Iced Magic {SuLay}

Kapitel 11

"Oh mein...", entwich es Suho leise. Yixing war übel zugerichtet worden.
Er hielt sich stöhnend den Bauch, sein linkes Auge war blau, seine Nase blutete und alles an Yixing tat ihm weh.
Und was Suho am meisten wunderte war... ihm tat es weh. Nicht Yixing, sondern Suho. Es tat Suho selbst weh, Yizing so zu sehen. So zusammengebrochen, so verletzt.
"Aish...", flüsterte Suho leise und wollte ihm aufhelfen.
"Lass... lass mich in Ruhe!", wimmerte Yixing. "Geh... geh bitte weg!"

"Wag es nicht, auch nur in die Nähe von Suho zu gehen", knurrte Chanyeol.
"Oder ihn auch nur anzusprechen!", meinte Baekhyun.
"Halt dich einfach von ihm fern", meinte Jongin.
"Lass ihn einfach in Ruhe", fügte Kyungsoo hinzu.
Yixing kniff dir Lippen zusammen und nickte leicht.
"Sonst... weißt du ja, was passiert" Chanyeol hielt ihm grinsend die Faust vors Gesicht.
Baekhyun grinste. "Das sollte Warnung genug sein. Komm, Channie, gehen wir!"

"Ich will dir nur helfen" Suho nahm ein Taschentuch raus und fing an, Yixings Gesicht von dem Blut zu säubern, doch dieser hielt schwach Suhos Handgelenk fest.
"Lass... lass das... bitte" Es kostete Yixing viel Kraft überhaupt etwas zu sagen.
"Shht, du sagst jetzt nichts... du bist so schlimm zugerichtet worden! Ich kann dich so nicht lassen!", meinte Suho bestimmt. "Ich helfe dir-"
"Lass es... bitte", hauchte Yixing mit Tränen in den Augen. "Wegen dir..."
Seine Stimme brach ab. Yixing keuchte vor Schmerzen auf und langsam fielen seine Augen zu und er kippte weg.
"Yixing? YIXING?" Pansich zog Suho den Jungen zu sich. "Verdammt!"
Suho trug Yixing auf den Rücken hoch. Yixings und seine Tasche hing er sich über seine Arme.
"Yixing!", versuchte er es nochmal, doch vergeblich. "Mist!"
Mit raschen Schritten eilte er in de Schule zurück, direkt ins Sanitätszimmer. Dort war jedoch niemand zu sehen.
Fluchend lief Suho wieder raus aus der Schule. Es war schon später Nachmittag, fast Abend. Wer hält sich um diese Uhrzeit bitte noch in der Schule auf?

Suho kramte mit Mühe und Not seinen Autoschlüssel raus und legte Yixing auf die Rückbank. Die Taschen schmiss er auf den Beifahrersitz und schon düste er los.
"Verdammt, Yixing", murmelte Suho und trat aufs Gas. "Was stellst du nur für Sachen an... Chanyeol, Baekhyun, Jongin, Kyungsoo, was stellt IHR nur für Sachen an?"
Unentwegs murmelte Suho vor sich hin, führte Selbstgespräche und warf immer wieder flüchtige Blicke hinter zu Yixing.
"Oh Mist!" Er trat auf die Bremse und das Auto kam quietschend vor einer roten Ampel zu stehen. "Ich hab doch keine Ahnung, wo du wohnst! Zu Sehun und Luhan können wir jetzt auch nicht..." Er biss sich auf die Lippe, ehe er sich wieder auf die Straße konzentrierte und losfuhr, denn die Ampel wurde wieder grün.
"Ich nehm dich einfach zu mir nach Hause mit... hoffe das macht dir nichts aus"

Langsam kam das Auto in der Einfahrt zum Stehen und Suho atmete erleichtert aus, ehe er klingelte und wieder zum Auto eilte.
Die Tür wurde geöffnet und eine verwirrte Yoona stand da.
"Oppa, was..."
"Yoona, hilf mir!" Suho trug Yixing auf dem Rücken. "Du nimmst die Taschen vom Beifahrersitz und sperrst das Auto ab. Fragen bitte später!"
Suho schritt mit Yixing auf seinem Rücken ins Haus.
Yoona zuckte irritiert mit den Schultern, holte die Taschen und sperrte auch das Auto ab, wie Suho es ihr gesagt hatte, ehe sie ihm ins Haus folgte. Suho saß da schon. Neben der Couch, auf welcher Yixing lag.
"Lass mich machen, oppa" Sie kniete sich hin.
Yoona, ist zwar jünger als Suho, aber dafür sehr schlau, weshalb sie die Schule früh beendet hatte und mit ihrem Medizinstudium begonnen hatte.
Ihre Eltern, stinkreich und kümmern sich nur um die Arbeit, wohnen in Busan (ik in Seoul aber EGAL XD), weshalb die Geschwister auch alleine in Seoul lebten.
Schweigend verarztete Yoona ihn und schweigend saß auch Suho daneben und beobachtete sie.

Als sie schließlich fertig war, richtete sie sich auf und seufzte.
"Oppa..."
Suho sah weg. "Ich weiß..."
"Nein, tust du nicht!", unterbrach sie ihn.
"Was?" Suho sah auf.
"Wie lange willst du es deiner Schwester noch verschweigen, oppa?" Sie verschränkte die Arme und schmollte leicht. "Ich bekomm das doch alles mit, Suho! Alles von deiner Schule!"
"Oh..." Beschämt ließ Suho den Kopf sinken. Er hatte das mit den Schlägereien mit Yixing ihr nie erzählt. Die letzte Person, die Suho enttäuschen wollte, war seinen eigene Schwester Yoona.
"Warum nur, oppa?" Sie bekam leicht wässrige Augen. "Wolltest du nicht immer ein Vorbild für mich sein? Wolltest du nicht immer deiner kleinen Schwester zeigen, wo es lang geht? Willst du etwa, dass ich... Leute halb tot schlage?!"
"So ist es nicht, Yoona", flüsterte Suho. "Diesmal... diesmal war ich es echt nicht..."
"DIESMAL!" Yoona stand auf und stampfte mit ihrem Fuß leicht auf, während sie mit Tränen in den Augen schmollte. "Was heißt diesmal, oppa?! Sonst etwa immer? Aber diesmal nicht?!"
"Yoona...", murmelte Suho fast tonlos. "Ich... es tut mir Leid..." Suho brach in Tränen aus, wohingegen Yoona ihn geschockt ansah und ihn dann schnell in den Arm nahm.
"Oppa...", meinte sie dann leise. "Warum? Warum hast du ihm das angetan?"
"Er... er hat alle Aufmerksamkeit sofort auf sich gezogen, als er an die Schule kam. Der stumme Junge, wurde er immer genannt", begann Suho mit belegter Stimme zu erzählen. "Du weißt, welche Vergangenheit Chanyeol, Baekhyun, Kyungsoo und Jongin durchmachen mussten. Jongdae und Minseok waren eigentlich nie wirklich dabei. Die hängen ja in letzter Zeit eh mit den zwei Neuen Schülern ab.
Jedenfalls... hat Yixing sie einfach so krass an ihre Vergangenheit erinnert. Aber Chanyeol, Baekhyun, Jongin und Kyungsoo werden nicht gerne an ihre Vergangenheit erinnert. Da können die sehr... unangenehm werden. Ich weißt, Yixing hat es auch nur unbeabsichtigt gemacht, aber die vier haben es nicht ausgehalten. Und dann begann das eben... mit den Schlägerein"
"Und du warst dabei?!" Yoona sah ihn fassungslos an.
"Ich... ich wollte es auch nicht. Aber... meine Loyalität gegenüber meinen Freunden hat... hat gesiegt...", murmelte Suho.
Yoona sprang auf. "Was ist mit den Loyalität gegenüber deiner Schwester?!" Ihre Stimme brach ab. Sie schluckte schwer und weinte. "Was du mir alles versprochen hast?! Mein Vorbild zu sein?! Ein toller großer Bruder?! Du bist das Letzte, Suho!"
Suho sah auf den Boden. "Ich weiß..."
Er stand auf und verschwand in seinem Zimmer.

Blinzelnd schlug Yixing die Augen auf.
"Wer... wer bist du?"