Mein Leben/Die Ex

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Bobs POV

Nachdem ich die Nachricht von Tim auf dem Handy von Michelle gelesen hatte, war ich sofort zum Flughafen und hatte mir einen Flug nach Deutschland gebucht.
Ich musste ihn einfach davon abhalten zu heiraten.
Wie kam er eigentlich auf diese dumme Idee?
Er wusste doch genau, wie viel er mir bedeutete.
Doch anstelle hier zu bleiben, beschloss er zurück zu fliegen und irgendeine Tusse zu heiraten.
Ich konnte nur hoffen, dass ich pünktlich dort sein würde, bevor alles zu spät war.
Den gesamten Flug über war ich mehr als nur nervös.
Der Flieger durfte keine Verspätung haben, sonst war ich zu spät dran.
Und dies würde böse enden.

Endlich in Köln gelandet, rief ich mir ein Taxi und ließ mich zu der Kirche fahren.
Michelle hatte mir die Adresse geschickt.
Ich war zwar nun über 17 Stunden unterwegs gewesen, hatte sogar einen zwischen Stopp in London gehabt, und war tot müde, doch wollte ich zu Tim, bevor wirklich alles, einfach alles, zu spät war.
Im Taxi versuchte ich aber etwas zu schlafen.
Auch wenn ich es nicht wirklich konnte.
Immerhin war ich die gesamte Zeit am überlegen, was ich Tim sagen könnte, sobald ich dort war.
Der Verkehr war zum Glück fließend, sonst würde ich noch später kommen.
Immerhin hatte meine Maschine schon eine Stunde Verspätung gehabt.
Dies warf mich schon zeitlich weit nach hinten.
Nach einer gefühlten Ewigkeit aber kamen wir an der Kirche an.
Ich bezahlte den Fahrer und stieg direkt aus.
Ich sah nur, wie ein Wagen weg fuhr, doch dies interessierte mich gerade herzlich wenig.
Ohne zu zögern betrat ich die Kirche und spürte sofort die Blicke aller auf mir.
Sie schienen alle in einer Diskussion zu stecken.
„Du musst Bob sein oder?“ verwirrt sah ich zu einer Frau in einem Brautkleid.
Sie musste die Frau sein, die Tim heiraten wollte.
„Ja der bin ich. Wo ist Tim?“ 
„Er ist vor nicht einmal zwei Minuten verschwunden. Wir haben beide gesagt, dass wir das nicht können. Ich habe Alex und er dich“ lächelte sie, was auch mich lächeln ließ.
„Weißt du, wo er vielleicht hin gefahren sein könnte“ das seine Mutter mich mit einem Todesblick ansah, ignorierte ich.
„Vermutlich zur Wohnung. Wenn du magst, können Alex und ich dich fahren“ lächelte die Frau und kurz nickte ich.
„Danke, wirklich“ 
„Dafür nicht. Tim und ich wussten beide, dass dies eine falsche Entscheidung war, die wir nur für unsere Eltern getroffen hatten. Alex und ich sind seit vier Jahren zusammen, aber mein Vater akzeptiert ihn nicht. Genauso wie Tims Mutter nicht akzeptieren will, dass ihr Sohn nun mal schwul ist“ ich nickte kurz, als wir wenig später in den Wagen stiegen.
Alle drei ignorierten wir die Familien der beiden.

„Da wären wir“ Alex hielt vor einem Wohnhaus und deutete auf darauf.
„In welchem Stock wohnt er?“ 
„Im vierten, die Klingel solltest du finden. Michelles Name steht auch darauf“ ich nickte und fuhr mir kurz durch die Haare.
„Danke noch einmal“ ich verabschiedete mich von den beiden und stieg wenig später auch schon aus, bevor ich zum Haus ging und die Klingel suchte.
Es dauerte nicht lange, da hatte ich die Klingel gefunden.
Tief atmete ich durch.
Doch bevor ich klingeln konnte, ging die Türe auf und jemand verließ das Haus.
Ich huschte hinein und lief in den vierten Stock.
So musste Tim mit mir reden.
Vor der Wohnung atmete ich tief durch und schloss kurz meine Augen.
„Du packst das Bob“ murmelte ich leise zu mir selbst, ehe ich wenig später klingelte.
Er musste da sein, er musste einfach Zuhause sein.
„Einen Moment“ leicht lächelte ich, als ich die Stimme von Tim hörte.
Kurze Zeit später ging die Türe auf und ich sah zu dem Jüngeren.
Er hatte nur ein Handtuch um die Hüften und schien gerade unter der Dusche gewesen zu sein.
„Bob?“ fragte er und wollte die Türe schon zu machen, doch stoppte ich ihn.
„Lass mich bitte mit dir reden. Ich bin 17 Stunden geflogen, habe meine Arbeit einfach verlassen und bin zur Kirche gefahren um dich von dieser Hochzeit abzuhalten. Bitte lass mich rein“ sprach ich ruhig und sah den Jüngeren auch so ein.
Leise seufzte Tim, ehe er mich rein ließ.
„Muss ja keiner wissen, dass ich hier halb nackt rum renne“ leicht lächelte ich und schloss die Türe.
„Warte hier, ich ziehe mich kurz um“
„Du musst dich nicht umziehen Tim“ sprach ich ruhig und sah ihn auch so an.
Der Jüngere verschränkte seine Arme vor der Brust und sah mich leicht genervt an.
„Woher wusstest du eigentlich, dass ich heiraten wollte?“
„Michelle, sie hat mir die Nachricht gezeigt, auch wenn du das nicht wolltest“ Tim nickte kurz und sah mich weiter an.
„Rede, ich habe keine Zeit“ kurz nickte ich und fuhr mir durch die Haare.
„Ich weiß, dass ich was falsch gemacht habe Tim. Das sich mein Ex gemeldet hat, hätte ich dir sagen sollen, besonders, weil er sich mit mir treffen wollte. Ich habe ihm sofort gesagt, dass ich nichts mehr von ihm will. Auch als er vor ein paar Tagen wieder angerufen hatte. Ich habe direkt gesagt, dass er dies lassen soll, da er sonst wirklich Ärger bekommen würde. 
Und auch das ich meinen Freunden erzählt habe, dass wir zusammen sind, ohne das ich sie dir vorgestellt habe tut mir leid. Es hatte sich einfach richtig angefühlt ihnen dies zu sagen. Ich liebe dich Tim. Ich würde alles für dich tun. Ich bin sogar von meiner Arbeit weg um dir das zu sagen.
Ich habe einen verdammt langen Flug deswegen hinter mich gebracht um bei dir sein zu können“ ich wusste, dass ich verdammt verzweifelt klang.
Aber ich war auch verdammt verzweifelt.
„Was soll ich bei dir in LA Bob? Du hast deine Arbeit, einen Sohn und eine kleine Familie. Ich wäre da doch nur im Weg“ sprach er, bevor er ins Schlafzimmer verschwand.
Tief atmete ich durch, ehe ich ihm folgte.
„Du wärst nicht im Weg Tim. Ich brauche dich bei mir, weil ich dich liebe und dich an meiner Seite haben will. Ja, ich habe einen Job und einen Sohn, aber das erfüllt nicht mein Leben. DU erfüllst mein Leben Tim. Nicht mein Sohn oder meine Arbeit. Nur du“ ich ging auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen.
„Ich will nur dich, sonst keinen“ und bevor er noch irgendetwas sagen konnte, küsste ich ihn auch schon.


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