Kapitel 5 - Gefangen

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(Gore)

Umzingelt von den Gestalten, welche uns knurrend weiter entgegen kommen, suchen wir alle nach einem Ausweg, doch sind uns diese Hunde schon zu nahe, als dass es einen Ausweg geben kann. "Wir müssen kämpfen und somit einen Weg für den Wagen bahnen! Danach können wir wieder aufspringen!", rufe ich meinen beiden Mitreisenden zu, bevor ich vom Wagen springe und mich ein paar Schritte entferne. Erneut greife ich zu meiner Axt und schwinge sie gegen den Bauch eines Weltenhundes, der im selben Moment auf mich zuspringt, jedoch schleudert es ihn nur zurück. "Sayu! Ziel auf mich! Tu es einfach!", rufe ich ihr zu; kurz bevor das Wesen erneut in meine Richtung springt. Ich halte mich genug von den Bissen fern, bevor Sayu sicher genug für den Wurf eines Dolches ist. Sie wirft und: trifft den Hals des dunklen Tieres, welches kurz darauf in einem tief schwarzen Dunst verfliegt. "Gut gemacht, danke!", sage ich lobend, bevor ich mich zum nächsten wende und ihm einen gekonnten Axtschlag in die Brust drücke.
"Verdient, du Mistvieh!", ruft Sayu nun anfeuernd, bevor sie einen weiteren Dolch, diesmal aber nicht in meine Richtung wirft.
Auch Kuro springt nun vom Wagen, während er dabei einen Hund mit nach unten reißt, um ihn letztendlich auf den Boden zu schleudern! Er scheint sich ein Schwert vom Wagen genommen zu haben, was er nun mit Leichtigkeit führt. Unglaublich!
Schnell erfasse ich den Nächsten, frontalen Gegner und werfe ihm meine Axt entgegen, welche genau den Kopf des Tieres trifft, dieses sich kurz darauf ebenso auflöst, doch zu meinem Überraschen lauerte dahinter ein weiterer Hund, der direkt auf mich zusprintet. Ohne groß zu überlegen stürme ich selbst auf ihn zu. Als er versucht an meine Kehle zu springen, rolle ich mich unter ihm durch und schnappe mein Beil. Kuro nutzt den Schwung des Tieres und gibt dem Hund den Gnadenstoß. Es scheint so, als wäre kein Weltenhund mehr in unserer Nähe, aber das waren doch anfangs mehr von denen? Irgendwas ist hier faul... Schnell drehe ich mich zu Shyama um: "Ist alles okay? Ich denke, wir sollten schnell weiter!", rufe ich fix, während meine Augen unruhig die Umgebung abtasten. "Ja, es ist alles okay!", gibt er zurück, bevor sich ein schräges Lächeln auf sein Gesicht zerrt "Aber ihr seid gleich nicht mehr okay!" Sayu springt schnell vom Wagen, der kurz darauf in Flammen aufgeht. "Das ist eine Falle, argh... Ich hätte es verdammt nochmal wissen müssen...!", murmel ich laut und warte ab, was als nächstes passiert. Shayama springt nun selbst vom Wagen und taumelt auf Sayu zu. "Ich übernehme Shayama und du befreist die Pferde, okay?", Kuro nickt nach meiner Frage und rennt zu den 2 Pferden des Wagens. Direkt danach stürme ich vor Sayu: "Erstmal... musst du mich besiegen!" Ich starre ihn hasserfüllt an und knirsche mit den Zähnen, um meine Wut zu signalisieren. "Leichtigkeit", gibt er knapp zurück und verwandelt sich in einen riesiges Weltenhund. Direkt danach kommen viele weitere Weltenhunde aus den Gebüschen, die Pferde werden noch unruhiger, was Kuros Aufgabe deutlich erschwert. "Mach mal halb lang, du Idiot!", rufe ich unserem riesigen Gegner zu, was mir wieder etwas mehr Mut gibt, doch erscheint nun eine Stimme in meinem Kopf: "Ganz schön mutig, für so ein erbärmliches Wesen, wie dich. Ich hätte an deiner Stelle schon das Weite gesucht." "..., weil du feige bist!", gebe ich doch nur zurück und fahre fort: "Weltenhunde ernähren sich von Gier und Angst, doch niemand von uns wird auch nur eines davon haben müssen!" "So schnell verhungert es sich nicht, Mensch." Mein Blick wandert schnell zu Kuro und dann wieder zu Shayama, oder eher.. zu dem, was er nun ist. "Du hast übrigens keine Zeit Angst zu entwickeln. Vorher töte ich dich.", sagt der Hund nun wieder in meinen Gedanken. Zähnefletschend schaut er mich an. "Was, Angst mich anzugreifen?", rufe ich ihm provozierend zu, nachdem ich Sayu das Zeichen gebe zu rennen. Das Mädchen tut genau, was ich ihr sage und rennt ein paar Meter weg. "Ohne die Menschheit bist du nichts, aber wegen ihr ... findest du wohl auch dein Ende.", im Moment, der Beendigung meines Satzes stürmt das Rudel auf mich zu. Das ist der Moment, wo ich endlich froh bin, Schmerzen nicht spüren zu können. Endlich ist es ein Vorteil. Ich weiche langsam zurück, bis ich in die Mitte des Rudels gelange, dass mich schnell umkreist hat.

Meine Axt sehnt sich wahrscheinlich auch schon wieder nach Benutzung. "Leicht, wie eine normale Axt, doch scharf, wie eine Guillotine!", meine ich ausholend und schlage meinem ersten Kandidaten schnell den Kopf ab. Auch zwei, welche hinter mir ankommen versuchen sich anzuschleichen, doch scheitern bei meinen Hieben auf den Kopf. Auch sie verschwinden in einer dunklen Wolke. Noch etliche stehen um mich. Wie viele sind es wohl? Zu zählen sind sie eher nicht. In der Zeit, wo ich überlege rennt ein weiterer Hund auf mich zu und wirft mich auf den Rücken. Mit einer Tritt in die Bauchregion kann ich ihn zum Glück von mir herunter werfen und mit dem Beil den Brustkorb treffen. Ich sehe im äußeren Kreis, um mich ein paar weitere Hunde verschwinden. Anscheinend wirft Sayu ihre Dolche auf sie. Treffen kann sie echt gut! Den nächsten der Hunde höre ich Seitlich auf mich zu zu kommen und weiche seinem Sprung aus. Er landet auf einem Anderen. Kurz darauf zerteil ich auch ihn. Ob das jemals ein Ende findet? Ich muss es wenigstens versuchen. "Hey, Shayama!", rufe ich laut, während ich weiterhin kämpfe, "Du musst ja echt schwach sein, wenn du nicht selbst gegen mich kämpfen willst!". Ich unterbreche kurz, um einen Hund, der auf mich zu springt weg zu schlagen. "Bei dem erbärmlichen Rudel kann man sich das aber schon denken!", fahre ich diabolisch lächelnd fort. Shayama fängt an zu knurren. "Du klingst, wie die Fußhupen meines Nachbars! Hehehe...". Ich versuche ich sowohl nervös zu machen, als auch auf mich los zu hetzen. Bei diesen Worten merke ich, wie mich Sayu anstarrt. Langsam kommt Shayama mit lauten Schritten knurrend auf mich zu. Sein Rudel weicht ihm schnell aus. Ich behalte jedoch mein lächeln.

Als er vor mir steht wird mein lächeln langsam breiter. Ich kann schon seinen Atem spüren. Langsam hole ich mit der Hand aus und werfe... einen Stock. "HOL STÖCKCHEN!" . Direkt nach diesen Worten schnappt er nach mir, was ich als Gelegenheit benutze, um direkt auf seine Schnauze zu springen: "Das Stöcken meine ich, du dummer Köter.", meine ich spielerisch, wie ein kleines Kind, "du bist ein miserables Hundchen.". Schnell renne ich weiter auf seinen Kopf und kralle mich fest, in der Hoffnung, dass ich nicht hinunter falle. Es schüttelt sich jedoch ziemlich heftig. Als ich halbwegs sicher bin ziele ich mit meiner Axt auf seine Stirn. Ich hole auf und...

...

Werde hinunter geschmissen. Unglücklicherweise lande ich direkt vor einem Hund des Rudels und meine Axt, die sich im Fall aus meiner Hand löste landet knapp hinter ihm. Es ist wohl aus, zu Ende, denn auch Sayu kommt mit ihren Dolchen nicht an mich heran.

Doch als der Hund grade in mein Bein beißt, um mich in die Mitte zu zerren, wird aus ihm ein dunkler Dunst, welcher langsam in der Luft verschwindet. Hinter dem Dunst steht plötzlich Kuro. Er hat die Pferde befreien können, doch stehen wir noch immer inmitten der Weltenhunde. Kuro hilft mir erstmal auf und sorgt auch für das Verschwinden der Dämonen hinter ihm. Shayama steht noch immer abseits und scheint etwas vor sich hinzu brabbeln. Ob er so das Rudel kontrolliert? Als Kuro "Vorsicht!" ruft führe ich schnell einen Schlag um meine halbe Achse aus. Fast wieder erwischt! Doch plötzlich schmerzt der Biss. "Schmerzen? Ich spüre richtige Schmerzen?!", rufe ich überrascht, da ich Schmerz kaum empfinde. Kurz darauf ertönt eine Stimme: "Macht und Zauber." "Du hast Macht? Mir war nicht danach!" trotz Schmerzen provoziere ich ihn weiter und kämpfe nun wieder. "Kuro, wir müssen auf die Pferde. Wir müssen weg.", flüstere ich ihm zu. Bevor er jedoch noch etwas sagen kann bahne ich mir schon den Weg zu Sayu, mitten durch die Gegner.
Schnell greife ich ihre Hand und renne los. Der Blutverlust nimmt zu, was ich aber nicht beachte. Grade ist ein Raubtier, wie ich zu einem Fluchttier geworden. "Sayu, auf das Pferd!" Schnell helfe ich ihr auf das Pferd und deute auf das zweite. Kuro nimmt mein Komando wahr und springt auf das zweite, während ich mich bemühe, vor Sayu zu kommen. Sobald ich sicher sitze richte ich meinen Blick nach vorn und gebe dem Pferd das Komando loszurennen und lenke es an den Hunden vorbei. Ich bin vorher noch nie geritten, doch das soll jetzt nicht unser Problem sein. "Kuro! Wir müssen nebeneinander reiten, um die Gegner gut zu teilen. Sayu! Du musst das Beste mit den Dolchen versuchen." Sayu wird merklich unruhig, was mich dazu bewegt, sie beruhigen zu wollen: "Wenn dann sterbe ich hier.", kichernd versuche auch ich mich abzulenken, doch ändert es nichts daran, dass die Hunde uns hinterher jagen.
Sayu wirft diese ab, die uns zu nahe kommen.
Unsere Pferde werden immer schneller und schneller. Wir müssen so schnell aus dieser Hölle kommen, wie auch nur möglich. "Mir sehen die Dolche aus!" ruft das braunhaarige Mädchen hinter mir verzweifelt. "Wir kommen schon irgendwo an!"
Im Aufmuntern bin ich nicht unbedingt die Beste.

"Kuro! Wir müssen es mit den Pferden durch die Bäume schaffen. Vielleicht können wir die Hunde abhängen!". Ehe ich mit dem Satz überhaupt fertig bin, sind wir aber schon zwischen den großen, relativ dichten Bäumen.

Ob mein Plan überhaupt gelingt?

Inner DemonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt