Ein Funken der Liebe führt zur Hoffnung...

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Rosies Sicht
Ich kann es nicht glauben. Träume ich? Ich muss doch Träumen. Das kann nicht wahr sein....
Ich würde ihm am liebsten den Hals umdrehen. Aber ich würde ihn auch gerne in den Arm nehmen und die Tränen von seinen Wangen wischen.
"Ich-"
"Sag jetzt nichts, Rosie.", unterbricht er mich. Seine Stimme ist schwach. Sein Körper sieht trotz des Sweatshirts mager aus und unter den Augen hat er dunkle Augenringe. Seine Augen sind ganz rot vom weinen.
Ich gehe ein Schritt auf ihn zu. Ich hebe meine Hand, lasse sie aber wieder sinken und starre auf die Goldquirl herab.
"Bitte lass mich dich fühlen. Ich will wissen, ist das hier ein Traum? Stehst du wirklich vor mir? Ich muss es wissen..  du treibst mich in den Wahnsinn, Rosie. Ich wache auf in der Nacht, weil ich denke ich spüre deine warmen Hände auf meiner Brust. Oder deine goldenen Locken streifen meine Wange. Deine Lippen drücken sich auf meinen Hals. Ich-", flüstert er, doch ich lege einen Finger auf seine Lippen, sodass er verstummt.
"Bitte tu das nicht. Ich vermisse dich auch. Ja. Sehr sogar. Mein Herz sehnt sich nach dir. Aber ich kann nicht. Ich meine, in 3 Stunden werde ich heiraten und ich stehe hier mit... mit dir. Bitte tu mir das nicht an und lass meinen Schein glücklich sein.", sage ich weinend und streiche ihm eine Träne von der Wange. Seine Haut ist kalt.
"Ich will DICH glücklich sehen, Rosie. Nicht nur dein Trugbild. Ich werde machen was du mir sagst, aber sag mir jetzt eines:
Gibt es noch ein Funken der Hoffnung?", fragt er leise und streicht über meine Wange.
Ich starre zu ihm hoch. Die Tränen strömen aus meinen Augen wie Bäche.
"Ich darf das nicht. Ein Funken der Hoffnung führt zur Liebe. Ich darf dir keine Hoffnung machen, denn sonst kann ich dir nicht stand halten.", sage ich.
"Aber, Rosie. Ich liebe dich und ich weiss, dass du mich auch liebst! Warum hast du dich für Cam entschieden, bei mir bist du glücklicher.", wiederspricht er mir.
"Wegen Cam. Er ist es, den ich glücklich sehen will. Er musste so viel durchmachen, ohne mir auch nur einmal etwas vor zu werfen. Aber ich hab ihm das alles angetan. Er war immer die zweite Wahl. Ich will ihn glücklich sehen, das ist es jetzt was zählt und nicht, ob ich es bin oder du. Nur er.", sage ich.
Seine Lippen zittern. Ich sehe die Pure Enttäuschung auf seinem Gesicht.
Sanft ziehe ich ihn zu mir, drücke ihm einen kurzen, aber liebevollen Kuss auf die Lippen und lasse ihn wieder los. Ich nehme meine Blumenkrone vom Kopf, drücke sie ihm in die Hand und sehe ihm noch ein letztes Mal in die Augen.
"Lebwohl, Shawn."

MercyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt