I missed u

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Shawns Sicht
Ich wusste von Anfang an das das hier nicht gut heraus kommen wird, aber ich hätte nie gedacht das der Moment in dem mich meine Tochter das erste Mal ansieht so schön sein wird.
"Mercy, los geh schon mal hoch in dein Zimmer und spiel mit deinen Puppen, ich muss hier noch was erledigen, okay?", fragt Rosie die kleine und sieht sie bittend an.
"M'key Mummy.", sagt Mercy nur, lächelt mich nochmals an und rennt dann aus dem Café. Ihre blonden Locken hüpfen um ihren Kopf und ich lausche ihrem Trippeln bis ich sie nicht mehr höre.
Dann sehe ich zu Rosie.
Sie sieht immernoch genau gleich schön aus wie in meiner Erinnerung. Die grünen Augen, die blonden Locken, die Sommersprossen, die roten Lippen.
"Sag jetzt nichts Shawn. Lass mich zuerst den Laden schliessen und Cam Bescheid sagen. Setz dich, ich bring dir ein Bier." , sagt sie einfach nur mit leiser Stimme und ich setze mich wieder.
Rosie stellt ein Bier vor mich und huscht dann aus dem Raum.
Zehn Minuten später kommt Rosie wieder. Sie trägt ein weisses Kleid. Aber nicht irgendeins.
"Dieses Kleid hattest du an, als wir uns das erste Mal begegnet sind.", platze ich heraus.
Rosie lächelt kurz und sieht an sich herunter.
"Das du dir das merken konntest... das war vor so vielen Jahren.", flüstert sie.
Ich stehe auf und trete auf sie zu. Sie sieht zu mir hoch.
Ohne ein weiteres Wort nimmt sie meine Hand und führt mich aus dem Café. Wir gehen über ein Blumenfeld, durch einen kleinen Wald und kommen dann schlussendlich zu den Klippen.
Rosie setzt sich an den Rand und ich setze mich neben sie.
"Ich... ich habe dich vermisst, Shawn.", sagt Rosie nach einer Weile.
Diese paar Wörter lassen mein Herz schlagartig schneller schlagen und ich fühle plötzlich wieder etwas schönes in mir.
Ich sehe Rosie überrascht an.
"Was guckst du so überrascht?! Natürlich habe ich dich vermisst Shawn! Ich habe dich so unglaublich geliebt, dass mein Herz wehtat... und du bist der Vater meines Kindes...", sagt sie und sieht mich ein wenig traurig, aber auch lächelnd an.
Ich streiche eine Locke hinter ihr Ohr.
"Warum sagst du nichts, Shawn?", fragt sie.
"Ich hätte vieles zu sagen, weisst du, jedoch will ich den Moment geniessen und nichts mit Wörtern zerstören, wie ich es schon so oft getan habe...", sage ich und sehe dabei zum Horizont.
"Nichts könnte diesen Moment zerstören...", flüstert Rosie und schlingt plötzlich ihre Arme um mich. Überfordert lege ich meine Arme um sie und streiche über ihren Kopf.
Nach einer Weile löst sie sich von mir und sieht mir tief in die Augen.
"Und wie ist sie so?", frage ich.
"Wer?"
"Na Mercy!", sage ich lachend.
"Oh... Mercy ist wundervoll. Sie ist das unglaublichste kleine Mädchen das ich kenne. Und sie lacht so süss. Ich liebe es wenn ihre Locken um ihren Kopf fliegen, wenn sie rennt.", sagt Rosie und sieht verträumt in den Himmel.
"Darf ich sie kennen lernen?", frage ich mutig.
Rosie sieht mich prüfend an.
"Sicher Shawn. Sie ist ja auch deine Tochter.", sagt Rosie und lächelt.
Ein Stein fällt mir vom Herzen.
"Lass uns zurück gehen. Du kannst bei uns übernachten, wenn du willst.", sagt sie und steht auf.
"Aber was ist mit Cameron?", frage ich besorgt.
"Er wusste das dieser Tag irgendwann kommen wird Shawn... denn er ist mein bester Freund. Und er kennt mich so gut wie niemand sonst. Er weiss, dass ich nie aufgehört habe dich zu lieben und das mein Herz immer nach dir zehren wird, egal wie glücklich ich bin.", sagt sie und legt ihre Hand kurz auf mein Herz.
Sie liebt mich noch.
Rosie liebt mich.
Ich will gerade etwas sagen, doch Rosie rennt los und schreit "wer zuerst zu Hause ist" über ihren Rücken.
Wir rennen über das Feld voller Blumen zum Haus.

MercyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt