Der Morgen war kalt, draußen vor dem Fenster lag hoher Schnee und an den Scheiben bildeten sich Eisblumen. Ylenia schlug die Augen auf. Das Sofa war unbequem und ihr war die Decke über Nacht auf den Boden gefallen, weshalb sie fror. Das Mädchen setzte sich auf, streckte sich. Sie hörte, wie eine Tür aufging und schlurfende Schritte sich näherten. “Du bist ja wach, Kid.” Sans sah müde aus, sein verträumter Blick schien in die Leere zu starren. Er trug ein kurzärmeliges Oberteil und Shorts, seine Unterarm- und Shienbeinknochen blitzten hervor. “Ging gestern wohl doch zu lang,was?”, fragte Ylenia und unterdrückte ein Gähnen. “Anscheinend nicht, du bist wach.” Er ging langsam zum Sofa hinüber und ließ sich darauf fallen. Sie hatten die halbe Nacht miteinander gesprochen und gelacht, sich Wortwitze ausgedacht und waren erst spät zu Bett gegangen. “Ich bin aufgewacht, weil euer Sofa verdammt unbequem ist und mir kalt war.” Ylenia blickte ihn herausfordernd an, doch als er nichts sagte, fügte sie hinzu: “Das nächste Mal schlafe ich in deinem Bett.” Sans schaute verdutzt, dann glättete er die Schultern und grinste. “Mein Bett ist genauso KNOCHEN-hart wie das Sofa, macht als keinen Unterschied.” Das Mädchen schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. “Oh Gott Sans, das war grauenvoll, das war nicht mal ein Wortspiel. Um Himmels Willen.” Sie verzog das Gesicht, doch Sans kicherte vor sich hin. Ylenia boxte ihn in die Schulter. “Also, abgemacht?”, sagte sie plötzlich. Das Skelett errötete leicht und fragte: “Was? Du willst wirklich in meinem Bett schlafen? Und wo schlafe ich dann?” “In deinem Bett.” Sie lächelte ihn an und er errötete noch mehr, sagte aber nichts dazu. Eine Weile saßen sie so auf dem Sofa und sprachen nichts miteinander. Eine peinliche Stille entstand, bis Sans aufstand, sich streckte und meinte: “Hast du Hunger?” Ylenia schaute ihn an, ihr Blick war leer und sie schien etwas zu bedrücken. Dann blinzelte sie, als wäre sie gerade erst aufgewacht und lächelte. “Es sind bestimmt noch Spaghetti von Papyrus da. Die würde ich gern essen.” Sans drehte sich um und verschwand in der Küche. Das Mädchen starrte vor sich hin. 'Ich Dummkopf. Warum habe ich denn so etwas gesagt? Oh Gott, er muss mich für unglaublich aufdringlich halten …’, dachte Ylenia. Sie wurde wütend auf sich selbst, ballte die Hände zu Fäusten und drückte sie sich an die Stirn. Ihr Handy vibrierte kurz und sie zuckte zusammen. Eine Nachricht von Toriel erschien auf dem Display. Ylenia entsperrte ihr Handy und öffnete die Nachricht. *Ylenia mein Kind, ich wollte dich fragen, wann du nach Hause kommst und ob ich dir etwas kochen soll?* Die Uhr zeigte 7:58 Uhr morgens an. *Ich werde bald daheim sein. Ich esse noch bei Sans und dann komme ich.* War die Antwort. Mit einem Seufzer legte Ylenia ihr Handy wieder zur Seite und strich sich mit der flachen Hand über das Gesicht. In diesem Moment erschien Sans im Raum. Er hatte einen Teller Spaghetti in der einen und Besteck in der anderen Hand. “Ähm … ist alles in Ordnung, Kiddo?” Er setzte sich zu ihr und gab ihr den Teller. “Danke.”, antwortete Ylenia, “Es ist nichts, schon in Ordnung. Ich werde jetzt dann auch nach Hause gehen. Nachdem ich gegessen habe.” Das Skelett blickte zu Boden. “Schade …”, meinte er. Das Mädchen schaute ihn an, legte ihre Hand auf seinen Arm und sagte: “Lass uns heute Abend doch zu Grillby’s gehen. Ich hatte schon lange keine Pommes mehr.” Sans Augen weiteten sich, als er sie auch ansah. Er wurde etwas rot, grinste aber. “Knochenstark, ich hol dich ab.”
DU LIEST GERADE
Undertale
FanfictionYlenia lebt glücklich bei ihren Freunden im Untergrund, doch eines Tages passiert etwas Schreckliches. Ob die Freunde ihr neues Abenteuer bewältigen?