Our Little Secret.

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> Part 1

"Das kleine fette Schweinchen sitzt mal wieder alleine rum und lernt", kicherte Mira und warf ihre blondierten Haare zurück. "Was auch sonst."

"Bitte ... lass mich einfach in Ruhe", flüsterte ich, aus Angst meine Stimme würde zittern. Obwohl ich jeden Tag aufs Neue beleidigt wurde, verletzte es mich immer wieder, doch ich gab mein Bestes mir nichts anmerken zu lassen. Das war meine einzige Chance, sie zu vertreiben.

"Tja, so ist das halt, wenn man keine Freunde hat", lachte Mike, der neben Mira aufgetaucht war und ihre Taille umfasste. "Aber wer will schon mit dir befreundet sein?" Kichernd liefen sie weiter.

Atme tief durch, Aria. Lass dir nichts anmerken, bloß nicht losheulen. Doch sie hatten recht; ich hatte keine Freunde. Wie jeden Tag saß ich in der hintersten Ecke der Caféteria, alleine an einem Tisch, ein Buch vor mir aufgeschlagen. Essen tat ich hier nie.. ich hatte einfach Angst, dass es die anderen noch mehr anstachelten würde, mich zu verhöhnen. Aber egal was ich tat - ob ich nun was aß, einfach nur aus dem Fenster starrte oder las - sie fanden immer irgendwas, womit sie mich verletzen konnten.

Endlich klingelte es zur siebten Stunde und ich packte meine Sachen zusammen, damit ich nicht zu spät kam. Wir hatten Englisch bei Mrs Wiehert und da kam man lieber pünktlich, wenn man nicht noch bis zur achten Stunde bleiben wollte.

Ich ließ mich schnell auf meinem Platz neben Joline sinken.

"Hi", murmelte ich und sie warf mir ein kleines Lächeln zu. "Hey."

Joline und ich waren zwar keine Freunde, aber sie war so ziemlich die Einzige, die wenigstens freundlich zu mir war.

"Morgen alle zusammen!" Mrs Wiehert stellte ihre hässliche, große Aktentasche auf den Pult ab und klatschte in die Hände. "Wir werden heute eine Partnerarbeit machen. Dazu werde ich euch verschiedene Kurzgeschichten austeilen und ihr werdet dann zu zweit darüber diskutieren, was der Autor uns mitteilen will."

Genervtes Murmeln machte sich in der Klasse breit.

"Und diesmal werde ich euch einen Partner zuteilen."

Lautes Stöhnen diesmal, aber keiner wagte zu widersprechen.

Mrs Wiehert teilte uns nun einen Partner zu, während sie die Geschichten austeilte. ".. Mira macht mit Tobias und Mike du machst mit Aria." Oh nein, bitte nicht..

Schnell warf ich ihm ein Blick zu. Mike zog eine angewiderte Grimasse und Mira warf ihm einen mitfühlenden Blick zu.

Ich seufzte leise und begab mich auf den Weg zu Mike. Ich ließ mich auf dem Stuhl neben ihm sinken, aber er rückte bis an den Rand seines Tisches. Ich presste die Lippen zusammen und schaute auf das Blatt, welches Mrs Wiehert ausgeteilt hatte. Auch das noch.

Es ging um ein Mädchen, dass von ihrer Klasse gehänselt und allmählich verzweifelt wurde. Sie wusste nicht mehr weiter und beschloss sich Hilfe zu holen. Obwohl sie nicht wirklich daran glaubte, wollte sie es wenigstens versuchen, bevor sie endgültig aufgab. Und siehe da - schließlich wurde alles besser, sie fand Freunde und war glücklich.

Paah, wer's glaubt. Das war doch nichts als eine jämmerliche kleine Geschichte. Im wahren Leben war es nicht so einfach. Und ich sprach aus Erfahrung.

Mike lachte belustigt auf. "Wie passend", sagte er laut genug, dass alle in der Klasse ihn hören konnten. Er las ein paar Passagen laut vor, wobei er meinen Namen verwendete anstatt den, des Mädchens. Die ganze Klasse brach in Gelächter aus und ich vergrub mein Gesicht in den Händen. Ich bemerkte, dass ich weinte erst als meinte Hände langsam nass wurden.

"Mike, es reicht!", warnte die Lehrerin. Doch er bemerkte meine Tränen und das schien ihn noch mehr anzuspornen.

"Ohh, das kleine Schweinchen heult. War das zu viel für dich? Kommst du damit nicht klar? Mach dir nichts draus - wir kommen alle nicht mir dir klar." Und er lachte. Alle lachten. Mal wieder lachten mich alle aus.

Ich sprang auf und rannte aus der Klasse.

Einfach weg. Ich wollte einfach nur ganz weit weg.


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