Schrecken

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J saß neben mir auf dem Sofa und starrte auf meine Wunde.
Er hatte mein Bein auf Kissen gelegt damit es geschohnt wurde.
Wir schwiegen uns an und ich aß etwas von der Suppe die vor mir auf dem Tisch stand.
"Du hättest besser aufpassen müssen" murmelte er auf einmal in meine Richtung.
"Bitte was?"
Ich sah ihn verwirrt an.
"Ja du hättest halt besser aufpassen sollen!"
"Ist das grade dein Ernst? Was hätte ich denn bitte tun sollen, wir waren fast da."
Wieder schwieg er mich an und Wut machte sich in mir breit.
"Du musstest ja unbedingt den größten Juwelier Gothams umbringen." konterte ich dann.
"Und warum? Weil ich mich wegen dir abregen musste. DAS FRÄULEIN MUSSTE JA UNBEDINGT VOR ALLEN IM KÄFIG TANZEN"
schrie er mich nun an und mir blieb die Stimme weg.
Tränen schossen mir in die Augen, da er selbst kein Stück besser war. Die Tussi hat er doch auch nicht zurückgewiesen. Doch ich verkniff mir, das Thema anzusprechen und verließ stattdessen humpelnd und unter Tränen das Wohnzimmer.
"Wo willst du hin?" hallte es durch den Flur.
Ich drehte mich um.
"Nach Hause."
J rannte wütend auf mich zu doch ich war schneller im Aufzug und bevor er mich erreichte schlossen sich dessen Türen.
"Puh"
Ich atmete ein wenig erleichtert aus und betätigte den Knopf des Erdgeschosses.
Derzeit befand ich mich im 60. Stock.
Wow der Tower war wirklich sehr hoch. Minuten vergangen in welchen ich gezwungen war, der nervigen Fahrstuhlmusik zuzuhören.
Dann ertönte ein Klingeln und die Türen öffneten sich.
'Nein'
Vor mir stand der keuchende J, der anscheinend das ganze Treppenhaus hinuntergerannt war. Eigentlich fast unmöglich in dieser kurzen Zeit.
"Du bleibst, dein Zuhause ist jetzt hier."
Wieder rang ich mit meinen Gefühlen weil ich es süß von ihm fand, aber nein, ich war sauer.
Ich versuchte ihn bei Seite zu drücken doch es gelang mir nicht und er schubste mich wieder in den Fahrstuhl hinein und drückte den Knopf zu seiner Etage.

Eingeschüchtert stand ich in einer der Ecken des Fahrstuhls als er nach oben fuhr. Plötzlich bremste er schon beim 24. Stock ab und ich realisierte meine Chance.
Die Tür ging auf und eine Frau wollte eintreten. J beobachtete mich die ganze Zeit. Dann rannte ich raus und immer weiter den Gang entlang Richtung rettende Treppe. Doch so weit sollte ich nicht kommen denn im nächsten Moment schlug mir jemand mit einem Schläger auf den Kopf und ich fiel zu Boden. Er zerrte mich zurück zum Aufzug. Aufstehen konnte ich nicht mehr denn J stellte sein linkes Bein auf meinem Oberschenkel ab.
"Hab ich dich" grinste er mich von oben herab an bis er noch mehr auf mein Bein trat und ich vor Schmerzen losschrie.

Ich schreckte hoch. Gott sei dank, nur ein Traum. atmete ich durch. Aber wo war ich?  Ich sah mich um doch ich konnte nichts erkennen da es dunkel war. Ich suchte mein Handy, welches sich zum Glück in meiner Jackentasche befand. Ich schaltete die Taschenlampe ein und sah mich dann um. Ich saß in einem Bett. Weiter hinten im Raum waren Bilder aufgehängt und in einer Ecke stand eine goldene Kommode. Gut, ich war also noch bei J.
Ich schwenkte mein Handy ein wenig und erschrak als ich J neben mir liegen sah. Er schlief und bemerkte nicht dass ich wach war.
Ich beschloss, mir erst einmal in der Küche etwas zu trinken zu holen.
Ich warf meine Decke zur Seite und wollte gerade aufstehen als ich meine Schusswunde erblickte. Kein Blut war mehr um mein Bein verschmiert. Da war nur ein rotes, klares Loch.
Und was hatte ich eigentlich für Sachen an? Ich trug eine Boxershorts und ein viel zu großes Shirt, wahrscheinlich von J.
Dann sprang ich wirklich auf und ging zur Küche.
Ich lief an einem Spiegel vorbei und sah mich kurz an. Bis ich apprupt anhielt und zurückging.
Seit wann sind meine Haare so hell? Und was ist das?
Die Spitzen auf der einen Seite waren blau und die anderen rot. Es gefiel mir und ich grinste mich im Spiegel an. "Harley Quinn" säuselte ich vor mich hin und ging dann endlich was trinken.
Auf dem Küchentisch lagen Stapel von Geld und haufenweise Schmuck. Ich nahm an dass dies unsere Ausbeute des letzten Abends war. Sofort legte ich mir Kette, Ohrringe und Armbänder an.
"Hihi hat sich ja gelohnt" kicherte ich fröhlich vor mich hin als dann J's Stimme ertönte.
"Was machst du da?" schaute er mich belustigt an.
"Komm wieder mit ins Bett, ich glaube du brauchst den Schlaf."
Er funkelte mich mit seinen Augen an.
Den Schmuck legte ich zur Seite und folgte ihm zurück ins Schlafzimmer.
Ich legte mich wieder hin und auch J tat es mir gleich. Mein Rücken zeigte in seine Richtung und ich schaute durch die Fenster ins nächtliche Gotham.
Plötzlich wurde mir warm und mein Bauch kribbelte denn J legte seinen Arm um mich. "Schlaf gut Püppchen." hauchte er mir ins Ohr und gab mir einen zarten Kuss auf meinen Nacken.
Ich schloss meine Augen und schlief strahlend ein.

Heute ein etwas kürzeres Kapitel, welches ich in der Schule geschrieben habe :D
Hoffe es gefällt euch :)

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