Kapitel 2

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Seit zwei Stunden sah ich ihr schon zu, wie sie mein Zimmer aufräumte. Sie räumte meine Sachen in den Schrank oder machte die Waschmaschine fertig, um meine dreckige Wäsche zu waschen. Essensreste und dreckiges Geschirr brachte sie in die Küche. Die Briefe meiner Familie, die weder gelesen noch geöffnet sind, packte sie auf meinen Schreibtisch um sich dann dem restlichen Chaos zu widmen. Einen großen Teil von undefinierbarem Zeug schmiss sie einfach weg. Als sie dann endlich fertig war, setzte sie sich zu mir aufs Bett und sah mich abwartend an. „Was ist?", fragte ich sie. „Was soll ich jetzt machen?", fragte sie lächelnd. Sie lächelt obwohl sie gerade mein Zimmer aufräumen musste? „Du kannst jetzt gerne abhauen.", motzte ich. „Wieso? Was willst du denn machen?", fragte sie mich wieder mit ihrer nervenden Stimme. „Ich will schlafen und deswegen sollst du raus!" „Aber es ist doch schon um eins! Du kannst doch jetzt nicht wieder schlafen!", erinnerte sie mich. Ich allerdings nahm demonstrierend meine Bettdecke , legte mich hin und zog die Decke komplett über mich. „Darf ich denn wenigstens mit hier bleiben?", fragte sie leise, woraufhin ich nur maulte: „Von mir aus" Und ehe ich mich versah lang sie neben mir, noch dazu mit unter meiner Decke und nah an mich gekuschelt. Genervt stöhnte ich auf, was sie aber anscheinend nicht störte. Würde man uns so sehen, dachte man bestimmt auch wir wären ein süßes Pärchen, aber schon allein dieser Gedanke brachte mir einen Kotzreiz. Ich hasste Beziehungen. Sie sind unnötig und jedem außenstehenden nerven sie, darunter auch mich. Ich spürte ein regelmäßiges Atmen an meinem Arm. Hatte sie sich ernsthaft an meinen Arm gekuschelt? Angewidert zog ich meinen Arm weg, was sich allerdings als Fehler herausstellte, als sie nämlich weiter zu mir rutschte und ich somit gezwungen war, meinen Arm um sie zulegen. Ich sah kurz zu ihr und hätte sogar schwören können ein Lächeln ihrerseits zu sehen. Vielleicht war das auch nur Einbildung, aber wieso sollte ich mir so was einbilden? Das kommt ja so rüber, als wenn ich wollte das sie lächelt. Aber man muss sagen sie hatte ein schönes Lächeln, wie sich ihre Lippen leicht öffneten, sodass man ihre weißen Zähne sehen kann und ihre Mundwinkel die nach oben gingen, sowie ihre süßen Grübchen die hervorkamen. Meine Gedanken gingen in eine völlig falsche Richtung und ich hatte das Gefühl das diese Mädchen vielleicht doch mehr, als nur ein Sklave ist. War ich gerade wirklich dabei mich zu verlieben? Wie erbärmlich. Nein! Nein das ging nicht! Ich kann mich nicht verlieben. Das ist alles nur schon wieder Einbildung. Dieses Mädchen neben mir ist nur mein kleiner Sklave. Nichts weiter. Sie ist nur da um mein Zimmer aufzuräumen, mir Essen zu machen und für mich da zu sein. Bei diesem Gedanken, schloss ich meine Augen und tauchte ab ins Reich der Träume und Erinnerungen

Ich hatte nur noch wenige Meter vor mir. Ich konnte mein Ziel sehen. Ich darf jetzt bloß keine Fehler machen. Ich sah mich kurz um und erblickte zwei Spieler des anderen Teams. Ich merkte wie sie aufholten, doch mich konnte jetzt niemand aufhalten. Das war jetzt meine Chance. Wir haben nur noch wenige Sekunden, bis das Spiel vorbei war. Bisher stand es unentschieden und ich könnte jetzt das entscheidende Tor machen. Ich atmete tief durch, berechnete alles nochmal genau aus, bis ich den Ball in Richtung des Tors schoss und hoffte auf das entscheidende Tor. Ich sah wie die Anzeige die Sekunden runterzählte. Und auf einmal schrien sie los.Ich hatte den Ball komplett aus den Augen verloren, aber anscheinend war er ins Tor. Ich stand nur regungslos da und sah mich um. Mein Team kam auf mich zu gerannt und ich wurde von ihnen in eine Umarmung gezogen, doch ich regte mich keinesfalls. Ich hielt nur Ausschau nach einer Person, allerdings saß sie nicht mehr auf ihrem Platz. Ehe ich mich versah, entdeckte ich sie auf dem Feld. Ich drängte mich aus der Umarmung meines Teams und lief zu ihr. Sie schloss mich gleich in eine Umarmung und flüsterte leise in mein Ohr; „Das hast du gut gemacht Boo" Ich konnte nicht anders als zu grinsen. Ich habe das entscheidende Tor gemacht und jetzt halte ich mein Mädchen in den Armen. „Ich liebe dich", sagte ich genauso leise wie sie, bevor sich meine Lippen auf ihre legten...

Ich wurde aus meinen Traum, sowie aus meinen Schaf gerissen, als sich neben mir etwas bewegte. Ich öffnete meine Augen und sah gleich in die braunen Augen von Lyn. „Hab ich dich geweckt? Tut mir Leid", meinte sie und sah entschuldigend zu mir. „Schon okay", murmelte ich und warf die Bettdecke zur Seite und stand auf. „Wo gehst du hin?", fragte sie mich. „Ich geh duschen, damit ich gleich weg kann.", sagte ich und mal wieder konnte man einen genervten Unterton vernehmen. „Ist das dein Erst?", fragte sie, „Du schläfst den ganzen Tag um jetzt wegzugehen? Wo willst du hin?" „Ich treffe mich mit Freunden. Du kannst jetzt erst mal machen was du willst. Aber wehe du gehst ohne meine Erlaubnis in mein Zimmer!", warnte ich sie. Sie nickte nur, während ich meine Sachen nahm und ins Bad ging und abschloss. Ich legte meine Sachen auf einen Stuhl, zog mich aus und schmiss die dreckigen Sachen auf den Boden. Danach stieg ich in die Dusche, machte das warme Wasser an und ließ es über meinen Körper laufen. Wieso hatte ich von ihr geträumt? Wieso ausgerechnet von ihr? Ich dachte ich wäre längst über sie hinweg. Jetzt verfolgt sie mich schon in meine Träume. Ich wollte sie doch endgültig vergessen. Nach 3 Jahren hätte ich sie doch endlich vergessen können.Ich sollte nicht mehr an sie denken. Sie ist es nicht wert. Ich musste versuchen an etwas anderes zu denken, wobei mir die Dusche überhaupt nichts brachte. Also stieg ich wieder aus dieser und zog mir frische Sachen an. Danach ging ich aus dem Bad und rief: „Lyn mach mal das Bad sauber!" Ich bekam nicht mehr mit ob sie überhaupt ins Bad ging, aber das war mir auch egal. Ich war unten im Flur und zog mir meine Schuhe, sowie Jacke an um dann das Haus zu verlassen und um zu meinen Freunden zu gehen. 

Etwa gegen um vier in der Nacht hatte ich den richtigen Weg nach Hause gefunden. Ich ging ins Haus und polterte die Treppen hoch, wobei ich erst ins Bad ging und erst danach mein Zimmer fand. Ich zog mir meine Schuhe aus, wobei ich einmal umkippte, dadurch meine Schuhe, sowie meine Hose besser ausziehen konnte. Ich krabbelte zum Bett und hievte mich rauf, nahm meine Decke um mich zu zudecken. Dabei stellte sich heraus, dass ich nicht die einzige Person in meinem Bett war. Ich ignorierte die Tatsache allerdings und schlief einfach ein.




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