Kapitel 10.

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Di's Pov

Meine Augen wollten nicht aufgehen und deshalb drehte ich mich nochmal auf die andere Seite. Somit lag ich aber in einem Wusel voller Haare.  Gequält drehte ich mich auf den Bauch und richtete mich auf. Ein leises genauso gequältes Stöhnen entfloh mir während ich mir die Augen rieb und schaute nach rechts, wo mich eine grinsende Ava anstarrte. "Du redest im Schlaf, Diego."
"Ich weiß, haben mir einige gesagt.", lachte ich leise und setzte mich dann ordentlich auf. Ava tat es mir gleich und gähnte einmal laut. "Boah wie kann eine so kleine Person gähnen wie ein Bär!?", lachte ich und schaute sie müde an. Doch sie hielt sich nur den Kopf. "Jetzt hab ich Kopfschmerzen.", murmelte sie und schloss die Augen.
"Ich mach Frühstück und ein großes Glas Aspirin fertig, Avi-Baby.", schmunzelte ich und stand auf. Ich hatte gestern Nacht nur 2 Bier und davon bekommt man keinen Kater. Es waren bis auf mein Vater alle schon wach im Wohnzimmer, das verieten mir die Stimmen die von dort hallten und ich schaute nur kurz rein. Ich konnte meiner Familie nach so einer Nacht nicht in die Augen sehen.  "Morgen", murmelte ich kurz und gerade als ich gehen wollte, sah Mama mich direkt an. "Buenos dias mi amor.", grinste sie.
Seit wann sagt sie 'Guten morgen mein Schatz'?
Dementsprechend verwirrt sah ich sie auch an.
"Miguel und ich waren in deinem Zimmer heute morgen, Diego. Du hast ein Mädchen im Bett gehabt und es war alles dunkel. Mama ist stolz auf dich und hat Abuela angerufen und ihr gesagt, dass du jetzt eine Freundin hast und du nicht einsam sterben wirst.", meinte Raùl, einer meiner Brüder.
Bitte was?!
"Mi amor, wieso hast du nichts gesagt?! Ein hübsches Mädchen an deiner Seite, Abuela hat sich so gefreut und du sagst nichts... wieso nicht?", fragte meine Mutter, als ob ich ihr verschwiegen hätte, dass sie selbst Oma werden würde.
"Mamá, das ist Ava! Keine feste Freundin, nur Freundin! Und wieso rufst du Oma an? Ich hab keine Ahnung, was die beiden gesehen haben, dass sie dir sowas erzählen!"
Miguel und Raúl fingen laut an zu lachen.
Meine Mutter schaute direkt wieder enttäuscht. Enttäuscht, aber natürlich nur von mir. Obwohl meine dämlichen Brüder ihr sowas eingeredet haben.  
"Es ist Miguels und Raúls Schuld, Mamá. Nicht meine.", verteidigte ich mich, doch sie schaute mich nur weiterhin so an.
"Diego, wieso schläfst du dann nur in Boxershorts neben ihr?", grinste Raúl. "Bestimmt hat er es nicht gebracht und deswegen schämt er sich", flüsterte Miguel Raúl zu, so dass Mama es nicht hören konnte, aber ich.
"Sie ist nur eine Freundin.", zischte ich und ging in die Küche. Doch meine Weiberheldenbrüder lachten nur.
Und meine Mutter schimpfte auf spanisch, dass sie leise sein sollen. Kein weiteres Wort dazu, nur sie sollen leise sein.
Ava erschien in der Tür mit bedrücktem Gesicht. Sie hatte sich auf der Treppe versteckt und das natürlich gehört.
"Es tut mir leid.", murmelte ich und stellte alles fertig auf den Tisch für das Essen. "Ist schon okay, Di.",lächelte sie und setzte sich. Sie schaut sich erst um und dann durch die riesen Tür, durch den Flur ins Wohnzimmer, aus dem meine Brüder um die Ecke schauten und grinsten. Kopfschüttelnd stellte ich ihr das Glas Aspirin hin und setzte mich auch.
Leise fingen wir an zu essen. Doch wir wurden gestört, denn Mama kam zu uns in die Küche.
"Diego. Du musst ehrlich sein und nicht Mädchen benutzen! So hab ich dich nicht erzogen mit Mädchen zu schlafen und sie dann gehen zu lassen!", bretterte sie nun los. Wieso zum Himmel dachte siedas immer noch? In spanisch und mit spanischem Akzent hört sich alles auch noch viel impulsiver an.
"Mrs. Santõs, ich bin nur eine gute Freundin von Diego, Ava. Wir haben nichts derartiges gemacht, das schwöre ich.", mischte sich Ava ein.
Meine Mutter sah sie kurz an, nickt leicht und schaute mich wieder an.
" Tráeme ninguna vergüenza a la casa, Diego Martinez Santõs.", sprach sie mit erhobenen Finger und verließ die Küche.
"Was hat sie gesagt?", fragte Blondie mich und aß weiter.
"Ich soll ihr keine Schande ins Haus bringen.", antwortete ich ohne sie anzuschauen und trank aus meiner Tasse.
Wir sagten eine ganze Weile nichts, bis sie auf einmal lachte. "Was?", ich schaute sie an wie ein Depp.
"Diego Martinez?", lachte sie und schaute mich an.
Ich fing auch an zu lachen. "Ja mein Vater heißt so, man."
Grinsend nam sie ihr Handy und tippte drauf rum.
"Wehe du schreibst das jetzt jemanden!", mahnte ich.
"Nein nein", sagte sie und trank ihr Glas aus. "Ich frag Ethan ob er mich abholt."
"Kann er mich direkt mit abholen. Ist immerhin mein Auto was er fährt."

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