Heechul Pov:
~Rückblende~
Ein Kumpel von mir ruf mich an und fragte, ob ich ihm schnell einige Unterlagen bringen könnte. Ich entschuldigte mich schnell und verliess das Haus. Bedenken, Minah allein in meinem Haus zu lassen, hatte ich nicht. Der Kumpel wohnte ganz in der Nähe. Etwa 10 Minuten später kam ich zurück. Ich öffnete die Tür und fand die Couch leer auf. Erst jetzt fiel mir ein, dass ich vergessen hatte mein Schlafzimmer abzuschliessen. Mit einer bösen Vorahnung ging ich zu meinem Zimmer hinauf. Mein Verdacht bestätigte sich, als ich Minah, die vor meiner geöffneten Schlafzimmertür stand, zu mir umdrehte. Ich rannte zur Tür und knallte sie zu.
"Ich kann das erklären, das sind-" versuchte ich zu verzweifelt zu sagen, aber ich verstummte. In Minah's Augen bildeten sich glitzernde Wasserperlen. Noch bevor ich erneut versuchen konnte etwas zu sagen, stürmte sie den Gang entlang und verliess das Haus. Ich rannte ihr hinterher, doch als ich mich umsah, war sie schon verschwunden.
~Rückblende fertig~Ich ging zurück ins Haus. Seufzend liess ich mich auf die Couch fallen, auf der einige Minuten zuvor noch Minah sass. Ich fühlte mich mies. Ich hatte vor ihr es zu sagen, aber meine Angst war zu gross. Schon von Klein auf mochte ich Mädchenkleider. Es war nicht so, dass ich gerne weiblich wäre, mir gefielen einfach die hübschen Kleider. Mir war stets bewusst, dass einige etwas dagegen hatten. Meine Mutter war zum Glück sehr Verständnisvoll und unterstützte mich. Aber erzählte auch von den Schattenseiten. So begann ich, mein Schul- und Privatleben zu trennen. Um nicht aufzufliegen war ich in der Schule immer still und sorgte dafür, keine engen Freunde zu haben.
In meiner Freizeit zog ich an, was mir gefiel. Ich lernte auch viele Freunde kennen, die so waren wie ich.
Dann traf ich Minah. Ich wusste, dass sie einen Jahrgang unter mir war, deshalb befürchtete ich, dass sie mich erkennen könnte. Doch nachdem wir zusammen im Café geredet hatte, merkte ich, dass es ihr nicht aufzufallen schien. Die Zeit mit ihr war toll. Ich mochte sie vom ersten Moment an. Aber jetzt denkt sie vermutlich ich sei ein Irrer, ein perversling, der auf Frauenkleider stand.
Ich wollte mich bei ihr entschuldigen; ihr sagen, dass es mir Leid tut, sie so belogen zu haben.
Auch wenn sie jetzt vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben will, hoffte ich auf eine zweite Chance um ihr alles zu erklären.
Es war inzwischen schon spät geworden. Ich beschloss nochmal drüber zu schlafen und morgen nach einer Lösung zu suchen.Am nächsten Morgen wurde ich vom Licht meines Handydisplay geweckt. Es war eine Nachricht von Minah.
"Hättest du was dagegen, wenn wir uns treffen? Ich brauch' etwas Ablenkung"
Ich war etwas verwirrt. Könnte es etwa sein, dass-
In der Hoffnung, dass sich meine Vermutung bewahrheitete, schrieb ich zurück.
"Wirklich? Ist 'was passiert?"
Ich musste nich lange warten, bis ich eine Antwort erhielt."Der Typ den ich mag' hat eine Freundin... Ich weiss nicht wieso es mich so traurig macht, aber ich glaube ich mag ihn mehr als normal..."
Jetzt wurde mir einiges klar. Sie dachte, dass die Kleider meiner Freundin gehören. Ich hatte keine Freundin, wer würde auch mit jemandem wie mir zusammen sein wollen? Ich war im ersten Moment so erleichtert, dass sie es nicht herausgefunden hatte, ich bemerkte erst jetzt, was diese Nachricht bedeutete. Sie mocht mich vielleicht. Mein Herz machte einen Satz. Meine Chancen bei ihr waren doch nicht so nicht-existent wie ich zuerst dachte. Doch nur einen Augenblick später fiel mein Herz auch schon wieder hinunter, als ich realisierte, wie verletzt sie war. Ich wollte ihr unbedingt die Wahrheit sagen, doch meine Angst war zu gross. Es war mir lieber, als Hee bei ihrer Seite zu sein, anstatt zu riskieren sie komplett zu verlieren. Mit neuer Hoffnung schrieb ich schnell zurück:
"Verstanden, seelische Unterstützung kommt sofort, wo wohnst du?"
Daraufhin schrieb sie mir die Adresse ihres Hauses, das nur einige Blocks von hier war. So schnell ich konnte zog ich meine Kleidung an, die Frauenkleider versteht sich natürlich. Ich holte meine Perücke aus dem Schrank und richtete meine Haare. Nachdem ich mich geschminkt hatte packte ich noch einige Snacks ein, das half immer.
Ich streifte meinen Mantel über und verliess das Haus.
Ich lief schnell, nein, ich rannte beinahe. Kurze Zeit später stand ich auch schon vor ihrem Haus. Gleich nachdem ich klingelte öffnete Minah die Türe. Ein Stich fuhr durch mein Herz. Sie sah schrecklich aus; unter ihren geschwollenen Augen waren dunkle Ringe. Schnell stellte ich die Snacks auf den Boden im Eingangsbereich und zog meinen Mantel ab. Minah sagte kein Wort. Sie schaute bloss traurig zu Boden.
Ich konnte nicht anders als sie in den Arm zu nehmen. Wir standen da, meine Arme um sie geschlungen.
Ihr Kopf reichte gerade mal bis zu meinem Kinn.
Zögerlich drückte sie nun ihren Kopf gegen meinem Körper und schloss ihre Arme um meine Hüfte. Ich spürte wie sie sich zitternd an meinen Pullover festkrallte und leise zu schluchzen begann.
Wir schwiegen beide eine Zeit lang, bis ich spürte wie ihr Körper langsam schwerer wurde; sie war eingeschlafen.
Ich hob sie hoch und trug sie erstmals auf das Sofa, das ich im Wohnzimmer vorfand. Danach suchte ich schnell nach ihrem Zimmer, um sie dann wieder hoch zu heben und in ihr Bett zu tragen. Ich deckte sie zu und setzte mich neben das Bett. Ich schaute ihr schlafendes Gesicht an. Ihre langen Wimpern, ihr leicht geöffneter Mund, ihre Haare, die wie Seide über ihre Schultern fielen. Ihre Schultern senkten und hoben sich regelmässig, sie sah so friedlich aus, dass ich beinahe alle Sorgen vergass. Am liebsten wäre ich für immer neben ihr liegen geblieben, doch ich entschied mich dagegen.
Ich lief in die Küche, die anscheinend direkt neben dem Wohnzimmer war und suchte die Zutaten für Schokomuffins heraus. Muffins brachten mich immer auf andere Gedanken und ich hoffte,dass das bei Minah auch funktionierte.
Der Backofen piepste, ich schob die Muffins hinein und stellte die Zeit auf 20 Minuten ein. In der Zwischenzeit holte ich die anderen Snacks, die ich mitgebracht hatte und stellte sie auf die Theke gegenüber dem Backofen. Ich lief zu Minah's Zimmer, um zu schauen ob sie noch schlief.
Sie lag auf ihrem Bett, ihre Beine um die Bettdecke geschlungen. Es sah ziemlich niedlich aus, ich konnte nicht anders, als mein Handy zu zücken und ein Foto von ihr zu machen. Ich setzte mich neben sie aufs Bett und strich sanft über ihr Gesicht.
"Tut mir Leid, dass ich dir nicht die Wahrheit sagen kann." Murmelte ich leise. Ich liess meine Finger durch ihre Haare gleiten.
Ich verweilte noch eine Zeit neben ihr, doch dann hörte ich von unten den Backofen piepsen.~~~~~~~
Haha sooo dann wäre das Geheimnis um Heechul und Hee gelüftet ;) Ich hoffe, dass es einigermassen Sinn ergibt...
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Pants or Skirts? | Heechul FF
FanfictionDie 16 jährige Minah, die vor kurzem zu ihrem Vater nach Seoul zog, war schon ab dem ersten Moment, in dem sie Heechul, einen eher ruhigen Schüler an ihrer neuen Schule, traf von ihm fasziniert. Gerade als sie dachte, sie sei sich ihrer Gefühle für...