Kuro drückt die quitschende Tür schnell auf, was einen noch schrilleren Ton erzeungt und tritt mit uns ein. “Und du sagst, ich soll leise sein?“, sage ich Augen verdrehend und starre dann zu den Leuten, die uns anschauen, als wären wir von einem anderen Stern. “Ihr setzt euch an einen Tisch und ich organisiere Getränke und Geld, okay?“, frage ich meine Mitreisenden leise, die sich kurz darauf nickend einen Tisch suchen. Ich lege meine Haare langsam zurecht und setze mein bestes Gesicht auf, richte meine Kleidung und ziehe mein Kleid leicht nach unten. Mit einer eleganten Bewegung schwinge ich mich auf einen Barhocker und lehne mich leicht nach vorn. “Entschuldigung Mister. Ich besitze leider kein Geld mehr. Mein Freund hat sich von mir getrennt und ist mit jedem Besitz leider auf und davon.“, sage ich ruhig und melodisch. “Ich denke, da lässt sich etwas einrichten.“, gibt es Barkeeper zurück, während er versucht, seinen Blick auf meinen Augen zu halten, “M-Möchten ihre Freunde auch etwas?“. “Oh, ich weiß nicht, ob ich das annehmen kann“, antworte ich, derweil mein Blick gen Parkett wandert. “Seien sie doch nicht so bescheiden.“, sagt er abgelenkt und geht nach hinten zu den Getränken, wo er fortfährt, “Ich denke, Bier wäre okay? In diesem Hause ist es wirklich gut.“. “Vielen Dank, das wäre wirklich freundlich!“, entgegne ich noch immer sehr ruhig.
Der Barkeeper stellt drei gut gefüllte Biergläser vor meine Nase und lächelt mich an, was ich wahrnehmen kann, da ich den Blick nun wieder nach vorn wende: “Vielen, vielen Dank! Ich weiß gar nicht, wie ich mich bedanken soll“, sage ich langgezogen, um die Gläser in eine Hand zu nehmen und schnell zu meinen Reisegefährten zu huschen. Bevor ich mich setze, stelle ich die Gläser leise auf den Tisch. “Urgh... Ich will sowas nie wieder tun.“,flüstere ich leise in die Runde. “Nun brauchen wir nur noch Geld, aber das könnt ihr mir auch überlassen. Bis dahin wartet ihr bitte auf dem Anstoß.“, meine ich grinsend und stehe mit meinem Bier auf, “Ich werde meinen Einsatz auch nicht verlieren und erst gar nicht ohne euch trinken. Ihr könnt daweil doch bestimmt noch Informationen auffassen.“. Ich gehe nun zu einem einsam sitzenden Mann und stelle meine Errungenschaft auf den Tisch und setze mich wieder, nehme eine Dose mit Karten vor und stelle sie ebenfalls mitten auf den Tisch. “Wollen wir eine Runde um einen Gewinn spielen?“, sage ich direkt breit grinsend. “Um was denn?“, entgegnet der junge Mann ruhig. “Sie sehen aus, wie ein Mann des Geschäfts. Sagen wir, sie setzen etwas Geld und ich das, was ich noch besitze.“ Er nickt ruhig und antwortet: “Das klingt nach einem Geschäft.“ “Gut, dann wäre das ja beschlossene Sache. Wie viel setzen sie?“ “25 Goldmünzen und 50 Silbermünzen.“ “Sie sind sehr siegessicher, dass sie so viel setzen.“ “Sie setzen schließlich auch nicht wenig.“, gibt er nun grinsend zurück. Nun drehen sich auch die Leute, um uns, zu uns um. “Nun zu den Regeln. Wir werden Pokern, in den Regeln des "Five Card Draw" und wenn jemand schlummelt, hacke ich ihm die Hände ab, verstanden? Außerdem kann ich meinen Einsatz nicht erhöhen, daher ist dies keine Variante, um jemanden ausscheiden zu lassen. “ , meine ich, während ich die Karten mische und bewusst zwei fallen lasse. “Huch!“, rufe ich und setze die Karten als dritte und vierte wieder in den Stapel. “Leider lasse ich mich auch nicht betrügen. Für sich teilen sie nun als erstes aus. In meinem Beruf muss man quasi Gedanken lesen können.“, sagt er nun sicher grinsend.
Genau das, was ich wollte. Ich befolge seine Regeln und kehre die Austeil-Reihenfolge um.
“Möge der bessere oder der mit mehr Glück gewinnen.“, sage ich wieder mit einem breiten Grinsen. Langsam nehme ich meine Karten in die Hand. Mein Gegenüber scheint den Glaskronleuchter mit Spiegeldekoration nicht mitbekommen zu haben, was sehr vorteilhaft für mich ist. “Wussten sie schon, dass dieses Spiel... auch Deadmans Hand heißt?“, frage ich, während ich die Reihe meiner Karte umkehre und drei von ihnen umtausche und durch den aufgewirbelten Staub der Karten meinen Kopf so gegen den Tisch haue, dass der Stapel erneut herunterfällt und ich ihn erneut sortiere, um Karten, die meinem Spielpartner fehlen nach oben zu legen und meine Karten wieder mit gewissen zu tauschen. Durch meinen "Weiblichen Charme" fällt dies zum Glück auch niemandem auf. Ich lege den Stapel wieder auf den Tisch und sehe in meine Karten. Mein Blick wird zu einem panischen und ich flüstere etwas leise vor mich hin: “Verdammt, war-“, ich wende meinen Blick wieder gespielt lächelnd nach vorn. Auch mein Gegenüber hat nun die gewünschten Karten gezogen und lächelt siegessicher und schaut nun direkt in meine Augen, und legt langsam das Blatt hin. “Hm, bereit das Spiel zu beenden?“, kommt vom Handelsmann. “Hab ich eine Wahl?“, seufze ich darauf leise und lege ebenfalls mein Blatt offen hin, auf welches nun alle Leute starren. “Sie... sind noch kein erfahrener Handelsmann, oder?“, sage ich nun schnippisch und fahre fort, “Sie sind ziemlich naiv und machen ziemlich viele Fehler. Sie sollten aufmerksamer sein.“. Ich strecke ihm meine Hand entgegen, um meine Belohnung zu empfangen. Das tuscheln der Leute beginnt mit dem Fall des Geldbeutels, in meine Hand, worauf ich die Karten einräume, mein Bierglas nehme und mich langsam mit dem Geld zurück zum Tisch setze. “Na!“ sage ich zwinkernd und lasse zwei Geldbeutel auf den Tisch fallen und setze mich mit dem Bier wieder. “Wo... hast du denn den zweiten Sack her?“, fragt Kuro misstrauisch. “Sagen wir einfach... es war noch ein Souvenir to go.“, entgegne ich gekonnt, bevor sich auch Sayu flüsternd zu Wort meldet: “Du.. du kannst doch nicht einfach Leute bestehlen.“ “Hey, wir hatten kein Geld und man kann nicht sagen, dass diese Perversitäten wirklich fair sind. Da fragt auch keiner, ob ich das will. Nicht mal Kuro tut das!“, kontere ich, worauf Kuro sichtlich verlegen wird. “Das ist ein schwarzes Kapitel in meinem Leben, also vergessen wir das alles hier einfach.“, gebe ich noch dazu, während ich mein Kleid wieder weiter nach oben ziehe. “Na gut. Ich habe ein paar Gerüchte und Geschichten aufgeschnappt. Man sagt, in der Nähe gibt es sogar eine riesige Stadt. Außerdem soll man im Sand um diesen Ort versinken, doch im Ort soll es friedlich sein. Das heißt so gut wie: "Hier gibt es überhaupt nichts brauchbares.". Vielleicht sollten wir eine Nacht hier bleiben.“, fängt Sayu kurz darauf an, doch diesmal antworte ich schnell, ohne nachzudenken: “Tut mir leid Sayu, aber dabei habe ich komischerweise ein verdammt schlechtes Bauchgefühl. Ich schlage vor, dass wir so schnell wie möglich versuchen, in diese große Stadt zu reisen. Ich habe sogar eine Idee, wie wir das anstellen.“ “Was, wenn das nicht wahr ist?“, gibt Sayu nun wieder zurück. “Wenn sich einer damit auskennen sollte, dann dieser eine Typ, den ich meine.“, bevor eine weitere Frage kommt stehe ich wieder auf und gehe zu meinem Pokerpartner zurück. “Könnten sie kurz mitkommen? Ich trage auch ihre Sachen, aber ich möchte ihnen Freunde vorstellen. Es kann ein großer Vorteil für sie sein!“, sage ich bitten, genau in dem Moment, wo ich vor den Tisch trete. “Überstürzen sie doch nicht alles gleich. Von ihnen kann ich bestimmt noch etwas lernen. Sie hatten mich beim Ersten Satz schon.“ Er drückt mit einen Sack in die Hand und deutet, dass er bereit ist, sich zu entfernen, worauf ich ihn zu unserem Platz führe. “Leute, ich darf euch einen schlechten Pokerspieler vorstellen?“, frage ich sarkastisch. “Nennt mit doch
Shyama, das ist einfacher.“ “Schon besser“, gebe ich zurück, “ Ich bin Sayo. Dann haben wir noch Sayu hier und Kuro.“
Nach einer kurzen Unterbrechung fahre ich leise fort: “Wir sind neu hier und quasi in diesem Ort "gestrandet", könnte man sagen. Hier in der Taverne haben wir von einer größeren Stadt in der Nähe gehört. Ist es möglich, dass sie dort hin wollen?“ Ein breites Lächeln formt sich auf seinem Gesicht: “Das hatte ich vor, ja. Jedoch wollte ich erst später aufbrechen. Ich nehme an, ich soll sie mitnehmen?“ “Genau darauf wollte ich hinaus. Sie sind doch nicht ganz so grottig.“ “Jedoch möchte ich eine Gegenleistung.“ “Das war mir bewusst.“ “Wäre es möglich ein paar ihrer Tricks und Geheimnisse zu erfahren?“

DU LIEST GERADE
Inner Demons
Mystery / Thriller- Die Rechte der Bilder und Geschichte gehören mir. Meine Bilder dürfen nur unter meinem Namen verwendet werden. Das Einzige an der Geschichte, dass nicht mein ist, sind die Songs. Vielen Dank für das Verständnis und einen wundervollen Tag noch! - ...