Wodka ohne Eis

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Heiße Tränen laufen mir über das Gesicht.

Wie kann dieser Mistkerl nur denken, dass ich ihn nie richtig geliebt habe?? Ich wäre für ihn gestorben! Ich hätte meine Seele für ihn verkauft! Ich hätte alles für ihn getan. 

Ich nehme den Brief und zerreiße ihn in winzig kleine Stücke, die ich dann aus dem Fenster werfe. Er kann mich mal, Freunde werden! Er hat erst mein Leben zerstört und dann auch noch fast meine Beziehung! 

Er meinte zwar ICH wäre nicht gut genug für ihn als er mich verlassen hat, aber nein, er hat mich nicht verdient! Von mir aus kann er sich seine Entschuldigungen sonst wohin stecken. Freunde werden, na klar, als könnten wir jemals Freunde werden, wie naiv ist er überhaubt?? 

Mein Tränenfluss ist ausgetrocknet, doch der Schmerz in meinem Herzen ist noch da. 

Nein, ich will mich nicht wieder wegen IHM schlecht fühlen. So einen großen Einfluss auf meine Gefühle darf er nicht haben. Was kann ich dagegen jetzt nur tun? Zu Harry gehen geht schlecht, der ist in Seattle bei irgendeinem alten Freund. Vielleicht könnte ich.... ein Versuch ist es wert, es gibt ja für jeden ein erstes Mal.

Jetzt ist es Zeit Nägel mit Köpfen zu machen, ich packe meine Autoschlüssel, meine Brieftasche und meine Jacke und stürme auch schon runter zur Tür. Als ich unten meine Schuhe anziehen wollte, begegne ich Charly, der gerade zur Tür rein ist.

,,Wohin so stürmisch?" fragt er mich, ich versuche seinem Blick auszuweichen.

,,Ich treffe mich mit ein paar Freunden, warte nicht auf mich, es könnte spät werden." log ich und schon war ich verschwunden. Ich steige in meinen Transporter und schalte das Radio an, ja, laute Musik brauche ich jetzt, Ablenkung ist gerade das Beste für mich. Whatever von Cro läuft grad, eigentlich mag ich keine deutsche Musik, aber dieses Lied hat eine gute und nachvollziehbare Message. Ich drehe die Verstärker auf vollste Lautstärke, so laut, dass ich meine eigenen Gedanken kaum hören kann, gut.

Nach 10 min Fahrt bin ich endlich da. 

Ich stehe vor einer kleinen Bar am Rande der Stadt. Keiner sollte mich hier kennen. Denn wenn mich einer hier sehen würde, würde morgen die halbe Stadt denken, Chief Swans Tochter sei Alkoholiker. 

Ich stehe immer noch vor diesem etwas runter gekommenem Schuppen, das kommt merkwürdig also betrete ich die Bar. Sofort schlägt mir ein Gestank ins Gesicht. Abgestandenes Bier und Kotze, okey, damit kann ich leben. Und jetzt brauche ich einen Drink!

Ich steuere geradewegs auf den Barkeeper zu.

Ein junger Mann, groß gewachsen , blonde Haare und ein atemberaubendes Lächeln. Ich gehe jede Wette ein, dass er mit seinem Lachen jedes Mädchen rumkriegt.

Als er mich sieht, fangen seine Augen an zu strahlen, doch bei mir wird er auf eine Wand stoßen. Ich bin heute nur hier, um mich zu betäuben, zu betrinken und um alles zu vergessen, was Edward betrifft. 

Ich setzte mich auf einen Hocker und schon kommt auch der junge Mann zu mir und stellt sich vor.

,,Hey, ich bin Tom, was kann ich dir bringen?"er schenkt mir anscheinend sein wärmstes Lächeln, doch mich lässt es kalt.

,,Wodka, ohne Eis." ,,Uhh, heute also etwas Hartes."dafür kassiert er einen verständnislosen Blick, was fällt dem Typen ein, einen so hirnlosen Kommentar abzugeben. Sowas brauch ich jetzt echt nicht. 

Und da kommt auch schon mein Drink. Ich kippe ihn auf ex runter ,,Noch Einen!" ,,Bist du dir da sicher Süße?" fragt Tom belustigt. ,,Seh ich so aus, als würde ich Scherzen? Jetzt hör auf Scheiße zu reden und mach deinen Job!" ,,Okey, okey, chill mal! Dann nicht." sein Gesicht verfinstert sich, er füllt mein Glas wieder auf und geht weg. Dieses kippe ich auch in einem Zug runter. Die klare Flüssigkeit brennt in meiner Kehle, doch nach wenigen Augenblicken ebbt das Brennen ab und ein wohliges Gefühl macht sich in mir breit. Ich spüre eine Wärme, die in meinem Bauch anfängt und sich langsam in meinem ganzen Körper ausbreitet. Ich fühle mich gut, total leicht, als würde ich auf Wolken schweben. Ich schließe die Augen und genieße den Moment der Ruhe in meinem Kopf, bis sich Edward wieder in meine Gedanken schleicht. Kann er mich nicht einmal in Ruhe lassen? Arschloch.

Why again?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt