10. Kapitel

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Nach einer Weile, es ist inzwischen schon dunkel geworden, gehe ich mit Peeta wieder ins Schlafzimmer.
Ich überlege kurz, ob ich vorschlagen soll, ob wir einen Film gucken, verwerfe den Gedanken allerdings wieder als ich merke, wie müde ich bin. Deshalb mache ich es mir auf dem Bett gemütlich. Peeta setzt sich neben mich. Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und schließe meine Augen. Eine Weile sagen wir nichts, lassen den Moment ausklingen, bis Haymitch an die Tür klopft und uns zum Essen ruft. Ich bin schon halb eingeschlafen und kann meine Augen nur noch kaum offen halten.
Plötzlich hebt Peeta meinen schwachen, mageren Köper hoch und erst jetzt bin ich wieder richtig wach. "Ich bin doch viel zu schwer, Peeta." "Katniss, wenn ich mit einem 100 kilogramm-schweren Mehlsack fertig werde, dann kann ich dich auch diese paar Meter tragen, zu dem du vielleicht die Hälfte wiegst." Er hat recht, ich wiege wirklich nicht mehr, vor allem seit Prim gestorben ist, habe ich wieder sehr abgenommen. Sollte ich nicht das Essen hier im Kapitol lieben? Seit Tagen habe ich nichts mehr gegessen, so fühlt sich mein Magen auch an, deshalb beschließe ich wenigstens heute etwas zu essen. Ich muss zugeben, das ich es eher für ihn beschließe, ich kann schließlich schlecht kurz nach der Revolution einen Hungertod sterben.
Kurz bevor wir den Tisch erreichen setzt Peeta mich ab und wir gehen zu dem großen Tisch. Ich setze mich neben Haymitch und Peeta mir gegenüber. Wir essen schweigend, ich eine kleine Portion Lammeintopf, bis ich Frage, wo Effie sei. "Sie muss noch etwas mit Palyor besprechen." sagt Haymitch. Als Antwort nicke ich nur. Ich trinke noch ein Glas Orangensaft. Dann sage ich ein wenig entschlossener, als erwartet:"Ich gehe ins Bett." "Gute Nacht, Süße." sagt Haymitch und erst jetzt fällt mir auf, wie nüchtern er eigentlich ist.
Ich gehe zu unserem Schlafzimmer -das von Peeta und mir-, stelle mich unter die Dusche und versuche zu entschlüsseln welcher Knopf, für welche Funktion zuständig ist. Nach langem Ausprobieren, dusche ich mich mit warmen Wasser ab und mache mich fertig.
Als ich meine Füße unter die samtweiche Decke streife, speichert sie sofort meine Köperwarme. Obwohl ich heute nicht gerade wenig geschlafen habe, bin ich so ausgelaugt, dass ich direkt einschlafe.
Ich träume von den Mutationen aus der ersten Arena und wie aus einer Mutation mit blonden Fell und klaren, blauen Augen Peeta entsteht.
Ich wache schweißgebadet auf und ich muss geschrien haben, denn genau in diesem Moment kommt Peeta ins Zimmer gestürmt, er legt sich neben mich und legt seinen schützenden Arm um mich. "Ich hab mich noch mit Haymitch unterhalten," flüstert er. "Du hättest mir sagen sollen, das du wieder Albträume hast. Es tut mir Leid." Er zieht mich näher zu sich und gibt mit einen Kuss auf die Stirn.
Haymitch hatte Recht, mit dem, was er sagte. Ich werde Peeta nie verdienen.
"Mir tut es Leid." antworte ich leise uns schließe meine Augen wieder. Peeta schläft in den nächsten Sekunden neben mir ein. Ich muss jetzt die ganze Zeit an das Gespräch mit Paylor denken und was sie uns verkünden will, sodass ich nicht mal ans einschlafen denken kann.
Ich weiß einfach nicht, was noch zu sagen ist, wo jetzt der Alltag wieder seinen Lauf genommen hat und die Distrikte und das Kapitol wieder halbwegs aufgebaut sind.
Irgentwann muss ich doch eingeschlafen sein, denn als ich aufwache, tanzen schon die ersten Sonnenstrahlen durch das Panoramafenster.
Peeta schläft noch neben mir, ich, eingesponnen in seiner Wärme. Allerdings ist sie dieses Mal erträglich, nicht so, wie in den ersten Hungerspielen, in welchen er sehr hohes Fieber hatte.
Ich beschließe ihn nicht zu wecken, gebe ihm nur einen gehauchten Kuss auf die Lippen und gehe ins Bad.
Während ich mich umziehe und wasche, höre ich, wie er drüben ebenfalls aufsteht.

Während des Frühstückes ist es ungewöhnlich still. Effie bringt irgentwann das Thema Mode an, sodass ich mich einfach zurück lehne und nicht mehr zuhöre. "Katniss?" fragt Effie "Was?" "Hörst du mir denn garnicht zu?" "Nimm es nicht persönlich Effie, aber das Thema Mode interessiert mich nicht." Sie seufzt auf und murmelt noch:"Und ich dachte es wäre wirklich ein Talent von dir.", allerdings laut genug, das ich sie hören kann. Sie meint das Designen. Nach den Hungerspielen wurde von mir erwartet, das ich ein Talent vorweisen konnte, Cinna designte Kleider und Outfits für mich und wir erzählten, dem Kapitol, das sie von mir seien, so musste ich mich nicht um ein Talent kümmern und Cinna und ich blieben in Kontakt.
"Es war Cinnas Talent, nicht meines." sage ich barsch und stehe auf. "Ich habe keinen Hunger mehr." Mit diesen Worten verlasse ich den Speisesaal und klettere auf das Dach.

Die Tribute Von Panem • Tödliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt