8. Kapitel

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Ich wache auf, die Tür geht auf und Snow kommt herein. Er zieht Prim hinter sich her. 'Lass sie los!' schreie ich. Ich will aufspringen und zu ihr rennen, aber ich kann mich keinen einzigen Zentimeter bewegen. 'Lass sie los.' schreie ich noch einmal mit dem Gedanken, er würde sie nie loslassen. Jetzt kommt auch Peeta ins Zimmer. Anstatt Prim zuhelfen, kommt er zu mir, legt seine Hände an meine Kehle und drückt zu. 'Peeta' schluchze ich.

Weinend setzte ich mich auf. 'Es war nur ein Albtraum.' versuche ich mich selbst zu beruhigen, aber es klappt nicht. Aufwachen ist keine Erleichterung. In der Realität habe ich sie nicht mehr, Prim.
Peeta kommt ins Zimmer. "Katniss?" fragt er. "Es war nur ein Traum." Er nickt. "Gute Nacht." "Peeta?" Er dreht sich um. "Bleibst du bei mir?" Schweigend geht er zu meinem Bett und klettert hinein. "Immer." sagt er, bevor er seinen Arm um mich legt.
Bei jeder Berührung, kribbelt es in meinem Bauch. Soll ich ihm sagen, was ich für ihn empfinde? Nein. Er fühlt bestimmt nicht das gleiche, oder? Mehr als 'Ich hasse dich.' kann er nicht sagen. Ein Versuch ist es wert.
Ich löse mich leicht aus seiner Umarmung und schaue in seine Blauen Augen. Ich hole einmal tief Luft, bevor ich sage:"Ich liebe dich, Peeta Mellark." Schweigen. Wahrscheinlich muss er die Worte finden, um mir beizubringen, das ich für ihn nichts bedeute.
"Katniss,..." setzt er an. Er findet doch sonst immer so gut die Worte. "Katniss, ich..." Sag es doch einfach, sag doch einfach, das du mich hasst, dann ist es wenigstens kalt und schmerzlos. "Ich, ich liebe dich so sehr, das es weh tut. Ich könnte mir keinen Tag ohne dich vorstellen." sagt er schließlich. Er, er liebt mich? Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht hiermit. Ich dachte, Snow hätte ihn so verändert, das er nichts mehr für mich, außer 'Hass' empfinden würde.
Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich beuge mich zu ihm, und küsse ihn. Meine Augenlieder schließen sich, ich vergesse alles um mich herum und lege meine Liebe zu Peeta in diesen einen bedeutvollen Kuss. Irgendwann schlafe ich in Peetas Armen, ohne jegliche Albträume ein.

Am nächsten Tag werde ich durch eine Lautsprecheransage geweckt, die verkündet, das wir in einer Stunde das Kapitol erreichen. Gut, ich hätte es keine Sekunde länger hier ausgehalten!
Peeta setzt sich neben mir auf. "Ich gehe mich mal fertig machen." sagt er, bevor er aufsteht und das Abteil verlässt.
Ich dusche und ziehe mir frische Sachen an, die ich in einem begehbaren Kleiderschrank finde.
Zu schnell kommen wir im Bahnhof an. Ich nehme meine Reisetasche und gehe mit Haymitch und Peeta raus. Erst jetzt bemerke ich, wie wenig mir das hier gefehlt hat. Tausende bunt verkleidete Kapitolwohner warten nur darauf uns sehen zu können. Sie sind wiederlich, jeder einzelne. Peeta nimmt meine Hand, um mir den nötigen Halt zu geben, den ich jetzt brauche. Die Masse wird immer dichter und mir wird übel.
Wankend laufe ich durch den Bahnhof, bis Haymitch meine Reisetasche nimmt. "Danke." flüstere ich ihm zu. Er nickt und lächelt. Wir kommen zu einem Auto, welches uns in ein Trainingscenter bringen soll. Allein schon der Gedanke, dort mehr als eine Nacht zu bleiben, macht mich wahnsinnig. Aber er ist bei mir und ich bin im so dankbar dafür.
Nach einer kurz Fahrt, betreten wir unser Apartment. Es ist, das welches wir in den 74. Hungerspielen hatten. Wie angewurzelt bleibe ich stehen. Erinnerungen kommen hoch. Mein Herz fängt wie wild an zu klopfen. "Peeta." flüstere ich, es ist das einzige, was ich über meine Lippen bringen kann. Ich falle auf den Boden. Peeta und Haymitch beugen sich über mich. In nehme alles nur noch durch einen Schleier war.
"Sie hyberventiliert." sagt Haymitch. "Peeta, ruf einen Arzt." Er springt auf und läuft weg. Dann schließe ich meine Augen und entgleite der Realität.






Die Tribute Von Panem • Tödliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt