Kapitel 3

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Celeste

Mit schnellen Schritten betrat ich den großen Hörsaal und suchte mir einen Platz.

Staunend blickte ich mich in dem Saal um und kann es immer noch nicht so recht glauben das ich auf dem College angenommen wurde. Ich betrachtete weiter den Saal und beobachte wie immer mehr Studenten den Saal betraten und sich einen Platz suchen. Viele hatten einen langweiligen Gesichtsausdruck im Gesicht was daraus schließen lässt das sie wahrscheinlich schon länger hier sind und die Lust daran verloren haben oder es für nichts besonderes mehr halten. Andere wiederum steht die Begeisterung ins Gesicht geschrieben.

Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter und ich drehte meinen Kopf erschrocken nach rechts. ,,du sitzt auf meinem Platz "sagte der Junge der mir auf die Schulter getippt hat direkt. Er hatte blonde verwuschelte Haare und strahlend blaue Augen. Er sah aus wie ein typischer sunnyboy. ,, I-ich dachte hier gibt es keine Sitzordnung." Stotterte ich etwas unbeholfen und Klatschte mir Daraufhin innerlich auf die Stirn. Wieso stottre ich auch?

"stimmt schon aber ich sitze immer auf diesem Platz"
Antwortet er und zeigt auf meinem.... tut mir leid " seinen" Platz um seine Aussage zu verdeutlichen.
"setz dich doch einfach auf einen anderen Platz hier gibt es noch genug andere die frei sind" sage ich und zeige durch den Hörsaal um dieses Mal meine Aussage zu verdeutlichen. Empört schüttelt er den Kopf worauf hin ich die Augen verdrehe.
Bevor ich nachfragen kann fängt er an mir einen ewig langen Vortrag darüber zu erzählen warum ausgerechnet er unbedingt auf diesem Platz sitzen muss und was den Platz so besonders macht.
Völlig verstört Rutsche ich am Ende seines Vortrages einen Platz weiter sodass er sich nun zufrieden auf "seinen" niederlässt.

" ich bin übrigens Luke"
"Celeste" antworte ich immer noch verwirrt und sichtlich genervt.

Wir unterhielten uns noch eine Weile über Gott und die Welt und es stellte sich raus, dass er doch mehr als nur in Ordnung war.. Eigentlich hat zwar nur er über Gott und die Welt geredet und ich habe zugehört aber das machte ihn nicht weniger sympathisch. Als die Vorlesung zu Ende war tauschten wir noch schnell Nummern aus,nachdem er mich gefragt hat, und umarmten uns zum Abschluss noch. Um uns noch etwas besser kennen zu lernen haben wir ausgemacht das wir uns heute Nachmittag noch in einem Café, hier in der Nähe treffen wollen.

Nachdem ich noch zwei weitere Vorlesungen hatte machte ich mich auf den Weg zu dem Café in dem ich mich mit Luke treffen wollte. Dort angekommen setzte ich mich etwas weiter hinten an einen Tisch und holte mein Handy aus meiner Tasche da ich eine neue Nachricht von einer unbekannten Nummer hatte.

Ich bin in 5 Minuten da~Luke

Ich speicherte seine Nummer schnell ein und steckte mein Handy wieder zurück in meinen Tasche. Nach wenigen Minuten betrat Luke auch schon das Café und blickte sich suchend um. Als er mich entdeckt bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen und er kam mit schnellen Schritten auf mich zu.

Wir umarmten uns kurz zur Begrüßung und nahmen dann Platz.
,,woher kennst du das Café? Bist du öfters hier?" Fing ich ein Gespräch an. Erwartungsvoll blickte ich ihn an.
,,früher war ich oft mit meiner grandma hier und sie hat mir dann immer Geschichten aus ihrer Jugend erzählt. sie ist zwar vor 2 Jahren  an Altersschwäche gestorben aber dennoch komme ich sehr oft hier her."
Antwortete er mit einem leicht traurigen Blick doch dieser wurde schnell wieder durch ein Lächeln ersetzt.
,,das tut mir leid sie war bestimmt eine echt tolle Person"
antwortete ich da ich nicht wusste was ich in diesem Moment sagen sollte.
Er öffnete seinen Mund um etwas zu sagen doch wurde von einer Bedingung unterbrochen welche sich mit Stift und Block vor unseren Tisch stellte.
,,was darf es denn für euch sein?" Fragte sie in einem freundlich Ton und blickte mich an.
,,einen warmen Kakao und ein Stück Schokokuchen, bitte." Sagte ich ebenfalls freundlich.
,,und sie?" Fragte sie in die Richtung von Luke.
,,einen Kaffee und ebenfalls ein Stück Schokokuchen" sagte er worauf sie nickte, es in ihrem Block notierte und verschwand.

Wir redeten noch über die verschiedensten Themen bis unsere Bestellung kam und wir Fürs erste mit unserem Essen beschäftigt haben. Er erzählte mir viel von seiner Kindheit und einer peinlichen Aktionen die er einmal getan hat als er betrunken war.
,,und du hast ernsthaft auf das Kleid deiner ex-Freundin gekotzt?" fragte ich noch immer lachend und nahm einen weitern Bissen von meinem Kuchen welcher nebenbei gesagt echt total lecker war.
,,ja, du hättest ihren Blick sehen sollen. Der war echt unbezahlbar" lachte er ebenfalls und trank einen Schluck von seinem Kaffee. 

Wir saßen noch ungefähr eine Stunde in dem kleinen Café und aßen, redeten und lachten. Als es draußen schon etwas dämmerte beschlossen wir zu gehen.

Wir riefen eine Bedienung und Luke bezahlte für uns beide. Anfangs wollte ich es nicht doch er hat keine Widerworte geduldet bis ich schließlich nachgegeben hatte.
In der kurzen Zeit in der ich Luke kennengelernt hatte, habe ich Luke echt lieb gewonnen und es herrscht eine erstaunlich angenehme Stimmung zwischen uns.

Vor dem Café bot er mir an mich zu fahren doch ich lehnte dankend ab da der Weg nicht weit war. Wir verabschiedeten uns noch mit einer Umarmung und schon machte ich mich auf den zu meiner neuen Wohnung.
Es fing bereits an zu dämmern und langsam fühlte ich mich unwohl. Ich verschnellerte meinen Schritt, aber ein seltsames, unwohles Gefühl machte sich in mir breit.

Als ich schon die Hälfte des Weges hinter mir hatte fühlte ich mich  beobachtet. Ich bildete es mir bestimmt nur ein, dennoch drehte ich mich einmal um meine eigene Achse doch entdeckte Niemanden. Ich redete mir ein das es nur reine Einbildung ist dennoch, verschnellerte ich meine Schritte nochmal ein bisschen mehr. Plötzlich ertönten Schritte hinter mir, Angst machte sich in meinen Körper breit und noch bevor ich mich umdrehen konnte schlang jemand feste einen Arm um meinen Bauch und drückte mir ein, ich vermute in chloroform getränktes Tuch auf den Mund. Ich strampelte, versuchte mich zu befreien und zu schreien doch ehe ich mich versah verlor ich das Bewusstsein. Das letzte was ich hörte war wie jemand ,,endlich bist du  meins."flüsterte ehe alles schwarz wurde.

Langsam öffnete ich meine Augen, kniff sie darauf allerdings sofort wieder zu, da mich das Licht blendete welches durch das Fenster hindurch scheinte. Ich wagte einen zweiten Versuch und schaffte es nach ein paar Sekunden auch. Ich lag in einem fremden Bett stellte ich sofort fest. Von fesseln oder sonstigem keine Spur. Wo bin ich? das letzte woran ich mich erinnern konnte war wie mir jemand ein Tuch auf den Mund gedrückt hatte. Das wars. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich wurde entführt! Panisch stand ich vom Bett auf und rüttelte an der Tür doch sie blieb verschlossen.
,,lass mich hier raus" schrie ich und hämmerte mit geballten Fäusten gegen die Tür. Doch es blieb wie erwartet still.
Wo bin ich hier nur gelandet?

Schlussendlich gab ich es auf und schaute mich im Raum ein wenig um. In ihm befand sich ein großer Kleiderschrank, ein großes Himmelbett und eine weitere Tür wo ich das Badezimmer vermutete. seufzend legte ich mich zurück ins Bett und überlegte wie ich hier wieder raus komme. Selbst durch das Fenster würde ich es nicht raus schaffen da es zum einen verschlossen ist und zum anderen befinde ich mich im zweiten Stock was die Idee einfach raus zu springen auch unmöglich macht.
Tränen sammelten sich in meinen Augen und verzweifelt wischte ich mir die Tränen von den Wangen. Ich muss dafür sorgen, dass ich hier so schnell wie möglich raus komme.

Plötzlich ging die Tür auf und ein Mann trat herein. Mit großen Augen starrte ich erschrocken den muskulösen Mann vor mir an der langsam auf mich zu kam.
Ich schätze ihn auf Anfang 20. Er hatte volle, braune Haare und leuchtend grüne Augen, einzigartig grüne Augen. Doch sie spiegelten pure Kälte  wieder.

Direkt vor mir blieb er stehen und schaute auf mich herab, durchbohrte mich mit seinem Blick. Mein kompletter Körper zitterte und mir kamen schon wieder die Tränen welche ich dieses Mal gekonnt unterdrückte. Ich darf vor ihm auf keinen Fall schwach wirken.
Das ändert allerdings nicht an der Tatsache, dass er mich unheimlich mit seiner Präsenz einschüchtert.

,,endlich meins" flüsterte er und durchbrach somit die stille.

Ein beginnender Albtraum und ich hab das gefühl das ich in etwas schlimmeres reingeraten bin als ich zunächst gedacht habe.

Forever mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt