Eine Nacht

398 14 3
                                    

Schlag um Schlag ließ Thorin den Hammer auf das Glühende Eisen hinunterfallen. Schlag um Schlag formte er die Eisenstange zurecht. Der Schweiß lief ihm übers Gesicht  und seine Hände bluteten bereits von dem scharfkantigen Metallstücken. Dennoch schlug er immer und immer wieder mit dem Schweren Hammer zu. Ihm war so heiß, dass ihm bereits wirr vor Augen wurde. Der Schmiedemeister der Menschen, bei dem Thorin an diesem Tag als Tagelöhner arbeitete sah den Zwerg kurz von der Seite an. Solch einen Helfer hatte er noch nie gehabt. Thorin beklagte sich nicht und tat alles was von ihm verlangt wurde.
Thorin hielt kurz inne und wischte sich den, in den Augen brennenden, Schweiß von de Stirn, als ein Kunde in die Offene Schmiede kam. Es war eine junge Frau, ihr langes, blondes, lockiges Haar fiel ihr über die Schultern und über ihren Rücken. Thorin sah sie kurz an. Sie war klein, schlank wie eine Elbe doch klein wie eine Zwergenfrau. Sie blies sich eine Strähne aus dem Gesicht und sah Thorin dann an. "Wie ich sehe, hast du einen Helfer gefunden." sprach sie mit fröhlicher Stimme zu dem Schmied, sah Thorin aber weiter mit ihren hellen, blauen Augen an. "Nur für heute Sansa." erwiderte der Schmied ohne von seinem Werkstück aufzusehen. Sansa schüttelte lächelnd den Kopf und ging auf Thorin zu. "Ihr fertigt ein Schwert." stellte sie fest, als sie neben Thorin stand und ihm über die Schulter sah. Thorin ließ den Hammer sinken und sah das Schwert vor sich an. "Ja,- Herrin." erwiderte er. Sie sah ihn an und ließ ihren Blick auf seine Hände nieder. Ohne etwas zu sagen, nahm sie ihm den Hammer aus der Hand und sah sich seine Hand an. Thorin ließ sie gewähren. "Das sieht böse aus. Kommt heute wenn ihr hier fertig seid zu mir, ich gebe euch was für eure Hände.- Fragt Meister Marek wo ihr mich finden könnt." meinte Sansa und ließ von Thorin wieder ab. Thorin nickte dankend. Sansa schenkte ihm ein Lächeln und verließ die Schmiede.

Es war weit nach Sonnenuntergang, als Thorin an der hölzernen Türe klopfte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Es war weit nach Sonnenuntergang, als Thorin an der hölzernen Türe klopfte. Er sah über die Schulter nach hinten. Gegenüber vom Stoffhändler und dort die Treppe hoch. Thorin stand vor der einzigen Tür, welche zu dieser Beschreibung passte. Da ging die Tür auch schon auf und tatsächlich stand die junge Sansa vor ihm. Sie sah ihn freundlich an. "Kommt herein." sprach sie mit ruhiger Stimme und machte einen Schritt zur Seite. Thorin trat ein und schon schloss Sansa die Tür hinter ihm. Sie ging um ihn herum und stellte sich vor ihn. "Gebt mir euren Umhang. Ihr seid noch voller Russ. Hinter dem Vorhang findet ihr den Badebereich, ich habe euch eine Schüssel mit warmen Wasser bereitgestellt." meinte Sansa und nickte auf einen weißen Leinenvorhang. Thorin sah sie an und nickte dann dankend. Sansa lächelte ihn an und hängte den Umhang auf.

Thorin strich sich das feuchte Haar aus dem Gesicht und trocknete sein Gesicht an dem Handtuch ab, welches Sansa ihm gereicht hatte. Thorin legte das Handtuch ab und sah über die Schulter. Durch den Leinenvorhang konnte Thorin Sansas Umrisse sehen. Sie richtete auf dem kleinen Tisch, neben ihrem, etwas her. Thorin schob den Vorhang bei Seite und schritt aus dem Badebereich heraus. Sansa drehte sich zu Thorin um und winkte ihn zu sich. "Setzt euch. Ich verbinde euch die Hände." meinte sie und trat zur Seite. Thorin zögerte einen Moment, setzte sich dann aber auf das Bett. Thorin sah auf den kleinen Tisch. Auf ihm standen kleine Fläschchen, Töpfchen mit Salben und leinenverbände. Sansa setzte sich vor Thorin auf den Boden und hielt ihm die Hand hin. Thorin legte seine Hand in ihre und sah sie beobachtend an. Sansa tränkte eins der Leinentücher im Wasser und begann dann vorsichtig Thoris offene Hände vom getrockneten Blut und Schmutz zu befreien. "Ihr wisst meinen Namen aber ich euren nicht." sprach Sansa Thorin da wie aus dem Nichts an. Thorin sah sie an, als sie das Leinentuch auswusch. "Thorin." erwiderte er mit rauer und tiefer Stimme. "Warum nennt ihr mich dann Herrin? Wo ihr doch König seid." wollte Sansa wissen und trug ein Öl auf Thorins Hand auf. "Ein König ohne Königreich." gab Thorin darauf zurück. Sansa sah ihn kurz an und wickelte dann einen Leinenstreifen um Thorins Handfläche. "Die andere." bat sie mit sanfter Stimme und Thorin legte seine andere Hand in ihre. Wieder reinigte Sansa die Wunde und verband sie. Als sie damit fertig war, sah sie zu Thorin auf. Sie lächelte ihn an und setzte sich dann neben ihn. Thorin sah schräg zu Boden, sodass er sie im Augenwinkel sehen konnte. "Soll ich euch sagen was ich sehe?" wollte sie wissen, legte eine Hand unter Thorins Kinn und drehte seinen Kopf sanft zu ihr. "Was seht ihr?" fragte Thorin leise. "Einen König," setzte Sansa an und nahm ihre Hand von Thorins Kinn. Sie legte sie nun auf seine Wange und strich ihm über diese. "Einen König, welcher sich nicht zu schade ist auch unter dem normalen Volk zu arbeiten. Einen wahren König." erwiderte Sansa leise und legte nun ihre andere Hand auf Thorins Schulter. Es war lange her, dass er solch eine Nähe zugelassen hatte. "Thorin Eichenschild, König unter dem Berge." flüsterte Sansa, strich Thorin weiter über die Wange und lehnte sich ihm entgegen. "Sansa," setzte Thorin heiser an. "Shh, shh." machte sie und setzte sich breitbeinig auf Thorins Beine. "Nicht sprechen." flüsterte sie, strich Thorin das schwarze Haar aus dem Gesicht, strich ihm über die rauen Wangen und senkte sanft ihre Lippen auf seine. Sansa strich Thorin über die Schultern und senkte immer wieder ihre Lippen auf seine. Thorins letzter Versuch ihr zu widerstehen scheiterte, er legte einen Arm fest um ihre Taille und vergrub die andere Hand in ihrem Haar und gab ihren Lippen nach. Sansa zog Thorin fest an sich, holte zitternd Luft und küsste ihn dann erneut. Thorin festigte seinen Griff um sie und lehnte sich dann mit ihr langsam zurück. Sansa löste kurz ihre Lippen von Thorin und sah den König an. "Sansa." wiederholte Thorin erneut ihren Namen, doch diesmal nicht um sie aufzuhalten. Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Shh." machte sie wieder und lehnte sich zu ihm runter. "Vergiss sie jetzt, vergiss sie alle. Vergiss was du erlebt hast, Thorin." flüsterte sie und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

Es war kurz vor Sonnenaufgang, als Thorin sich seinen Umhang umlegte. Doch er wollte nicht so einfach gehen. Er wollte sich nicht davonstehlen wie ein Dieb. Thorin drehte sich zu Sansa um. Schlafend lag sie in ihrem Bett. Thorin legte den Umhang wieder ab und ging zum Bett. Vorsichtig setzte er sich neben sie auf die Matratze. Ganz friedlich lag sie da. "Sansa." sprach Thorin sie leise an und strich ihr die blonden Haare aus dem Gesicht. Müde schlug sie die Augen auf und nahm Thorins Hand in ihre. "Es ist bald Sonnenaufgang." meinte Thorin leise. Sansa nickte. "Du wirst weiter ziehen nicht wahr?" fragte sie und legte einen Arm unter ihren Kopf. Thorin nickte einmal und schloss seine Finger um ihre zarte Hand. Sansa lächelte ihn schwach an, zog ihre Hand aus seiner und legte sie ihm auf die Wange. "Wohin wirst du gehen?" wollte sie wissen. und strich ihm mit dem Daumen über den Bart. "Wohin der Wind mich trägt." erwiderte Thorin. Sansa sah ihn an. "Ich werde dich nicht wiedersehen oder?" fragte sie und setzte sich auf. "Ich weiß es nicht." erwiderte Thorin und zog Sansa zu sich, sodass ihre Stirn an seiner lag. Der Himmel wurde draußen langsam heller. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie Sonne aufgegangen sein würde. Ohne sich von Sansa zu lösen sah Thorin zum Fenster. "Geh schon." meinte Sansa da. Sofort sah Thorin sie an. "Los geh." wiederholte Sansa nickend. Thorin strich ihr das Haar zurück und küsste sie. Sansa hielt sich kurz an Thorin fest und verschmelzte noch ein letztes Mal ihre Lippen mit seinen. Langsam ließ Thorin von ihr ab und sah auf seine Hand runter. "Solltest du jemals Hilfe brauchen, wird dir das bei den Zwergen die Türe öffnen." meinte Thorin nahm einen Ring ab und legte ihn Sansa in die Hand. Er schloss ihre Finger um den Ring und stand auf. "Möge Durin dich beschützen." flüsterte er, küsste sie auf die Stirn und verließ das Haus.

The King's QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt