Mir kamen wieder die Tränen. Ich hatte so ein Glück, dass ich so eine gute Freundin hatte. Noch dazu starb mein Vater, aber ich bin nicht allein. Sie und Derek sind an meiner Seite.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 28, 2016 ⏰

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