Lily konnte gar nicht erst reagieren, da ihr Vater sich schon auf sie gestürzt hatte. Er umarmte sie fest und Lily sah, wie im Tränen über die Wangen rollten. Sie konnte in nicht weinen sehen und drückte ihn nur noch fester an sich.
Nach ein paar Minuten löste sie sich von ihm. Da fiel ihr Malfoy wieder ein, der betreten in der Ecke stand. Auch ihr Dad bemerkte ihn jetzt und zu Lilys großer Überraschung umarmte er auch Malfoy. Dieser war genauso überrascht, was Lily zum Lachen brachte. Sein Gesichtsausdruck war einfach göttlich.
Harry Potter führte sie aus der Besenkammer in sein Arbeitszimmer. Dort angekommen setzte sich Harry hinter seinen Schreibtisch und zückte eine Rolle Pergament und seine Feder.
Lily musste über diese altmodischen Materalien schmunzeln. In der Schule schreib sie nach wie vor mit Feder und auf Pergament, aber für schnelle Notizen reichte ihr auch Kuli und Blockpapier.
Sie setze sich auf den Sessel vor dem Schreibtisch und auch Scorpius, ähm Malfoy, tat es ihr nach. Dann begann sie alles zu erzählen. Sie erzählte alles. Angefangen von dem Gespräch mit James bis zu ihrer Idee Kreacher zu rufen. Zwischendurch ergänzte Malfoy sie.
Als sie geendet hatten las ihr Vater noch mal das Pergament durch. Dann fragte er: „Du hast deinen Zauberstab verloren?" Scorpius nickte. „Dann wirst du vorübergehend einen neuen brauchen." Harry stand auf und ging zu dem großen Schrank hinter ihm. Doch noch bevor er dort angelangt war, sagte Malfoy: „Das ist nett, aber sie brauchen mir keinen von ihren zu geben. Ich kauf mir einfach in der Winkelgasse einen neuen."
Doch Harry beachtete ihn gar nicht. Er nahm seinen Ersatzzauberstab und reichte ihn Scorpius. „Du kannst jetzt nicht einfach in die Winkelgasse gehen. Das wäre viel zu gefährlich. Niemand darf wissen, dass ihr frei seid. Crabbe und Goyle sind echte Feiglinge. Sie werden nicht zugeben, dass sie euch verloren haben, sondern einfach hoffen, ihr überlebt nicht. Der Zauberstab dürfte dir gefallen."
Malfoy war verdutzt:"Und wieso gerade mir?"
Harry grinste. „Er hat mal deinem Dad gehört."
Lily und Malfoy schauten sich an. Harry lachte nur. „Ich hab ihn im Kampf gewonnen. Bei euch auf dem Landsitz. Da war ich gerade 17."
Lily war geschockt."Aber Dad du warst doch nur einmal auf dem Landsitz der Malfoys. Wie kannst du davon so leicht sprechen. Ich dachte Tante Hermine wurde da von Bellatrix gequält. Und Dobby ist auch durch sie gestorben."
Lily sah aus dem Augenwinkel, wie Scorpius beschämt zu Boden sah. Sie erinnerte sich an das Gespräch von der Klippe. Doch bevor sie etwas sagen konnte ergriff ihr Vater schon das Wort: „So ihr Beiden. Ihr ruht euch jetzt aus. Scorpius du kannst in Albus Zimmer gehen. Ich werde Kreacher bitten euch was zu essen zu bringen."
„Dad kann ich noch zu Mum gehen?" fragte Lily.
„Nein tut mir Leid Lily. Das ist zu gefährlich. Hab keine Angst deiner Mutter geht es gut, aber sie muss sich vor dem Tagespropheten zu der Situation äußern. Das ganze Land weiß mittlerweile, dass ihr verschwunden seid. Es würde ihre Aussage verändern, wenn sie weiß, dass es wenigstens dir gut geht."
Lily nickte. Bevor ihr die Tränen kamen drehte sie sich um und lief hinaus direkt in ihr Zimmer. Sie schmiss sich in ihr Bett und schon wieder kamen ihr die Tränen.
Nach einigen Minuten schluchzen klopfte es leise an der Tür. „Ja." Schluchzte Lily.
Die Tür öffnete sich und Scorpius Malfoy trat ein. Er kam auf sie zu und setzte sich neben ihr aufs Bett. Lily kroch unter ihrer Decke hervor und wischte sich die Tränen ab.
„Ich muss mit dieser Heulerei aufhören." sagte Lily.
„Was glaubst passiert jetzt?" fragte Scorpius um das Thema zu wechseln.
„Ich denke mein Dad wird einen Plan mit Onkel Ron ausarbeiten und dann losziehen und meine Familie befreien."
„Fällt dir nicht selber auf, wie utopisch das ganze klingt." Fragte Scorpius mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Naja, ein bisschen. Aber min Vater hat sozusagen im Alleingang die ganze Zaubererwelt gerettet. Dann wird er doch mit diesen paar Todessern fertig werden. Er hat immerhin Du-weißt-schon-wen persönlich erledigt."
„Du glaubst echt alle Märchen, die die Presse oder Rita Kimmkorn erzählen oder?
Ich will ja nicht leugnen, dass dein Vater etwas Großartiges gemacht hat, aber er war nie alleine. Mein Dad hat mir viel darüber erzählt als ich klein war und nicht schlafen konnte.
Dein Dad hatte immer Hilfe. Entweder von seinen eigenen Eltern, von Dumbledore, von Snape, von meiner Großmuter, ja sogar von meinem Dad. Und natürlich von Mr. Und Mrs. Weasley.
Er hat zwar großes getan, aber du solltest deine Augen öffnen und aufhören ihn zu idealisieren."
Lily sah ihn wütend an: „Ich werde wohl besser über meinen Vater Bescheid wissen als sein langjähriger Feind."
„Nein Lily er hat Recht. Alles was er sagt ist wahr. Ich hatte bei all meinen 'Heldentaten' Hilfe." So schnell Harry Potter aufgetaucht ist, verschwand er auch wieder.
Lily war nun völlig verdutzt. In diesem Moment brach ihre Welt zusammen. Sie hatte bisher immer geglaubt, ihr Vater könne alles und jeden retten. Ihr kamen schon wieder die Tränen und sie ärgerte sich darüber zum dritten Mal an einem Tag vor Scorpius Malfoy zu heulen.
„Schon gut. Die Wunschvorstellung von meinem Vater zerbrach als meine Mutter starb. Er konnte sie nicht retten, auch wenn er alles versucht hat. Aber deine Brüder und Cousins werden wir retten können." Sagte Scorpius und legte ihren Arm um sie.
Auch wenn Lily ihn eigentlich nicht ausstehen konnte, so genoss nun doch, dass er da war.
Sie zog ihn näher an sie ran. Beide waren so müde, dass sie schon nach kurzer Zeit Arm in Arm einschliefen.
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Lily Potter und die Rettungsmission
أدب الهواةWas passiert, wenn man plötzlich auf einer Klippe aufwacht und nichts mehr weiß. Und niemand anderes ist da, außer der dumm grinsende Malfoy, der einem erzählt, dass man von Todessern entführt wurde. Das größte Problem an der Sache ist nur , dass de...