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"Michael."
Ich hörte die helle Stimme eines bekannten Menschen.
"Mau-Maudado?"
Träume ich?
Meine Sicht verschwamm aufgrund der Tränen, die sich aus Freude ansammelten.
Eine helle Gestalt kam näher.
Es war Maudado.

"Hey.", säuselte er.
"Maudado!", rief ich vor Freude und fiel ihm in die Arme.
Wir verfielen in einen langen Kuss, doch wir lösten uns aus Sauerstoffmangel wieder.

"Wo sind wir?" Fragte ich gespannt.
"Du kommst hier gleich wieder weg, versprochen." meinte er freudig.

Ich war enttäuscht. Ich hatte die Hoffnung bereits tot zu sein.

"Warum musstest du so schnell gehen?" schluchzte ich, traurig gestimmt.

Doch Maudado fuhr mir mit seiner warmen Hand über die Haare und flüsterte: "Alles ist gut, ich bin ja gerade da. Bitte weine nicht."

Ich vergrub mich in seinem Pulli und sog seinen Geruch ein.

Warum konnte ich nicht sterben anstelle von ihm...?

"Weil ich gestorben bin und das ist auch gut so. Der einzige Grund zum Leben warst du. Und dir bin ich nur zur Last gefallen."
"Kannst du Gedanken lesen?!", fragte ich entsetzt.
Er lächelte schelmisch.
Ich klammerte mich noch mehr an ihm fest.
"du warst mir nie zur Last gefallen..." flüsterte ich. Tränen versickerten in seinem Pulli.
Beruhigend strich mir Maudado weiter über den Rücken.
Ich wollte, dass dieser Moment nie aufhörte...

"Warum hasst du meine Eltern?" fragte Maudado, nachdem ich mich etwas beruhigt hatte.
Ich sah ihm in seine funkelnden, großen Augen.
"Du hasst sie doch auch, und sie haben dich zerstört. Ich weiß das."
Er lachte nur kurz leicht.

"Machs gut.", meinte er plötzlich und gab mir einen Kuss, "Pass auf dich auf, ich liebe dich!"
Langsam verblasste seine Gestalt.
"Maudado!"

Ich öffnete schnell meine Augen.
Mir wurde schlagartig kalt.
Von seinem Geruch war nichts übrig geblieben.
Seine Wärme war ganz verschwunden.

Maudado, bald folge ich dir, ich verspreche es.

Strangers II // #ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt