Gott will mich quälen. Seit Marc weg ist, habe ich das Gefühl, als ob die Zeit langsamer vergehen würde und mich auslacht. Ich bin nicht mehr ich selbst. Ich bin verrückt vor Sorge. Jedes Mal wenn ein Wächter kommt beginne ich sofort zu schreien: Wie geht es ihm? Wo ist er? Wann kommt er zurück? Kann ich ihn sehen?
Die anderen haben sich schon daran gewöht. Aber eigentlich habe ich es nur Tim zuverdanken, dass ich noch nicht völlig ausgetickt bin und wie eine Verrückte umherrenne.
Wie sooft, seit Marc weg ist, liege ich in Tims Armen. "Danke", flüstere ich. Alle schlafen, nur wir nicht. Wie sonst auch. "Wofür?" "Dafür, dass du mich nicht alleine lässt." "Ich würde dich niemals alleine lassen. Ausserdem bist du toll, so wie du bist, mit all deinen Macken. Mel, ich..." Er bricht ab, aber ich glaube, ich weiss was er sagen will. Tim schaut mich mit seinen blauen Augen an. "Ich..." Dieses Mal unterbreche ich ihn, in dem ich ihn küsse. Zuerst ist er etwas erstaunt, doch dann erwidert Tim ihn. "Ich liebe dich Mel", flüstert er nach dem Kuss. "Ich dich auch." Tim erzählt mir noch was, aber ich schlafe ein. Es war einfach zu viel aufregung in der letzten Zeit.
"Mel. Meeel." Ich werde von einer sanften Stimme geweckt, die meinen Namen in mein Ohr flüstert. "Was ist?", nuschle ich noch im Halbschlaf. "Er ist wieder da", flüstert die Stimme. Sofort bin ich hellwach und springe aus dem Bett. Keine gute Idee. Es wird für einen kurzen Augenblick um mich herum schwarz und i h schwanke. Dann ist es auch schon wieder vorbei.
Ich laufe schnell zum Bett meines Bruders.
Er ist wieder da. Nur dieser Gedanke schwirrt durch meinen Kopf. Ich setze mich neben seinen Kopf auf den Boden und streiche mit meiner Hand über seine braunen Haare. "Mel?", fragt er leise. "Ja, ich bin da. Schlaf weiter." Ich beginne die Melodie von You & I zu summen. "Das kenn ich", flüstert er. Dad sang es mir immer vor, wenn ich ins Bett musste." Ich stelle mir das vor und bei diesem Gedanken muss ich lächeln. Neben mir beginnt jemand leise das Lied zu singen. Ich schaue auf und blicke in das lächelnde Gesicht von Tim. Marcs Atem wird gleichmässiger. Er ist wieder eingeschlafen. Ich stehe wieder auf und Tim legt seine Arme um meine Hüfte. "Sind wir jetzt zusammen?", fragt er. "Willst du das denn?", frage ich, während ich mich umdrehe und meine Stirn gegen seine lege. "Auf jedenfall." Ich küsse Tim. Er ist mein erster Freund. Ich bin nicht der Typ, der sich gerne vorstellt. Das müssen andere für mich übernehmen. Ich wollte jedoch nie viele Freunde. Ich war eigentlich immer mit einer besten Freundin oder einem besten Freund zufrieden. Das bin ich jetzt immer noch. Bloss dass ich jetzt eine beste Freundin und einen Freund habe. "Worüber denkst du nach?", reisst Mich Tim aus meinen Überlegungen. "Über Freunde", antworte ich nur knapp. Verwirrt schaut Tim mich an. "Ist nicht so schlimm, wenn du das nicht verstehst", lächle ich. "Komm", sage ich umd ziehe Tim zu meinem Bett. Wir setzen uns ich lehne mich an meinen Freund. Diese beiden Wörter gefallen mir. Mein Freund."Was machen wir jetzt?", fragt Tim. Ich weiss aber nichh genau, was er meint. Meint er Marc oder uns oder wie wir hier weg kommen. Ich weiss es nicht. Darum zucke ich nur mit den Schultern. Ich schaue auf meinen friedlich schlafenden Bruder. "Ich wünsche mir, dass wir möglichst bald hier raus sind." "Da bist du nicht die einzigste. Wenn ich könnte würde ich sofort verschwinden und hilfe holen. Du bist stark." Verwundert schau ich an.
"Schau dich um. Viele haben die Hoffnung schon aufgegeben, dass wir hier raus kommen. Du bist jedoch schon am längsten hier. Du bist eine Kämpferin.
Das Leben zwingt uns oft in die Knie. Aber es ist entscheidend ob wir wieder aufstehen oder ob wir einfach aufgeben und liegen bleiben. Du jedoch Mel, du kannst nicht liegen bleiben.
Ich glaube, wenn du nicht hier wärst, hätte ich meine Hoffnug auch schon aufgegeben, genau wie Marc oder Chloe. Du bistder Funke, der nicht verlischt."
Ich bin faszinird von seiner Rede. So etwas habe ich noch nie gehört. Ich umarme Tim. "Danke. Aber weisst du wer mein Funke ist?" Tim schüttelt den Kopf. "Das sind du und Marc. Ihr seid meine Funken."
"Antreten!", brüllt jemand.
Tim und ich schrecken hoch. Wir waren so sehr in unser Gespräch vertieft, dass mir gar ncht aufgefallen ist, dass jemand den Raum betreten hat.
Ich und Tim erheben uns. Dann wecke ich Marc, der langsam aufsteht. Er nimmt meine Hand und ich drücke sie leicht. "Aufstellen wie folgt: Payne, Styles, Malik, Horan, Tomlinson." Wir stellen uns so, in den Familien hin. Ich mustere den Typ, der vor uns steht. Er ist gross hat aber einen kleinen Ranzen. Es ist ebenfalls maskiert, wie die anderen Männer. Aber er hat irgendwie mehr Autorität. Viellicht der Oberkidnapper.
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Die Suche
FanfictionMel wächst in einem Kinder- und Jugendheim in Süden Englands auf. Die Heimleiterin sagte ihr, dass ihre Eltern tot seien. Das einzige, was sie von ihnen noch hat, ist ein grosser Plüschhund und ein Bilderbuch. Doch an ihrem 18. Geburtstag bekommt si...