Camerons Sicht
Rosie sitz auf dem Boden in der Küche. Sie stillt Mercy und trinkt dabei Tee. Ich sitze im Wohnzimmer, auf der Couch und beobachte die zwei.
Unser Haus oder besser gesagt Villa, ist ziemlich heruntergekommen, aber auf eine schöne Weise. Es funktioniert zum Glück alles noch einwandfrei. Die Tapeten sind bunt, mit Blumenmuster. Die Möbel haben wir neu gekauft, genau wie die Unmengen an Zimmerpflanzen. Es ist ein halber Dschungel! Aber wenn es Rosie so gefällt, soll es so sein. Wir wohnen hauptsächlich im obersten von 3 Stockwerken. Im unstersten ist das Café, welches wir aber noch nicht eingeweiht haben, weil Rosie warten will, bis Mercy 2 Wochen alt ist. Im zweiten Stock sind die Gästezimmer, die man dann mieten kann. Und im dritten sind wir. Wir haben eine Küche einbauen lassen und es uns gemütlich eingerichtet.
"Hast du die Einladungen für die Einweihungsparty und unsere Velobungsparty schon auf die Post gebracht?", fragt Rosie und hebt den Blick.
"Nein... ich habs gestern vergessen!", kommt mir in den Sinn.
"Okay. Ich geh schnell, wenn Mercy fertig ist.", sagt sie und senkt den Blick wieder auf Mercy.
"Nein, ich mach das. Bleibt ihr schön zu Hause.", sage ich und stehe auf.
"Bis später.", sagt Rosie und küsst mich kurz.
"Tschüss ihr zwei.", sage ich und gehe aus dem Haus. Ich steige ins Auto und fahre Richtung Stadt. Stadt kann man das nicht wircklich nennen, denn Stillwater, die grösste Ansiedlung in der Nähe unseres Hauses, besteht nicht mehr als aus einem Lebensmittelladen, der Post, einem Blumenladen und noch ein paar Bauernhäuser.
Es fühlt sich komisch an, Vater zu sein. Und dann noch von einem Kind, welches nicht mal ich produziert habe. Ich fühle mich aber keineswegs fehl am Platz. Ich liebe Mercy wie meine eigene Tochter. Und Rosie ist meine Verlobte. Ich liebe sie über alles.
Wir haben beschlossen am Tag der Eröffnung unseres Kaffees, werden wir der Welt mitteilen, dass Mercy da ist. Bis jetzt weiss niemand von ihr, nicht mal Nash oder so.
Ich parke unseren Pick-Up auf dem Parkplatz und gehe zum Eingang. Als ich die Tür aufmache, bimmelt ein Glöckchen.
"Hey, ehm ich würde gerne Briefe aufgeben!", begrüsse ich die alte Frau hinter der Theke.
"Guten Tag, junger Herr! Wohnen sie hier? Ich habe sie noch nie zuvor gesehen!", sagt sie. Oh nein, nicht noch eine Quasselstrippe!
"Ja seit kurzem. Ich brauche noch Briefmarken.", sage ich und sehe mich im Raum um.
Die Wände sind vollgepinnt mit Plakaten und Werbung. Eine Sitzecke mit ein paar alten Sesseln wurde erstellt und ein Stapel Magazine stapelt sich auf dem Couchtisch. Im hinteren Teil des Raumes erkenne ich einen weissen Käfig. Darin schläft irgendwas flauschiges.
Die Verkäuferin bemerkt, dass ich das Ding anstarre und beginnt zu Lächeln.
"Den kleinen hab ich heute morgen auf der Strasse gefunden. Ist etwa 2 Monate alt, ein Husky. Könnte mal n guter Schlittenhund werden.", erzählt sie mir.
"Aha. Und was machen sie jetzt mit ihm?", frage ich nach.
"Warten bis ihn jemand will! Was anderes bleibt mir nicht übrig, denn zu Hauss hab ich schon 12 von denen! Mein Mann ist Muscher.", erklärt sie.
"Was ist ein... Muscher?"
"Ein Mensch der auf einem Schlitten fährt der von Hunden gezieht wird, kapiert?", fragt sie nach.
"Jupp. Wie viel wollen sie für den Hund?"
"Ach, nichts! Einen Sack Futter, ein Hunebett, einen Napf und ein Halsband kriegen sie dazu, wenn sie ihn noch heute mitnehmen!", sagt sie grosszügig.
"Gut, dann nehme ich den kleinen."
"Es ist übrigens ein Junge.", sagt sie noch.
Eine halbe Stunde später sitze ich im Auto, Hundezubehör habe ich im Kofferraum vertstaut und das kleine Fellbbündel hat sich neben mir auf dem Beifahrersitz zusammen gerollt.
"Rosie wird sich über dich freuen.", sage ich zu ihm und fahre los.
Zu Hause angekommen, sehe ich Rosie auf dem Balkon stehen. Sie hält Rosie in ihren Armen und wiegt sie hin und her. Als sie sieht, dass ich etwas aus dem Kofferraum ins Haus trage kommt sie die Treppe herunter gelaufen.
"Was hast du denn jetzt wieder im Sinne?", fragt sie aufgeregt. Mercy ist auch wach und starrt mich mit grossen Augen an.
Ich küsse die beiden auf den Kopf und nehme Rosie an der Hand. Ich führe sie zum Auto und öffne die Tür. Der kleine springt raus und wedelt erfreut mit dem Schwanz.
"Ohhh ist der süüüüüsss!", quietsch Rosis und drückt mir Mercy in die Hand. Rosie hebt den Hund auf und streichelt ihn.
"Hast du ihn gekauft?", fragt sie mich.
"Die Frau bei der Post hat ihn mir geschenkt, ich dachte vielleicht gefällt er dir!"
"Er ist so süüüüüssss! Und hast du schon einen Namen?"
"Ich habe an Marley gedacht.... wegen Mercy. Weisst du, Mercy und Marley passt doch voll gut zusammen.", sage ich und Rosie beginnt noch mehr zu strahlen.
"Das passt wirklich! Komm lass uns rein gehen, ich habe gekocht. Pizza aus der Kühltruhe!", sagt Rosie stolz.
"So was kann man doch nicht kochen nennen! Wenn wir dann eröffnen, kannst du nichts mehr aus der Kühltruhe kochen, kapiert?", sage ich lachend und schliesse die Tür hinter uns.
"Blablablaaaa.", sagt Rosie, lacht aber auch.
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Mercy
FanfictionNach vielen dramatischen und doch manchmal wundervollen Momenten, hatte sich Rosie von Shawn getrennt. In der Hoffnung, Mercy, ihrer Tochter, ein schönes Leben schenken zu können. Deshalb entschied sie sich für Cameron, ihren langjährigen Besten Fre...