Philipp

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Philipp Reus läuft auf uns zu und reißt Ben von mir."Hast du sie noch alle Ben?! Sie hat nein gesagt!", brüllt er ihn an. Herr Reus boxt Ben hart in den Bauch. "Verzieh dich, und lass dich hier heute ja nicht mehr blicken!"
Ben stolpert davon und Herr Reus schaut mich an."Alles ok bei dir ?", fragt er mich. Ich nicke stumm, wenn ich jetzt was sagen würde, würde ich wahrscheinlich in Tränen ausbrechen und das will ich vor ihm eigentlich vermeiden. "Dieses verdammte Arschloch!" , sagt Herr Reus.
Er sieht mich wieder an, eine Träne fließt meine Wange hinunter, er streicht sie mit seinem Daumen von meiner Wange. Es fühlt sich so gut an. Ich kann nicht anders, ich werfe mich um seinen Hals und breche in Tränen aus. Im ersten Moment scheint er überfordert, streichelt dann aber mit seiner Hand über meinen Rücken. "Alles wird wieder gut Lea.", flüstert er.
"Soll ich dich nach Hause fahren?" , fragt er sanft.
Ich nicke wieder stumm und löse mich aus der Umarmung. Die anderen haben schon Unterricht, als ich mit Herrn Reus in den Aufenthaltsraum gehe, um meine Sachen zu holen. Wir gehen zusammen zu seinem Auto. Er hat einen Audi Rs 7 in Satin grey, dieses Auto hat mindestens 100.000 € gekostet! Wie kann er sich das bloß leisten ?
Ich steige ein und zeige ihm den Weg zu mir nach Hause. Dort versuche ich die Tür aufzuschließen, meine Hände zittern aber zu viel. "Lass mich das machen.", sagt er und schließt die Tür auf. Wir gehen ins Wohnzimmer, ich setze mich aufs Sofa und er bringt mit eine Decke. "Willst du einen Tee?" , fragt Herr Reus mich. Ich nicke wieder und er geht in die Küche und durchsucht die Schränke nach einer Tasse und Teebeuteln.
"Im Schrank links über der Spüle sind Tassen und direkt daneben die Teebeutel.", rufe ich in die Küche. "Okay, danke!" , antwortet er.
3 Minuten später kommt er mit 2 Tassen Tee  zurück ins Wohnzimmer und setzt sich neben mich. "Und, geht's dir besser?", fragt er mich. Ich nicke "Ja, es ist schon besser. Warum warst du bis eben eigentlich nicht da ?"
"Weil ich meinen Bruder noch zum Flughafen bringen musste. Er ist jetzt auf dem Weg nach Manchester."
"Warum muss er nach Manchester?"
Er lacht. Aber warum ?
"Er hat ein Freundschaftsspiel gegen Manchester City."
"Er...er ist Fußballer?"
"Ja, er spielt beim BVB."
"Echt? Wow, wie heißt - Marco REUS, jaaa stimmt! Das ich da nicht früher drauf gekommen bin."
Jetzt lachen wir beide. Er lenkt mich von Ben ab, und das ist natürlich super.

Ich ziehe mir die Decke bis zum Kinn hoch und trinke meinen Tee während er von sich und seinem Bruder erzählt. Philipp wollte früher auch Fußballer werden, doch nach einer schweren Verletzung war klar, dass er nie wieder so großen Leistungssport treiben konnte, und jetzt ist er Polizei Ausbilder. Er ist 5 Jahre älter als ich, doch dass ist mir momentan scheiß egal. Und auch, dass er gar nicht hier sein sollte ist mir jetzt egal.

Sein Handy klingelt.
"Ja, Philipp Reus... mhm, ja bin unterwegs, ...ja bis gleich.", er legt auf und erhebt sich.
"Braust du noch irgendwas?", fragt er mich.
Ich schüttele den Kopf.
"Du musst schon wieder gehen?" , frage ich etwas niedergeschlagen.
"Ja, leider, tut mir leid. Warte, ich gebe dir noch meine Nummer, dann kannst du mir später schreiben."
Er schreibt die Nummer auf.
"Danke, Philipp!" , sage ich.
"Dann bis morgen oder so!"
"Ja bis dann!"
Und dann fällt die Tür ins Schloss.

Mein Weg zur Polizeireiterstaffel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt