The King's Queen

Far from home

"Sansa." wurde sie angesprochen und sie blickte einen Moment über die Schulter nach hinten. 
"Wir müssen los." legte der Zwerg Fili ihr einen Moment die Hand auf die Schulter.  
"Ich komme." nickte Sansa und legte den beschrifteten Briefumschlag, neben den Vertrag auf den Kaminsims. 
Sie wandte sich ab und wollte an Fili vorbei zur Haustür gehen, als Fili schnell am Oberarm zurückhielt. 
"Noch kannst du umkehren. Mein Onkel hat dich keinen Vertrag unterschreiben lassen. 
Du kannst bleiben." schnell sah Sansa den Zwerg an. Mit seinen kristallblauen Augen sah er sie an. 
"Warum begleitest du Thorin?" wollte Sansa wissen. 
"Familie hält zusammen." erwiderte Fili. 
"Dann weißt du was mich bewegt." nickte Sansa. 
Mit einem leisen Lachen zog Fili einen Mundwinkel zu einem Lächeln hoch, ließ von ihrem Arm ab und hielt ihr die Hand hin. 
"Ich mach aus dir eine echte Kämpferin, Kleines." lächelte Fili sie stolz an. 
Mit einem zufriedenem Gesicht schlug Sansa in seine Hand ein. 
"Abgemacht." antwortete sie. 

"Du bist nicht von hier." stellte Kili fest, als Sansa auf ihrem weißen Pony neben ihm her ritt. 
"Nein." schüttelte Sansa lächelnd den Kopf. 
"Ich komme aus der Nähe der Nebelberge. Ein kleiner Ort, den kaum jemand kennt." zuckte sie die Schultern. 
"Und deine Mutter?" löcherte der Zwerg sie weiter mit Fragen und lehnte sich ihr entgegen. "Meine Mutter war eine Elbin aus dem Düsterwald. Mein Vater ein Zwerg aus den Eisenbergen. Beide sind Recht früh gestorben." antwortete Sansa, dann zuckten ihre Ohren einmal. 
"Stopp! Wartet! Wartet! Sansa, warte doch!" hörte die Bilbos heisere Stimme. 
"Hört ihr das?" fragte Kili in die Runde und wandte sich auf seinem Sattel um. 
"Wartet auf mich!" drang Bilbos Stimme nun laut und deutlich durch die bäume des Waldstücks hindurch. 
"Halt, halt, halt!" rief Sansa schnell und hielt Whiterose, ihr Pony an. 
"Was ist denn jetzt schon wieder?!" riefen einige Zwerge. Keuchend wie ein Maikäfer kam Bilbo aßer Atem bei Sansa an, hielt sich an der Mähne von Whiterose fest und streckte wortlos den Vertrag zu Sansa hoch. 
"Unterzeichnet." keuchte Bilbo und hielt sich noch zusätzlich an dem schwarzen Sattel fest. 
Sansa zupfte ihrem Freund das Pergament aus den Händen und reichte es Kili, der weiter an Fili, zu Nori, zu Bofur, über Gloin zu Balin, welcher eine Sehhilfe aufschnappen ließ und die Unterschrift prüfte. 
"Und?" erhob Thorin die Stimme.
Schein alles in Ordnung zu sein. Willkommen, Meister Beutlin, in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild." begrüßte Balin ihn und zwinkerte Bilbo zu. 
Der bekam ein kurzes, das wäre doch nicht nötig gewesen, pfeifend heraus, das kippte er neben Whiterose zu Boden. 
Thorin stemmte sich etwas aus seinem Sattel hoch und blickte auf den am Boden Liegenden Hobbit runter. 
"Gebt ihm ein Pony!" rief er. 
"Meine Güte, Bilbo." zischte Sansa, schwang sich aus ihrem Sattel und ging neben ihrem Freund in die Knie. 
Auch Kili und Fili schwangen sich aus ihren Satteln und sogen den Halbling zusammen mit Sansa zurück auf die Beine, ehe sie ihn auf das nächste Pony bugsierten. 
Kaum saß Sansa wieder auf ihrem Pony pfiff sie einmal zwischen den Zähnen durch und Fili warf ihr einen kleinen Beutel mit Silbermünzen über die Schulter zu. 

Sansa atmete schnell aus, winkelte in der Drehung die Arme an und trat Fili mit der Hacke ihres Stiefels das Schwert aus der Hand. Schnell bekam Fili ihren Knöchel zu fassen und riss ihr Bein einmal herum. 
Sich mehrere Male um sich selbst drehend fing sich Sansa schnell auf den Armen ab, schwang sich zurück auf die Beine, duckte sich unter einem Schlag von Fili weg und holte zum Gegenschlag aus, flink packte Fili ihren Arm und warf sie über seine Schulter auf den Boden. 
"Aha!" stieß Sansa heiser auf, als sie auf dem Boden aufschlug und hustete einmal trocken.
"Gar nicht so schlecht für eine Anfängerin." lachte Fili, beugte sich zu Sansa runter, griff an dem Stehkragen ihrer taillierten Fellweste zu und zog sie auf die Beine. 
"Wer sagt, dass ich eine Anfängerin bin?" fragte Sansa heiser. 
"Wie bitte?" fragte Fili nach und ehe er sich versah, hatte Sansa sich aus seinem Griff befreit, zog ihm mit einem Tritt die Beine weg, schwang sich über ihn zog ein Messer aus ihrem Stiefelschaft, drehte es einmal schnell in der Hand und legte die Spitze locker gegen Fili Kehle. 
"Wenn du dich jetzt auch nur eine Haares Breite bewegst, drücke ich die Klinge schneller runter, als du mich runter stoßen kannst." zwinkerte Sansa ihm zu, stemmte sich von Fili hoch, steckte ihren Dolch weg und hielt Fili die Hand hin. 
Mit einem Lachen griff Fili um ihre Hand zu und zog sich hoch. "Gut gemacht." klopfte er ihr auf die Schulter. 

Der Mond stand hoch am Himmel, als die Gemeinschaft diese Nacht auf einem abgelegenen Abhang zum schlafen zurückzog. 
Kili und Fili saßen an dem Lagerfeuer, an einer Felswand und rauchten Pfeife. Alle schliefen. Fast alle. 
"Na Silberfuchs." sprach Sansa Thorin an, als sie ihn weiter abseits der Gemeinschaft fand. 
Mit müden Augen blickte Thorin sie an. 
"Was machst du denn hier draußen?" fragte sie. Thorin blickte sie einfach nur an, strich ihr eine Strähne aus dem hübschen Gesicht. 
"Gar nichts." erwiderte Thorin mit rauer Stimme und blickte schnell auf, als er einen entfernten, heiseren Schrei hörte. 
"Was war das?" fragte Sansa und blickte zwischen den Bäumen durch. 
"Ein Ork. Da draußen gibt es mehr, als du an zwei Händen abzählen kannst." erwiderte Thorin und wandte sich wieder Sansa zu. 
"Willkommen in der wirklichen Welt, Kleines." lachte Thorin sarkastisch. 
"Du weißt, dass ich keine Angst habe oder?" fragte Sansa nach und sah Thorin streng an. 
"Solltest du aber." antwortete Thorin. 
"Werde ich noch. Bestimmt sogar. Aber im Moment habe ich noch keine Angst." antwortete Sansa.