"Du siehst fertig aus, Izaya", meinte Namie, ungewöhnlich besorgt. "Mitleidig zu sein steht dir einfach nicht", gab er kalt zurück. Für ein paar Augenblicke herrschte Stille und keiner der beiden rührte sich.
"Du hast sie um gebracht...", flüsterte sie kaum hörbar und dachte Izaya hätte sie nicht gehört. Also drehte sie sich um und widmete sich wieder ihrer Arbeit.
"Ich hatte keine andere Wahl", antwortete er zögerlich, immer noch am überlegen, ob er es nicht doch lieber abstreiten und Namie von all dem besser nichts wissen lassen sollte. "Natürlich hattest du das! Sie wäre gar kein Problem für dich geworden, wenn du nur nicht zu stolz wärst es dir einzugestehen!", fuhr sie ihn an und drehte sich ihm wieder zu.
"Was weißt du schon", schnaubte er verächtlich und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Monitor. Die ganze Sache abzustreiten wäre wohl doch besser gewesen, obwohl Namie die Wahrheit früher oder später sowieso herausgefunden hätte.
"Würdest du nur einmal riskieren verletzt zu werden und es ihm sagen... er liebt dich immer noch, und dass weißt du auch. Und genau so sehr wie du ihn liebst, liebt auch er dich!"
"Halt die Klappe!", brüllte er, sprang auf und krallte seine Hände um ihren Hals, presste sie gegen die Wand, bis er merkte wie sie ihn immer noch mit diesem leeren, unbeeindruckten Blick betrachtete. "Wie ich schon sagte, Namie: Was weißt du schon!"
Er musterte sie noch kurz mit zusammen gekniffen Augen und verließ dann das Apartment.
Er wollte einfach seine Ruhe, sowohl vor Namie, als auch vor der Flut an Gedanken die ihre Worte verursachten. Doch diese leise Stimme wollte einfach nicht aufhören zu reden und auch ignorieren ließ sie sich nicht, obwohl sie doch so leise war.
Am Ende das Tages brummte ihm einfach nur noch der Kopf und er war froh, als er endlich einschlief und seine Ruhe hatte.
Jedenfalls hoffte er das, denn selbst in seinem Traum suchte Shizuo ihn Heim.
Izaya war eingesperrt in einen kleinen Käfig und sein Monster stand groß und Angst einlösend vor ihm. Er lachte Izaya aus, verspottete ihn und mit jedem Wort wurde er größer und Izaya kleiner, bis er wie ein kleiner Hund winselnd auf dem eiskalten Boden kauernd sich immer näher an das eisige Gitter hinter ihm presste.
Schweißgebadet schreckte Shizuo aus dem Schlaf hoch.
Die schreiende Frauenstimme aus seinem Traum hallte immer noch in seinen Ohren und auch die Dunkelheit umgab ihn noch. Mühsam erhob er sich aus dem knarzenden Bett und zog die Vorgänge auf. Sonnenlicht strahlte ihm ins Gesicht und im ersten Moment kam es ihm so grell vor, dass er blitzartig die Augen zusammen kniff.
Er erinnerte sich selten an das, was ihm im Schlaf erschienen ist, aber dass es unbedingt so etwas sein musste, wenn er es dann doch einmal tat.
Gerade setzte er sich in der kleinen Küche hin, um seinen wässrigen Kaffee zu trinken, da klingelte sein Handy. Tom rief an, es war wahrscheinlich irgendetwas wegen der Arbeit.
Das Telefon läutete noch ein paar mal, dann verstummte es.
Nach ein paar Sekunden Totenstille fing es erneut an die Ruhe zu stören. Der Anrufer wurde weg gedrückt.
Genervt und mit einem lauten Seufzer erhob der Blonde sich, zog sich an und machte sich auf den Weg zu Tom.
"Wo soll es heute hin gehen?", fragte Shizuo seinen Arbeitgeber.
"Das nächste mal darfst du gerne an dein Handy gehen, wenn du schon meinst immer zu spät kommen zu müssen!", schnaubte dieser genervt und antwortete dann: "Akito Kirihara.. Wenn du noch was wichtiges vor hast kannst du danach auch gerne wieder gehen."
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The Truth
Fanfic~ abgeschlossen ~ Er hatte das Gefühl er würde in seinem Apartment ersticken, die Luft war einfach zu erdrückend und zu hart, er wollte einfach nur raus, um sich etwas abzukühlen. Dieses Gefühl zu sterben, oder gar schon längst tot zu sein endlich l...