Was Partys so verändern können

44.Kapitel

Eileen POV:

Lili würde also nach London gehen. Ich hoffte mal, dass mich eine Uni hier in der Nähe annehmen würde und ich Manchester nicht verlassen müsste.

Ich kam nach Hause und fragte meinen Dad, wie so oft in letzter Zeit, zu aller erst, ob ich Post bekommen hatte. Heute war aber tatsächlich etwas gekommen. Sogar gleich drei Briefe. Ich öffnete den ersten, während mein Dad gespannt neben mir stand.

"Und? Na los, mach's nicht so spannend!"

"Sie haben mich nicht genommen", meinte ich monoton.

"Na ja.. Macht doch nichts, da sind doch noch zwei andere Briefe", versuchte mein Vater positiv zu bleiben.

Ich atmete tief durch und öffnete den zweiten. Mir stockte der Atem. Schon wieder 'ne Absage.

Mein Dad sah mich hoffnungsvoll an, doch ich schüttelte den Kopf. So langsam war das nicht mehr lustig.

Mit zittrigen Händen öffnete ich den dritten Brief, in der Hoffnung endlich eine Zusage zu bekommen. Ich überflog die Zeilen und an einer Stelle blieb ich stehen, dann schrie ich. Ich fiel meinem Dad glücklich um den Hals und rief: "Zusage! Zusage! Und das Beste ist ja immernoch, dass die Uni nur etwa eine halbe Stunde von hier entfernt ist!"

Mein Vater freute sich somit gleich doppelt und wir jubelten noch ungefähr zehn Minuten weiter, bis ich entschied, die Neuigkeiten in unserem Chat zu schreiben.

"Leute!! Gute Neuigkeiten, ich hab 'ne Zusage!!! Und zwar von 'ner Uni hier in der Nähe! *party hard* whoop whoop", schrieb ich und bekam darauf einige Nachrichten, bei denen sie mir hauptsächlich gratulierten und sich für mich freuten.

Die Briefe mit den Absagen schmiss ich demonstrativ in den Müll, natürlich nachdem ich sie mit einem dicken Grinsen zerrissen hatte. Ich sagte der Uni zu und legte mich auf mein Bett. Meine Gedanken schweiften ab, doch mein Vater holte mich wieder zurück in die Realität, indem er fragte, welche Pizza er bestellen sollte.

Kurze Zeit später saßen mein Dad und ich im Wohnzimmer auf der Couch, schauten Fern und aßen Pizza. Danach rappelte ich mich auf, überwindete meinen inneren Schweinehund und zwang mich zum Lernen. Wir hatten nicht mehr viel Zeit bis zu den Prüfungen.

Am nächsten Tag in der Schule traf ich vor Schulbeginn ausnahmsweise nur auf die Mädels.

"Hey, wo sind die Jungs?", fragte ich und umarmte alle drei.

"Haben bei Lou übernachtet und kommen dann alle zusammen", antwortete Kathi.

"Leen, du weißt es ja noch nicht, aber.. Ich hab auch eine Zusage bekommen", äußerte sich Nina.

"Wie ihr euch einfach mal alle überhaupt nicht freut", meinte ich und grinste.

"Ich muss wahrscheinlich auch weg ziehen. Die Uni ist in Birmingham."

Und da war das Grinsen schon wieder weg. "Du auch?", fragte ich beleidigt.

Nina nickte und meinte dann zu Lili: "Wir müssen uns wahrscheinlich auch eine Wohnung oder so suchen."

"Ja, stimmt. Meine Eltern übernehmen die Miete. Also für's erste, bis ich einen Nebenjob hab und eigenes Geld verdiene."

"Bei mir genauso."

"Leute, ich hab immernoch kein Schreiben irgendeiner Uni bekommen", meinte Kathi besorgt.

"Das wird schon noch, die brauchen manchmal ein bisschen länger."

"Sssht, die Jungs kommen. Also Leen, ich weiß noch nichts von irgendeiner Uni und ihr alle auch nicht, ok?", sagte Nina hastig. Ich nickte nur verwirrt. Die Jungs begrüßten uns und widmeten sich wieder einem anderen Thema.