Crazy Mummy

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Camerons Sicht
"Mummy! Daddy! Wacht auuuf!", kreischt Rosie und hopst auf unserem Bett rum.
"Was ist denn, Schatz?", fragt Rosie müde.
"Die Sonne scheint draussen!", sagt sie und lächelt zuckersüss.
"Würde mich auch wundern, wenn sie im Haus scheint.", sagt Rosie und dreht sich.
"Aber ich will nach draussen!", sagt sie.
"Mercy, ich glaube Mummy will noch schlafen.", sage ich und nehme Mercy in den Arm. Sie kuschelt sich an meine Brust und seufzt theatralisch.
"Dann warte ich halt!", sagt sie.

Nach einer halben Stunde stehen Rosie und ich auch auf und wir essen alle zusammen Frühstück.
Dann gehen wir nach draussen auf die Grosse Wiese hinter unserem Haus, da das Café heute Morgen geschlossen ist.
"Daddy fang mich!", kreischt Mercy aufgeregt und rennt weg.
Ich tuhe so, als wäre sie schneller als ich, hole sie dann aber doch ein und packe sie.
Ich schwinge sie durch die Luft.
Mercys goldene Locken schimmern im Sonnenlicht.
Sie ist Rosie wie aus dem Gesicht geschnitten.
Ich wünschte ich könnte nochmals so ein Goldschopf auf die Welt stellen.
Rosie beobachtet uns lächelnd.
Ich setzte Mercy ab und renne zu Rosie.
Ich hebe sie hoch, als wäre sie so leicht wie eine Feder und schwinge sie wie vorher Mercy, durch die Luft.
Dann ziehe ich sie eng an mich und küsse sie.
"Eeewwww!", sagt Mercy und kichert.
"Ach ist das eklig?", fragt Rosie und lacht.
"Jaaa!", sagt Mercy und setzt sich ins weiche Gras.
"Na komm mal her!", sagt Rosie dann und kniet sich hin.
Mercy steht auf und rennt zu ihrer Mum.
Sie schlingt ihre kleinen Arme um Rosies Hals und drückt ihre Wange in Rosies Locken.
"Gibst du mir denn ein Küsschen?", fragt Rosie dann.
"Jap!", sagt Mercy entschlossen.
"Und dann ist das auch eklig?", frage ich.
"Neiiiin! Mummy ist meine Mummy!", sagt Mercy grinsend und als Beweis küsst sie ihre Mum auf den Mund.
Strahlend sieht sie wieder zu mir.
Und mit dem gleichen strahlenden Augen sieht Rosie Mercy an.
Wir verbringen den ganzen Morgen noch auf der Wiese.
Rosie flechtet Blumenkronen für uns und ich, Mercy und Marley spielen im hohen Gras herum.

"So Leute! Es ist Zeit ins Café zu gehen!", sagt Rosie und steht auf.
Wir gehen alle zurück und ich setzte Mercy auf einen Barhocker. Dort summt sie leise die Melodie vom Lied 'Mercy'. Es ist ihr Lieblings Lied. Sie kann den Anfang sogar auf dem Klavier spielen.
"Ich geh mal in die Küche.", sage ich und verabschiede mich.

Rosies Sicht
"Mercy, bringst du mir mal bitte einen Wasserkrug zu Tisch drei?", rufe ich Mercy zu.
Sie nickt und geht zur Bar.
Cam hat dort extra eine kleine Treppe für sie hingebaut, sodass sie an alles rankommt.
Mit dem schweren Wasserkrug kommt sie hinter der Bar hervorgewatschelt und geht zu Tisch drei.
"So hier ist ein Wasser kruuug. Ich bin leider noch zu klein um ihn auf den Tis zu heben, aber ich bin mir sicher, dass sie das können.", sagt Mercy grinsend und übergibt dem Mann den Wasserkrug.
"Danke viel mal!", sagt er lachend.
Lachned schüttle ich den Kopf und bediene andere Gäste.
Plötzlich zupft Mercy an meiner Schürze.
"Mummy...der Typ da hinten Starrt mich die ganze Zeit an...", sagt Mercy ängstlich. Ich hebe sie hoch und sehe in die Richtung die sie zeigt.
Ein Typ sitz da, die Kapuze seines Sweatshirt tief ins Gesicht gezogen.
"Der macht dir schon nichts, ich bin da und werde dich beschützen. Willst du mit mir die Bestellung aufnehmen?", frage ich sie un sehe sie an.
"Jupp!", sagt sie und ich gehe auf ihn zu.
"Guten Tag! Möchten sie schon bestellen?", frage ich höflich.
"Ein Glas Wasser bitte.", sagt er mit rauer Stimme.
Ich nicke und wir entfernen uns wieder.
"Ich bringe ihm das Wasser.", sagt Mercy stolz und geht wieder zu ihm.

Als am Abend nur noch der Typ von vorher da sitz und eine ältere Dame, kommt Mercy zu mir und zupft wieder an meiner Schürze.
"Was ist denn?", frage ich und sehe auf sie hinab.
"Können wir ein bisschen Klavier spielen?", fragt sie und zeigt auf den Flügel.
"Ja okay...aber nur kurz.", sage ich und wir setzten uns.
"Ich fange an und du machst ab da weiter wo ich nicht mehr kann, okay mummy?", sagt Mercy grinsend und ich nicke.
Sie legt ihre kleinen Finger auf die Tasten und beginnt 'Mercy' zu spielen.
Ab dem Refrain kann sie nicht mehr und ich übernehme das Klavier.
Wir singen beide zu Ende und sie lächelt mich stolz an.
Jemand räuspert sich hinter uns. Wir drehen uns gleichzeitig um und da steht der Mann von vorher.
Er schiebt langsam die Kapuze von seinem Kopf und dunkle Locken kommen zum vorschein.
"Shawn?", frage ich mit zitternder Stimme.
"Hallo Rosie... und Mercy.", sagt er.
Seine Augen scheinen traurig zu sein, aber irgendwie funkeln sie dabei auch.

MercyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt