'Endstation' höre ich eine blecherne Stimme aus dem Lautsprecher der S-Bahn. Lustlos nehme ich meine schwarzen Raverzneakers von der abgewetzten Sitzbank und greife nach der große Reisetasche und den Schulrucksack neben mir. Als ich nach Draußen auf den schmutzigen Bahnsteig trete bekomme ich argwöhnische Blicke ab. Ich werde wegen meinem Aussehen oft blöd angemacht. Meine rostroten Haare, sind lockig und sehr voluminös, meine dunkelgrünen Augen stechen nur so aus meinem bleichen Gesicht. Ich drehe die Musik an meinem iPod lauter und ignoriere alle. Eine Mutter schüttelt den Kopf. Gut ich gebe es zu, die giftgrüne Jogginghose und die weiße Trainingsjacke hätte es nicht gebraucht. Lustlos gehe ich den Weg weiter. Als ich die große Eingangshalle betrete murre ich nur und gehe die Treppen, in mein schon letzte Woche zugeteiltes Zimmer, zum Glück ein Einzelzimmer. Ich werfe die Tasche aufs Bett. "Von einer Anstalt in die nächste." Wie kaum jemand weiß, wurde ich nach der Geburt zur Adoption freigegeben, so bin ich im Waisenhaus aufgewachsen. Ich stelle die Musik aus und nehme einen Anruf entgegen. "Hey, na alles klar bei den Insassen?", flötet meine beste Freundin. "Wieso bist du so gut gelaunt?" Ich verdrehe gefrustet die Augen und öffne meine Tasche. "Du bist entweder total verrückt oder schlecht gelaunt.", wird mir erklärt. "Das ist keine Antwort auf meine Frage." Sie hat aber Recht. Während mir Juna Mut macht packe ich meine Sachen aus und gehe anschließend zur Sekretärin um mich als heil angekommen zu melden. Weil ich es eh nicht eilig habe sehe ich mir alles genau an. An einer Pinnwand hängen Steckbriefe, ich überfliege alle und bleibe bei einem hängen. Einem grünen von einem Tyler. Ganz ordentlich sind die Klischeehaftesten Hobbys aufgelistet. "Spießer", gebe ich von mir und wirbel herum als mich jemand anspricht. "Du bist neu oder?" "Ja, ich bin gerade angekommen." Ich schüttele dem kleinen Mädchen, wenn ich mit meiner größe von 1,75 m jemanden so bezeichnen darf, und ihren zwei Begleiterinnen die Hand. "Das sind Selly und Amelie. Ich bin Cleo" Ich grinse. "Ich bin Ryley." "Wenn du willst kannst du mitkommen, wir gehen in den Club von meinem Bruder." So etwas habe ich nicht erwartet, vielleicht ist es hier gar nicht so blöd. "Klar komme ich mit, was denkt ihr denn." "Wir holen dich in einer Stunde an deinem Zimmer ab." "Ich wohne in Zimmer 212." Schon verschwindet die Clique. Fröhlicher gehe ich meinen Pflichten nach. Genau eine Stunde später bin ich mit stylen fertig und habe schwarze Hotpants und ein dunkelgrünes Glitzertop an. Kichernd und tratschend machen wir uns auf den Weg.
[431 Wörter / Leah]
DU LIEST GERADE
HASSLIEBE
Novela JuvenilTyler und Ryley. Zwei völlig unterschiedliche Charaktere geschrieben von zwei unterschiedlichen Personen. Eine Geschichte von Jugendlichen, die mobben, hassen, lieben, verzeihen und eine Menge Gefühle haben. [Start: 24.10.2016]