Der heutige Tag war eigentlich sehr gut verlaufen. Nach meinem kleinen Ausraster heute morgen haben meine Eltern ein paar Stunden später bei Sashas Vater angerufen. Dank meiner Mutter die so gut war, Leute zu manipulieren, und Sasha, die einfach gut darin war, Leute amzubetteln, durfte ich bei ihr wohnen. Danach beschlossen meine Eltern, mit mir shoppen zu gehen. Sie sagen, in ein neues Haus kann man nicht mit alten Klamotten einziehen. Mir machte das nichts aus. Ich liebte Frustshoppen. Das gute daran ist, dass man alle seine Sorgen, seine Probleme und die Sachen, die einen traurig machen, vergessen kann.
Später packte ich meine Sachen und fand so einiges, das mir in meiner Kindheit sehr viel bedeutet hat. Zum Beispiel meine kopflose Puppe. Sie war deswegen kopflos, weil ich ihr immer, wenn ich schlecht drauf war, den Kopf abriss und dann wieder dran schraubte. Doch eines Tages, als ich ihr grade den Kopf abgehackt hatte, rief mich meine Mutter zum Essen und ich vergaß, wo ich ihn hintat. Natürlich hab ich ihn nicht mehr gefunden, doch den Körper behielten meine Eltern, als Erinnerung an meine damaligen Wutausbrüche. Ich fand ein T-Shirt, dass mir Sasha einmal geliehen hatte, damit ich es zu einem Date anziehen konnte. Das Date jedoch wurde ein Reinfall. Ich behielt das T-Shirt, um sie nicht auf das Date aufmerksam machen zu müssen und sie mich nicht danach fragte. Ich packte all das ein und brachte es zu Sasha. Ihr fragt euch jetzt bestimmt, wieso ich nicht einfach zuhause wohnen bleib. Nein? Sei's drum, ich erzähl's euch trotzdem. Als meine Eltern heute morgen sagten, sie wollen umziehen, war das ein fester Beschluss. Sie hatten sich beide neue Jobs gefunden und schon ein neues Haus gekauft. Unser 'altes' Haus wurde auch schon verkauft.
Ich war also bei Sasha zuhause. Oder sollte ich sagen, meinem neuen offiziellen Zuhause. Ich saß auf dem Boden und weinte, weinte mir meine Seele aus dem Leib. In der Hand hielt ich ein Messer. Kein besonders großes, nur eines, das ich aus unserer Küche geklaut habe.
Ich hielt das Messer an meinen Arm und drückte schließlich auch drauf. Bewegte es ein bisschen vor und zurück. Dann nahm ich es weg. Dort, wo grad eben noch die Klinge war, trat Blut hervor. Es rollte meinen Arm entlang und fiel geräuschlos zu Boden. Das waren die einzigen Bewegungen, die ich seit heute morgen zustande brachte. Das war das blöde am Frustshoppen. Die Glücklichkeit verlässt dich nach ein paar Stunden wieder und lässt dich trauriger den je zurück.
Plötzlich stürmte Sasha ins Zimmer. "Lucy, Ess-... Was machst du da?", fragte sie, bemüht ruhig. Ich antwortete ihr nicht. Es war offensichtlich, was ich tat. Das Messer, mein Arm, das Blut auf dem Boden, all das war genug um sie wissen zu lassen, was ich tat.
Sie schaute mich zwei Sekunden lang an. Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie anfängt mich anzuschreien, doch stattdessen setzte sie sich zu mir auf den Boden. "Willst du darüber reden?", fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. Dann nahm sie mich in den Arm. "Tu mir einen Gefallen. Hör auf damit, bitte. Du weißt nicht, was du dir damit antust. Und nicht nur dir. Was meinst du, wird aus mir werden, wenn du weg bist?", sagte sie.
Ich antwortete ihr nicht, sondern schluchzte einmal auf. Dann lies Sasha mich los. "Komm, ich hol dir ein paar Verbände.", war das letzte, das sie sagte, bevor sie aus dem Zimmer ging.
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Hei ho,
da bin ich wieder :)
Sorry, dass ich so dumm war und euch warten lassen habe. Aber es kam halt sehr viel dazwischen.
Dafür hab ich diesmal versucht, dass Kapitel einigermaßen lang zu machen. Ich hoffe es gefällt euch.
Und ... Ich wollte euch noch für jedes einzelne Vote, Read, Kommi oder Follow danken. Ihr seid echt die Besten :*** Ich werde versuchen, jetzt da Ferien sind, öfters zu schreiben, aber versprechen kann ich nichts.
Falls ich vor dem neuen Jahr nicht mehr update, wünsche ich euch jetzt schon einen guten Rutsch ins neue Jahr :***
xoxo Erdberrie95
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Holy Crap!
Mystery / ThrillerLucy kann sich über ihr Leben nicht beklagen. Wie denn auch, wenn sie alles bekommt was sie will. Als dann reihenweise Leute verschwinden, versucht sie rauszufinden wohin, und vorallem wieso. Doch dann macht sie eine Entdeckung, die sie besser nicht...