Nach dieser Erkenntnis brachen sie sofort auf. Toriel war zu Asgore gegangen, um ihm zu berichten, während Undyne, Papyrus, Sans und Ylenia in das Versteck der Seelen gingen. Alphys blieb im Labor.
Als die Vier ankamen erwartete sie eine zerstörte Tür und nur mit Mühe stiegen sie darüber hinweg. Das Versteck glich einer alten Hütte, völlig überwuchert und unscheinbar. Die Kinder des Untergrunds erzählen sich sogar, dass es darin spukte. Der perfekte Ort für ein Versteck. “Meine Hütte …” Ylenias Blick schweifte über den über den Holzboden, in diesen ein tiefes Loch gerissen war. Sie hatten die Falltür kontrolliert gesprengt und somit die Angeln genug beschädigt, um sie vollends auszuhebeln. Ein paar Möbel standen in diesem Versteck, ein Sofa, ein Tisch mit zwei Stühlen. Diese Hütte war auch ein Rückzugsort für Ylenia gewesen, damit auch sie sich manchmal verstecken konnte. Nun glich alles mehr einer Ruine. Das Mädchen brach zusammen und schluchzte hörbar. Mit einer Hand stützte sie sich auf, mit der anderen hielt sie sich die Augen zu. Undyne legte ihr eine Hand auf die Schulter. “Wir lassen sie dafür bezahlen.”, sagte sie Zähneknirschend. Langsam stand Ylenia auf. Sie ballte die Fäuste bis ihre Knochen weiß hervortraten. Die Freunde gingen den langen Gang unter der Falltür entlang, auch dort war die Tür zerstört worden, obwohl kein Schloss sie hielt. Das Licht flackerte bedrohlich und Ylenia stürzte die letzten Meter nach vorn, eine Hand an der zerbröselten Mauer, wo eigentlich eine die Tür hätte sein müssen. “Ich wollte es nicht wahr haben.” Das Mädchen zitterte leicht. Sans war ihr gefolgt, Papyrus und Undyne suchten oben nach Hinweisen auf die Einbrecher. Ylenia atmete scharf ein. Die Glasbehälter lagen zersplittert im Raum herum und von den Seelen fehlte jede Spur. Das Erschreckendste war jedoch die Nachricht. Mit roter Farbe, die wahrscheinlich an Blut erinnern sollte, an die Wand geschmiert stand dort: Ich werde dich brechen. “Schräger Sinn für Humor.”, sagte Sans und wollte gelassen wirken. Ylenia ballte die Hände zu Fäusten. “Allerdings.”, zischte das Mädchen. Sie kochte förmlich vor Zorn und Angst, denn sie wusste, was 'brechen’ bedeutete. Sollten sie sie nicht aufhalten können, wen auch immer sie da bekämpften, würden Ylenias Freunde verletzt werden oder sogar schlimmeres. Das dürfte unter keinen Umständen passieren. “Alles in Ordnung, Kid?” Das Mädchen sah ihn nicht an, drehte sich um und ging nach oben, vorbei an Undyne und Papyrus, die ihr verdutzt hinterher sahen. Tief atmete sie ein. Dann setzte Ylenia an und rannte los, ohne Ziel und nicht darauf achtend wohin. Sie wollte einfach weg von diesem Ort der Zerstörung. Einen ruhigen Platz finden und dort ihren Kummer hinaus schreien.
Nach einer langen Zeit stürzte sie vor Erschöpfung und lag keuchend auf dem Boden. Die Welt schien zu verschwimmen, als das Mädchen sich auf den Rücken drehte und den Himmel anstarrte. Es war dunkel geworden, die Sterne strahlten. Sie fasste sich mit beiden Händen an den Kopf und schrie gequält. Plötzlich hörte sie direkt neben sich einen Schrei, drehte sich vor Schreck zur Seite und sah eine blau leuchtende Echoblume. Ylenia war bis zu den Feldern gerannt, ein weiter Weg zu Fuß. Ihr Bein schmerzte, es war noch nicht ganz verheilt, dennoch brauchte sie keine Krücken mehr, was sie sehr erleichtert hatte. “Scheiße …”, flüsterte Ylenia. “Verdammte Scheiße.” Sie setzte sich auf und erzählte der Blume ihr ganzes erlebtes Leid und die Blume hörte zu.
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Undertale
FanfictionYlenia lebt glücklich bei ihren Freunden im Untergrund, doch eines Tages passiert etwas Schreckliches. Ob die Freunde ihr neues Abenteuer bewältigen?