5. (Tyler)

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Jetzt ist eine Woche vergangen und der Internatsdirektor hat immer noch keine Schwimmmannschaft auf die Wahlkursliste gesetzt. Und dennoch packe ich gerade meine Badeshorts in die Sporttasche und werfe ein blaues Handtuch drauf.

Den Träger der Tasche hänge ich mir lässig über die Schulter, schwinge mich auf den Sattel meines Mountainbikes, trete in die Pedale und schlage den Weg zur alten Schwimmhalle ein. Als ich kurz vor der Halle ein Mädchen sehe, dass einen wahnsinnigen sexy Arsch besitzt und dazu nicht mal schlecht ausssieht, pfeife ich nach und überhole dann diese. Mein Mountainbike stelle ich an eine Laterne und schließe es an. Nur noch ein paar Schritte und ich würde endlich schwimmen können.

Die Tür schwingt knartzend auf und der modrige Geruch von Schimmel steigt mir in die Nase. Wie ich dieses versüffte Gebäude doch hasse! Im Eingangsbereich hat man eine Sicht auf die Schwimmbahnen, es ist keiner da, also würde ich alleine die Trainingsbahn benutzen können. Links von mir zweigt ein schmaler, unbelichteter Gang ab. Er führt zu den Gemeinschaftsumkleiden. Rechts von mir war mal ein kleiner Kiosk, doch jetzt steht dort nur noch eine leere Kasse und und im Fenster hängt ein Schild mit der Aufschrift: Baden auf eigene Gefahr!

Ich mache mich auf den Weg zu den Umkleiden und auch dort scheine ich der einzige zu sein. Nachdem ich mir meine Schwimmshorts angezogen habe verlasse ich die Gemeinschaftsumkleide auf der anderen Seite und stehe sofort im braun gefliestem Baderaum. Selbst das Badezimmer meiner Oma ist schöner als DAS! Angeekelt trotte ich weiter und stoße die Tür zur eigentlichen Schwimmhalle auf. Drei verschiedene Becken gibt es. Das erste für die Nichtschwimmer, circa 1 Meter tiefes Wasser. Das zweite zum Baden, 1,5 Meter tiefes Wasser und für 3 Euro mit Blubberblasen. Und dann gibt es noch das Trainingsbecken: 2,5 Meter tief, eine Bahn von 30 Metern länge und ein Sprungbrett.

Mit einem gelungenen Köpfer lande ich im Wasser und fange sofort an durch das eisige Wasser zu kraulen. Rechter Arm - Linker Arm - Atmen - Rechter Arm - Linker Arm - Atmen....

In meinen mit Wasser gefüllten Ohren höre ich nur gedämft die Duschraumtür aufschwingen, doch ich höre es. Irritiert stoppe ich mit meinen Bewegungen und sehe das Mädchen von vorhin am Sprungbrett stehen. "Hey! Such dir eine eigene Bahn!", rufe ich ihr zu. Nur weil ich ihr hinterher gepfiffen habe, bedeutet das noch lange nicht, das sie Anspruch auf meine Bahn hat! "Tja, Pech gehabt. Snob muss seine Bahn wohl teilen." Ihre Augen funkeln wütend und sie stemmt die Hände in die Hüften. "Vergiss es, Süße!", antworte ich ihr. Sie schnaubt genervt: "Deine Süße schlägt dich um längen." Was bildet diese Schlampe sich nur ein? "Hat dir das deine Muschi gesagt, oder hast du dir das alleine ausgedacht?" Hah, soll sie doch einfach nur verschwinden. "Ich bin nicht so Schwanzgesteuert wie du." Tatsächlich springt die Fremde in das Becken. Was soll das? Hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt? Schnell schwimme ich dem Mädchen hinterher und als ich knapp hinter ihr bin ziehe ich sie am Fuß zurück und packe ihren Hals. Vorsichtig drücke ich sie unter Wasser, bis sie anfängt zu zappeln, dann lasse ich sie frei. Ich komme ihr so nahe, bis meine Lippen ihr Ohr berühren. Mit tiefer Stimme gebe ich von mir: "Verschwinde von hier, wenn dir dein Leben etwas wert ist." Und tatsächlich schwimmt sie keuchend zum Beckenrand, verlässt das Wasser und geht auf die Duschen zu. Als ob sie wüsste dass ich sie beobachte, bewegt sie ihren Hintern extra sexy. Verstohlen biss ich mir auf die Unterlippe. So eine Schlampe hatte noch nie mein Interesse so stark geweckt.

Wer ist dieses Mädchen?

(Laura/611 Wörter)

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