Sommerliebe

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Helle Sonnenstrahlen wärmen mein Gesicht und lassen schemenhafte Bilder hinter meinen geschlossenen Lidern tanzen. Der Geruch von frisch gemähtem Rasen vermischt sich mit dem leisen rascheln der Blätter und dem friedlichen Plätschern des Bachs. Ein Orchester der Zufriedenheit und der Sommer ist sein Dirigent.
Ich seufze wohlig und ein Lächeln stiehlt sich auf meinen Lippen während Wärme mich durchflutet.
Wenn ich die Augen öffnen würde, sähe ich die tanzenden Blätter, sähe das satte Grün der Grashalme die meine blanke Haut an Armen und Beinen kitzeln, sähe die feinen flauschigen Samen die wie winzige Elfen anmutig durch die Luft wirbeln.
Aber ich öffne meine Augen nicht. Nichts wird mich von meiner Friedlichkeit ablenken, schon gar nicht eine kleine Spinne, die ich womöglich an mir entdecken könnte.

Meine Gedanken tragen mich eine Weile fort. Entführen mich an einen anderen Ort, in eine andere Zeit. Kühles Wasser streicht meine Knöchel während ich laut lachend umherrenne. Ich drehe mich im Kreis, stecke die Arme aus und recke mein Gesicht der Sonne und dem wolkenlosen blauen Himmel entgegen. Ich drehe mich. Drehe mich drehe mich drehe mich. Bis ich kichern auf meinem Hintern lande, mit den Händen im Wasser plansche. "Ach Liebling!" Eine warme lächelnde Stimme erklingt in meinem Tagtraum und mein kleines Selbst wird liebevoll aus dem kühlen Nass gehoben. Sie stellt mich zurück auf die Wiese und legt mir ein sonnenwarmes Handtuch um die Schultern um meine weiche Kinderhaut zu trocknen. "Kommen wir morgen wieder her Mami?" frage ich und schaue so lieb wie nur irgend möglich. "Vielleicht" antwortet sie und küsst mich sanft auf die Stirn.

Die Erinnerung verblasst und meine Gedanken kehren langsam wieder in die Gegenwart zurück. Auch wenn ich gerne noch länger an jenen Moment denken würde, meine Augen öffnen sich wie von selbst und ich blinzele in das helle Licht.
Kinderlachen schleicht sich an meine Ohren und wärmt mein Herz. Lächelnd setze ich mich auf und blicke zu dem kleinen Bachlauf. Wasser spritzt auf und fliegt glitzernd durch die Luft. Ich stehe auf und gehe die drei Schritte bis zum Wasser, spüre das Gras zwischen meinen Zehen bei jedem Schritt.
Du drehst dich. Drehst dich drehst dich drehst dich. Bis du kichernd auf deinem Hintern landest, mit den Händen im Wasser planscht. "Ach Liebling!" rufe ich lächelnd aus und hebe dich vorsichtig aus dem kühlen Nass.
Ich stelle dich zurück auf die Wiese und lege dir ein sonnenwarmes Handtuch um die Schultern um deine weiche Kinderhaut zu trocknen. "Kommen wir morgen wieder her Mami?" fragst du mich so lieb wie irgend möglich, deine leuchtenden Augen funkelnd.
"Vielleicht" antworte ich und küsse dich sanft auf die Stirn.

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