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20.56 Uhr
Ich packte meine üblichen Sachen.
Heute sollte es zu Ende gehen.
Nur noch Dados Vater, dann würde ich Maudado endlich wieder für mich haben.

Ich nahm meinen Rucksack, schmiss ihn mir schnell über die Schulter, bevor ich durch die Tür rannte, die Treppen hinunter stolperte und letztendlich die Haustür hinter mir schloss.

Ich joggte, nein, ich lief die Straßen hinunter. So schnell ich konnte.
Ich ignorierte meine Kraftlosigkeit an manchen Stellen.
Einfach. Immer. Weiter.

Ich war fast da, ich hätte nur noch etwa 5 Minuten laufen müssen, als mir ein großer Ast perfekt zwischen die Füße geworfen würde.
Meine Visage schlug am Boden auf.

"Weichei.", hörte ich eine Stimme neben mir.
Manuel!
Ich richtete mich auf und schüttelte den Dreck von meiner Jacke.
"Musste das sein?", fragte ich genervt, "Für was war das jetzt?"

"Opfer.", lachte er nur.
Entnervt schaute ich weg.
"Junge, ohne mich wärst du schon auf'm Weg zum Knast.", fügte er hinzu.

"Warte was?"
Jetzt hatte er meine Aufmerksamkeit.
"Warum?"

"Beim Haus von denen haben sich logischerweise Bullen zur Beweisaufnahme gesammelt und denkst du die warten da mit Empfangskomitee, damit du den anderen schlachten kannst und danach mit denen 'ne Runde Kaffee trinken kannst, bevor du suizidierst?"

Mir wurde schlagartig bewusst, wie dumm das doch war.
"Oh.", schoss es knapp aus mir heraus.
"Mhm.", brummte er und grinste mich triumphierend an.

"Und jetzt?", fragte er nach einigem Schweigen.
"Was?"
"Wie ist dein Plan, Michael?"
"Oh also...Keine Ahnung, ich habe keinen!", gab ich zu.
Ehrlich gesagt dachte ich, heute wäre es aus.

Strangers II // #ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt