7 ~ WHY THE PAST HURTS THE MOST

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Eine Schulglocke klingelte und im selben Moment öffnete sich die Tür zum Schuldach. Das große gelbe Schild mit dem fetten Aufdruck "NO ENTRANCE!" ignorierten die beiden Schüler und gaben sich ihrer unkontrollierbaren, alles übermannenden Leidenschaft hin.

Ihre Lippen trennten sich für den Bruchteil einer Sekunde, nur um sofort wieder aufeinander zu prallen.

Irgendwann begann der Blonde zu schmunzeln und drückten seinen Liebhaber sanft weg, um endlich wieder Luft zu hohlen. "Hast du mich so sehr vermisst, Kleiner?", flüsterte er dem anderen ins Ohr. Dieser wollte die Frage mit einem erneuten Kuss beantworten, doch sein Gegenüber wich leicht zurück.

"Shinra könnte jeden Moment aufkreuzen, das weißt du!"

Der Kleinere schnaubte genervt. "Ich bezweifle, dass er so schnell Verdacht schöpfen würde. Vor allem nach der Show, die wir angezogen haben, als er uns einander vorstellen wollte!", lachte der Kleine los und strich dem Blonden behutsam über die Brust. Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich: "Es tut mir Leid, ich wollte dich nicht verletzen.."

Der Blonde nahm die eiskalten Hände, welche über seine Brust wanderten in seine. "Mach dir um mich keine Sorgen, der Schnitt heilt wieder. Außerdem hast du ja auch ganz schnell dafür gesorgt, dass ich die Schmerzen wieder vergesse", grinste er verspielt und zog den Kleinen näher an sich heran. Er begann seinen Hals zu küssen und machte sich an der Hose seines Mitschülers zu schaffen. "Hey, nicht hier!", lachte dieser: "Wir sind in der Schule!" "Ja, und?", entgegnete der Blonde und presste seine Lippen auf die des Schwarzhaarigen, sodass er ihm nicht mehr widersprechen konnte.

Als die Schulglocke wieder zum Unterricht läutete waren die beiden viel zu vertieft darin sich gegenseitig auszuziehen und sich von ihren Gefühlen leiten zu lassen, um diese auch nur wahr zu nehmen.

Irgendwann hatten sie es dann zu dem Blonden nach Hause geschafft, nur um dort weiter zu machen, wo sie auf dem Schuldach aufgehört hatten. Das elektrisierende Gefühl wenn sich ihre nackte Haut berührte wollte nicht verschwinden, genauso wenig wie das Verlangen und die Sehnsucht nach dem jeweils anderen. Selbst als sie atemlos und erschöpft neben einander in den weißen Bettlaken lagen konnten sie ihre Finger nicht von einander lassen und so schliefen sie sich liebevoll umarmend ein.

Als der Größere seine Augen öffnete musste er bei dem Anblick anfangen zu lächeln. Der kleine, dürre Junge saß mit verstrubbelten Haaren auf der Bettkante. Den Rücken zu ihm gedreht und das Gesicht der Morgensonne, welche einige Strahlen durch das große, geöffnete Fenster scheinen ließ, entgegen geneigt. Unbemerkt griff der Blonde nach seiner kleinen Kamera, welche neben seinem Bett auf dem mit Klamotten übersäten Boden lag. Genau in dem Moment in dem ein leichter Windstoß den Vorhang mit sich zog drückte er den Auslöser.

"Du weißt, ich mag es nicht fotografiert zu werden", flüsterte der Kleine und drehte sich seinem Liebhaber zu. "Nur das eine noch, lass es mich behalten." "Nur noch das eine", lächelte der Fotografierte, nahm dem anderen die Kamera aus der Hand und küsste ihn. Langsam glitt er unter die Decke des Größeren und begann seinen Hals, dann seine Brust mit Küssen zu versehen.

"So früh am Morgen schon?"

"So früh am Morgen!"

Ein Anruf unterbrach die Liebeleien der beiden.

"Ja? - Oh, hey Shinra - Zu hause, wieso? - Ja klar, ich kann kommen. - Bei dir? - Ok, bis um 20 Uhr dann!"

Der Schwarzhaarige warf dem anderen einen fragenden Blick zu. "Shinra, er schmeißt eine Party heute Abend, magst du mit kommen?", antwortete der Blonde auf die nicht gestellte Frage. "Kommt Chiaki Kirihara?", entgegnete der Kleine skeptisch. "Keine Ahnung, wahrscheinlich schon!" Der Schwarzhaarige verzog das Gesicht. "Du musst ja nicht mit", meinte der Größere, gab seinem Gegenüber einen Kuss und stand auf, um sich seine Boxer und ein T-Shirt anzuziehen.

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