HASSLIEBE

1. (Tyler)

Angespannt laufe ich durch die Gänge des Internats, in drei Tagen werden endlich die Schulsprecher verkündet. Als ich an der Pinnwand vorbei laufe, wird mir das wieder bewusst, denn dort hängt dieser Zettel. Es ist ein Steckbrief der aus der Masse der bereits hängenden Papiere hervor sticht. Das grüne Blatt ist ordentlich gestaltet, rechts oben ein Bild, links daneben der Name und untendrunter eine schlichte informative Tabelle. Laut dem Blatt hat der Schüler bereits 79% der Stimmen. Der Typ auf dem Foto könnte eindeutig Model werden, auf jeden Fall sieht er sehr gut aus. 19 Jahre ist er alt, 1,86 groß. Auch seine Interessen sind angegeben: Leistungsschwimmen, Mountainbike fahren und heiße girls aufreißen. Bei letztem Punkt muss ich grinsen, sehr sympathisch.

Mein bester Kumpel Chris taucht neben mir auf und ließt sich ebenfalls den grünen Steckbreif durch. "Alter, hätte nicht gedacht, dass du hier echt mal was erreichst.", scherzt er und klopft mir zwei mal auf die Schulter. Grinsend schlage ich seine Hand weg und lache nur: "Tja Mann! 79% wollen mich. Blonde heiße Typen sind echt sehr beliebt hier." Er zeigt mir einen Vogel und mischt sich wieder unter die Menge nachdem er mir zugerufen hat: "Heute Party! Um 10 Uhr am Bootshaus!" "Geht klar Alter!"

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Von weitem höre ich schon die Musik. Die ersten betrunkenen Jugendlichen kommen mir entgegen und einige davon verschwinden kotzend hinter einem Busch. Es ist kurz nach Zehn als ich die Tür der Bar öffne. Wie schon so oft steigt mir der Geruch von Alkohol vermischt mit diversen Drogen in die Nase. Langsam lasse ich meinen Blick über die tanzende Menge schweifen, bis ich Chris, Adam, Dave und seine Freundin Veronika entdecke. An der Bar bestelle ich mir einen "Long Island Ice Tea" und bahne mir den Weg zu meinen Freunden. Mit einem gekonnten Handschlag begrüßen wir uns und mit der Zeit verschwinden immer mehr auf der Tanzfläche.

Es ist halb Zwei und nach gefühlten 10 Drinks und 2 Joints stehe ich genauso kotzend hinter einem Busch und habe keine Hemmschwelle mehr.
Torkelnd steuere ich den Steg neben dem Bootshaus an. Meine Klamotten lege ich ab und springe nur mit Boxershorts bekleidet in das kühle Wasser. "Ty? Bist du draußen?", ruft mich jemand. "Ja, hier im Wasser.", antworte ich. Wenige Minuten später taucht Chris neben mir auf, ich kann riechen, dass er gerade erst gekifft hat. "Was geht?", frage ich ihn. "Ich geh gleich zurück ins Internat, muss noch für die Prüfungen lernen.", bekomme ich als Antwort. Und wo er Recht hat, da hat er Recht.

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Um Vier liege ich in meinem Zimmer und versuche den Rausch aus meinem Kopf zu bekommen und den Wirtschaftsstoff rein. Unglücklicher Weise scheitere ich kläglich. Letztendlich schlafe ich ein und habe einen traumlosen Schlaf.

[457 Wörter / Laura]