~ Neues Jahr, Neues Glück ~
Ich betrete wie gewohnt die Schwimmhalle und der bittere Geruch von Chlorwasser steigt mir in die Nase. Noch schnell umziehen, dann ab ins Wasser und all die Sorgen dieser doch so kranken Welt vergessen.
Die Schwimmbrille ziehe ich mir schnell über und setze zum Sprung an. Mit einem Hecht lande ich gekonnt im Wasser.In diesem Schwimmbad gibt es keine Leitern, die ins Wasser führen. Zum Aufwärmen schwimme ich ein paar Bahnen Brust und Kraul. Ein Glück dass man im Wasser nicht schwitzen kann. Nach und nach komme ich aus der Puste und entscheide mich dazu in die Dampfgrotte zu gehen. Ich steige aus dem Schwimmerbecken und mache mich auf den Weg zu dem warmen Raum. Erschöpft lasse ich mich auf der runden Sitzgruppe nieder. Wie schön es doch hier in der Schwimmhalle ist - alleine zu sein.
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, ein Schmerz gequälter Schrei durchzuckt die Stille. Jemand muss in der Halle sein. Was passiert da? Ich öffne die Tür und trete zurück in die kalte Luft.
Mein Blick fällt augenblicklich in das Schwimmerbecken. Ein Mädchen klammert sich an den Beckenrand, um sie herum breitet sich eine rote Wolke. Ist das Blut? Die wird doch nicht ins Wasser gehen, wenn sie ihre Tage hat! Igitt.
"Ehh, steckt dir n Tampon rein. Du blutest das Wasser voll. Ist ja widerlich."
Da vergeht einem wirklich die Lust sein Training fort zu setzen."Halt deine Schnauze. Ich hab nicht meine Tage!", fährt sie mich an.
Halt! Ich kenne diese Stimme doch. "Ryley?"
"Ja ich bin es."
"Okey. Geh endlich ausm Wasser raus, ey. Ich will später noch schwimmen. In Wasser und nicht in Blut. Schlampe"
Jetzt schaut sie mich das erste Mal an. Und in ihren Augen ist kein Kampfgeist zu sehen, wie sonst immer.
"Ich kann nicht.", antwortet sie mir.
"Verarsch mich nicht. Komm raus, oder muss ich dir helfen?" Ich stemme meine Hände in die Hüften.
"Hilf mir." Das sind ihre einzigen Worte, und sie flüstert. Seit wann tut sie das?
Ich halte ihr meine Hände hin, damit sie sich raus ziehen kann. Doch sie hebt ihre Hände nur hoch. Bis ich sehe, dass ihre Hände und Arme von tiefen Schnitten verziert sind. Es müssen frische Wunden sein, denn es hat sich noch keine schützende Kruste gebildet. Das Blut tropft ununterbrochen ins Wasser. Entsetzt packe ich sie unter den Armen und hebe Ryley aus dem Wasser. Auch an ihren Füßen kann man unebene Schnitte erkennen.
"Scheiße man. Hast du dich selbst verletzt?", frage ich sie. Sie schüttelt mit dem Kopf. Nein.
"Ach ja? Dann erklär mir doch mal bitte was das hier ist?"
Mache ich mir wirklich solche Sorgen um die Gesundheit dieser Hoe? Solch eine Seite habe ich ja noch nie an mir gesehen. Wie ungewohnt.
[456 Wörter/ Laura]

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HASSLIEBE
Teen FictionTyler und Ryley. Zwei völlig unterschiedliche Charaktere geschrieben von zwei unterschiedlichen Personen. Eine Geschichte von Jugendlichen, die mobben, hassen, lieben, verzeihen und eine Menge Gefühle haben. [Start: 24.10.2016]