"Es tut mir Leid"

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Heechul Pov:

Jetzt oder nie, dachte ich.

"Das wegen letztens-", ich war unglaublich nervös und zitterte.
"Das hast du völlig falsch verstanden! Das waren die Kleider meiner Schwester!"
Ich fühlte mich etwas mies, weil ich sie anlügen musste, aber all das legte sich, als ich die Freude und Erleichterung in ihren Augen sah.
"Also, i-ich, tut mir Leid. Ich hätte nicht einfach so in deinem Haus Türen öffnen dürfen." Sagte Minah stotternd.
Ihr Gesicht färbte sich leicht Rosa.
Meine Nervosität verschwand beim Anblick ihres Lächelns. Wie schaffte sie das bloss? Nur ein Blick in ihre Augen und all meine Sorgen und Ängste verschwanden.
"Hast du heute noch Zeit? Ich kenn' da ein schönes Café in der Altstadt."
Wie geplant, schlug ich vor, in die Stadt zu gehen. Wieder glänzten ihre Augen und sie nickte eifrig.
Ich lächelte zufrieden, nahm ihre Hand und zog sie zum Schultor, um Richtung Innenstadt zu gehen.

Minah Pov:

Ich freute mich, als sich die Worte von Hee bewahrheiteten. Die Kleider waren also wirklich seiner Schwester. Erleichtert sah ihn an und entschuldigte mich schnell. Ich war bestimmt knallrot.
Als er vorschlug, in die Altstadt zu gehen, stimmte ich sofort zu. Plötzlich nahm er meine Hand und zog mich zum Schultor und dann weiter bis ins Stadtinnere, das nur etwas eine Viertelstunde von hier entfernt war.
Dort abgekommen ging er zu einem Café. Es war nicht irgendeins, sondern mein Lieblingscafé. Dort hatten Hee und ich zum ersten Mal richtig miteinander gesprochen. Sie waren sich wirklich ähnlich.

Wir setzen uns an einen freien Zweiertisch beim Fenster.
"Auf was hast du Lust? Ich zahle.", sagte Heechul lächelnd. Er schaute mit kurz in die Augen, doch ich wendete meine Aufmerksamkeit schnell der Speisekarte. Ich entschied mich für ein Blaubeermuffin und Früchte Tee. Ich trank im Herbst fast nur Tee.
Heechul nahm einen Latte Macchiato mit Caramel.
Wir mussten nicht lange auf das Bestellte warten.
"Minah, tut mir echt Leid, du hast es wirklich falsch verstanden.", versicherte er mir erneut. Ich lächelte bloss verständnisvoll. Es freute mich, dass er sich so um mich sorgte. Da wunderte ich mich allerdings erneut: "Woher kennst du eigentlich meinen Namen?"

Heechul Pov:

Verdammt! Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich hab ja eigentlich nie als Heechul mit ihr gesprochen. Was sollte ich jetzt tun? Ich wendete meinen Blick ab.
"Hab ich ihn dir gesagt, als du meine Knie verarztet hast? Ich kann mich irgendwie nicht mehr richtig an den Tag erinnern.", fügte Minah etwas besorgt, wegen meinem verwirrten Blick hinzu.
"Ahh, j-ja hast du.", erwiderte ich hastig. Ich schnaufte erleichtert auf. Sie hatte mich gerade, wenn auch unbewusst, gerettet.
"Woher kennst du meinen Namen?", versuchte ich das Gespräch von mir abzubringen. Auch wenn diese Frage vermutlich nicht die Beste war.
Minah wurde etwas rot und sagte kaum verständlich: "Du bist mir aufgefallen, als ich dich zum ersten Mal gesehen hab' und eine aus meiner Klasse kannte per Zufall deinen Namen."
Jetzt wurde auch ich etwas rot. Ein lächeln bildete sich auf meinem Gesicht, beim Gedanken, dass sie sich für mich interessierte. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und wir redeten noch eine Weile, bis wir beide mit unserem Essen fertig waren.
Ich bezahlte und wir gingen wieder hinaus aus dem Café. Es war schon dunkel geworden und Strassenlaternen hellten auf.
Ich schaute zu Minah und sie blickte auch in meine Richtung, wandte sich jedoch schnell wieder ab. Ich kicherte leise. Ohne nachzufragen nahm ich ihre Hand und zog sie hinter mir her.

Ich stoppte an einem Park und erblickte einen Pavillon. Mir huschte ein Lächeln übers Gesicht. Ich lief auf den Pavillon zu, meine Hand immer noch mit ihrer verankert.
Ich kam in der Mitte des Pavillons zum stehen und drehte mich zu ihr herum.
Es war schon dunkel, doch ich konnte ihr rotes Gesicht deutlich sehen. Wieder kicherte ich leise.
Ich schlang kurzerhand meine Arme um sie und zog sie in eine lange Umarmung. Als ich mir wieder von ihr löste, erkannte ich leicht an ihrem Blick, dass wohl immer noch nicht bemerkt hatte, dass ich und Hee eine Person waren.
Ich blickte ihr tief in die Augen und sah ihre Verzweiflung. Wieso sah sie bloss so unsicher aus? Viele fragen schwirrten in meinen Gedanken herum. Ich wollte ihr alles erklären, aber wieso war ich jetzt so unsicher?

Ich...
Ich hatte Angst...

Was sollte ich tun, wenn sie mich verabscheut? Wenn sie mich hasst?

Ich war so sehr in meine eigenen Gedanken versunken, dass ich die Tränen, die sich in ihren Augen bildeten, erst nicht bemerkte. Als ich sie dann doch sah. Spürte ich mein Herz zerbrechen. Ich hätte mich schlagen können.
Wie konnte ich nur so dämlich sein und nicht realisieren, wie sehr ich sie verletzte mit meiner Geheimnistuerei.
Ich wollte etwas sagen, aber ich brachte kein Wort heraus.
"Es tut mir Leid", flüsterte Minah gebrechlich. "Ich mag dich wirklich, schon lange, aber es gibt noch jemand anderes."
Als ich diese Worte von ihr hörte, stockte mein Atem.
Konnte es etwas sein, dass-
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BOOOOOOOOMMM CLIFFHÄNGER
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Sorry dieses Kapitel ist etwas kürzer als die anderen, aber der Cliffhänger musste einfach rein
ψ(`∇')ψ

Word count: 855

Pants or Skirts? | Heechul FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt