Eine Woche war vergangen, seit das Pub angegriffen und Ylenia entführt wurde. Seitdem gab es kein Lebenszeichen von ihr, noch neue Informationen über den Aufenthaltsort, oder wer dahinter steckte. Sans Nerven lagen blank. Er hatte seit Tagen nicht geschlafen und alle machten sich Sorgen um ihn. Stundenlang suchten sie mit einer Drohne den Untergrund ab, von den Ruinen über Snowdin, nach Hotland bis zum Palast von Asgore. Tag für Tag und Nacht für Nacht. Sie waren sogar selbst unterwegs und durchsuchten die dichten Wälder bei Snowdin und die dunklen Felder der Echo Blumen.
Sans saß auf der Treppe hinter dem Labor, er hatte sein Handy in der Hand und starrte es an. Er fing an zu weinen. Tränen tropften auf den Bildschirm, der ein Photo von ihm und Ylenia zeigte, wie sie zusammen Spaghetti aßen. Es war ein schöner Tag gewesen. Sie hatte ihn bei seinem Stand besucht, um ihm einen kleinen Strauß der goldgelben Blumen zu geben, die überall wuchsen. Danach hatten sie noch den ganzen Tag miteinander verbracht. Diese Erinnerung schmerzte Sans. “Sie liegt dir sehr am Herzen, nicht?” Alphys setzte sich zu dem Skelett auf die Treppe. Sans starrte nur auf das Bild. “Ich weiß, dass wir sie finden werden.” “Ach ja? Woher willst du das wissen? Vielleicht ist sie schon seit Tagen tot oder weiß die Oberfläche was sie mit ihr angestellt haben.” Alphys blickte bedrückt in die Ferne. “Hm, Liebe tut weh.” Sans schaute sie an. “Ich weiß, dass du sie liebst. Du bist die letzte Woche oft hier gesessen und hast dir Bilder von ihr angeschaut.” Er nickte langsam und schluchzte leise. Alphys umarmte ihn. Genau in diesem Moment schoss Toriel nach draußen und wäre fast in die beiden hineingerannt. “Alphys … die, die Drohne. Sie hat etwas gefunden.”
Alle standen sie um den großen Bildschirm im Labor herum und schauten auf das, was darauf zu sehen war: ein Stück Stoff. “Wie soll uns das weiterhelfen Alphys?”, blaffte Flowey, der auf dem Schreibtisch neben allen stand. “Deine Drohne hat eine Fehlfunktion. Das könnte ja von jedem sein …” “Nein, kann es nicht. Das ist von Ylenias Kleid. Sie trug es, als wir zusammen zu Grillby's gingen.”, erwiderte Sans. “WAS KANNST DU DAMIT JETZT MACHEN? FINDEN WIR DEN MENSCHEN DADURCH, ALPHYS?”, Papyrus schien sichtlich aufgeregt zu sein. Alphys tippte wild auf ihrer Tastatur vor sich herum. Das Bild wurde herangezoomt, mehrere bunte Anzeigen tauchten auf und Pfeile verbanden das eine mit dem anderen. Toriel wurde plötzlich kreidebleich. “Ist das etwa Blut?” Tatsächlich konnte man auf dem weißen Stück Stoff Blutspritzer erkennen, die aber bereits eingetrocknet waren. “Ähm hm. Meinen Daten zufolge ist das Blut eine Woche alt. Ich kann, um deine Frage zu beantworten Papyrus, Mit Hilfe der Drohne den Umkreis scannen um zu sehen, ob sich irgendwo brauchbare DNA befindet. Wir haben ja auch die Trümmer in Grillbys Pub gescannt, damit wir Vergleiche haben.” Auf dem Bildschirm erschien ein helles Netz und kurz darauf wurde etwas an einem Baum angezeigt. “Seht, da sind Kratzspuren und Blut an der Rinde.”, erläuterte Sans. “Sie muss sich festgehalten haben und wurde dann weiter gezerrt. Tapferer Mensch.”, fügte Undyne hinzu. Eine Spur führte von der Stelle am Baum über den Boden weiter, bis hin zu einem großen Felsen. Die Drohne markierte auf der Erde davor getrocknete Bluttropfen, teilweise verschwischt oder nicht mehr erkennbar für das bloße Auge. “Der Felsen …”, überlegte Toriel laut, “Er sieht verdächtig aus und die Spur endet dort.” Mit ein paar Tastenschlägen programmierte Alphys die Drohne so um, dass sie den Stein röntgen konnte und dadurch erschien auf dem Bildschirm ein neues Bild. “EINE TÜR!”, schrie Papyrus und zeigte darauf. “JETZT WISSEN WIR, WO WIR DEN MENSCHEN FINDEN.”
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Undertale
FanfictionYlenia lebt glücklich bei ihren Freunden im Untergrund, doch eines Tages passiert etwas Schreckliches. Ob die Freunde ihr neues Abenteuer bewältigen?